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 Beat Siebenhaar

Sprachliche Variation Übung

Liebe Studierende

hier nun die Aufgaben für den Abschluss der Übung Variation.

Den Zugang haben Sie per Mail erhalten
Bitte beachten Sie, dass Sie die Tondatei nicht weitergeben dürfen.

Öffnen Sie die beiden Dateien in Praat. Sie sehen drei Tiers. Das/Der erste Tier gibt die normalorthographische Schreibung wieder, der zweite Tier zeigt die standardsprachliche Lautung des Wortes, der dritte Tier enthält die automatische Annotation der Tondatei. Sie werden sehr schnell feststellen, dass diese Annotation fehlerhaft ist. Die folgenden Hinweise zeigen Ihnen, wie Sie die Annotation korrigieren müssen:


1. Die Grenzen sind an der falschen Stelle
    Verschieben Sie die Grenzen an die Ihres Erachtens richtige Stelle.

2. Ein Vokal ist standardsprachlich falsch annotiert: z. B. 'Stärkere' [StE6k6r@] hier sollte das zweite Schwa nicht ein [6] sondern ein [@] sein.
    ändern Sie das Label zum standardsprachlich richtigen.

3a. Ein Vokal, normalerweise ein [@] fällt weg: statt 'seinen' [zaIn@n] realisiert der Sprecher [zaIn];
    Da sich die Silbenzahl ändert und nur ein n realisiert wird markieren Sie dieses als [n < n@n], d.h. es wird nur ein [n] realisiert, dieses steht aber für [n@n]

3b. Mantel [mant@l] [mantl]
    Da sich die Silbenzahl nicht verändert, wir haben ein silbisches l, lassen sie das [@] weg und markieren Sie das l als silbisch [l=]. Insgesamt haben Sie also [m][a][n][t][l=]

4. Ein Konsonant hat eine andere Qualität, also z.B. stimmloses [s] statt stimmhaftes [z]
    Markieren Sie die Veränderung als [s < z], d.h. wir finden ein stimmloses [s], das aber als Ausgangslautung stimmhaft [z] hat. Entsprechend bei 'einig' wenn ein Plosiv realisiert wird: [g < C]
   
5.    Sonderfall r, Wenn ein standardsprachlich konsonantisches r vokalisiert wird, so markieren sie lediglich [6], umgekehrt wenn ein standardsprachlich vokalisiertes [6] konsonantisch realisiert wird, markieren sie [r]. Die verschiedenen Qualitäten des konsonantischen r müssen Sie nicht unterscheiden.

6. Bei einzelnen Wörtern sind Assimilationen schon markiert, z.B. bei 'warmen' [varm@n] als [v] [a] [r] [m]. Diese Assimilationen kommen aber nicht immer vor. Markieren Sie die tatsächliche Realisierung und geben Sie die standardsprachliche Lautung an. Also z.B.
[v] [a] [r] [m < m@n]
[v] [a] [r] [m] [n < n=]
[v] [a] [r] [m] [@] [n]
   

Links


 Tabelle mit IPA und X-Sampa Symbolen http://www.lfsag.unito.it/ipa/index_en.html

 Hinweise für die Annotation: Leitfaden

Beispiel

Im folgenden Bild habe ich den dritten Tier mit den Lauten dupliziert und diesen verändert, damit Sie die Unterschiede sehen. Deutlich wird das beispielsweise bei "-wind", da realisiert der Sprecher keinen Nasal, sondern nur die Verschlussphase des Plosivs. Ändern Sie entsprechend. Zum Schluss können Sie den 3. Tier (MAU) löschen (oder von Anfang an nur mit dem 3. Tier arbeiten).