In
vitro - Regeneration von artikulärem Knorpel im Bioreaktor
und Reimplantation im Tiermodell zur Rekonstruktion irreparabler
fokaler Knorpeldefekte
Zusammenfassung:
Die Behandlung (osteo)chondraler
Läsionen von Gelenkknorpel stellt aufgrund der geringen
Selbstheilungstendenz eine klinische und wissenschaftliche
Herausforderung dar. Eigene Untersuchungen auf dem Gebiet der
Kultivierung und Stimulierung von Knorpelzellkonstrukten in vitro
führten zur Entwicklung eines Mini-Bioreaktors, welcher in einen
GMP-geeigneten Bioreaktorkreislauf implementiert werden kann.
Aseptischer Bioreaktor (links) in einer Kulturstation
zur Perfusion und mechanischen Belastung von autologen
Knorpelzelltransplantate (rechts).
Ziel
des Projektes ist es, autolog gewonnenen Knorpel aus dem
Schafskniegelenk in vitro im Biorektor zu regenerieren und in
einem zweiten Schritt in einem generierten fokalen Knorpeldefekt zu
reimplantieren.
Defektsetzung in die Hauptbelastungszone beider Kniegelenke am
Merino-Wollschaf.
Implantation eines autologen Matrixgekoppelten
Chndrozytentransplantats (CaReS®) in den chronifizierten
Knorpeldefekt .
Nach 1, 3 und 6 Monaten werden die Kniegelenke
explantiert und mit der International Cartilage Repair Society-Klassifikation
(ICRS) für Knorpelregeneration histologisch analysiert. Die Studie
bildet die Grundlage zur Etablierung eines Knorpeldefektmodells am
Schafsknie, an dem in zukünftigen Projekten modifizierte
Knorpelkonstrukte und „Tissue - engineered“
Knochen-Knorpel-Konstrukte auf ihre Biokompabilität hin untersucht
werden sollen. Präklinische Studien am Großtiermodell unter
vergleichbaren Belastungen und ähnlichem operativen Aufwand wie am
Menschen sollen die Basis für die Anwendung im klinischen Bereich
legen.
Therapie osteochondraler Defekte mittels biphasischer Konstrukte aus
autologen vordifferenzierten Stammzellen versus osteochondraler
autologer Transplantation (OAT) im Tiermodell
Zusammenfassung:
Die Therapie größerer osteochondraler
Defekte ist aufgrund fehlender Spontanheilung eineklinische und
wissenschaftliche Herausforderung. Beim derzeitigen klinischen
Goldstandard, der Transplantation
autologer osteochondraler Zylinder kommt
(OAT) es zu einer frühzeitigen Degeneration.
Ziel des Projektes ist die Rekonstruktion osteochondraler
Defekte mittels biphasischer Konstrukte aus autologen
vordifferenzierten Stammzellen.
In einem ersten Schritt erfolgt eine beidseitige osteochondrale
Defektsetzung am
Schafsknie, die Entnahme mesenchymaler
Stammzellen und das Tissue Engineering von biphasischen
osteochondralen Konstrukten auf
Basis von ß-Tricalciumphosphatzylindern (Cerasorb®, Curasan AG) und
einer
Kollagen-I-Matrix nach dem CaReS®.
Tissue-Engineering von matrixgekoppelten
Knorpeltransplantaten aus Knochenmarksstammzellen zur Implantation
in einen osteochondralen Defekt der Fermurkondyle beim Merino-Schaf.
Tissue-Engineering von ß-Tricalciumphosphatzylindern
mit osteogen vordifferenzierten Knochenmarkstammzellen.
In einem zweiten Schritt erfolgt die
Implantation dieser Konstrukte in den nun
chronifizierten osteochondralen
Defekt. In der gleichen Operation wird auf der Gegenseite eine
klassische
osteochondrale Zylindertransplantation (OAT) zur Defektdeckung
durchgeführt. Die Explantation der Kniegelenke
erfolgt nach Standzeiten von 6
und 12 Monaten.
Defektsetzung in der Hauptbelastungszone der
Femurkondyle, fortschreitende Chronifizierung des Knorpeldefektes
nach 6 Wochen und Einheilung des Transplantates nach 12 Monaten.
Die Defektzonen werden mit der International Cartilage
Repair Society-Klassifikation (ICRS) für Knorpelregeneration
histologisch analysiert. Der Vergleich mit der
Transplantation osteochondraler
Zylinder lässt sich neben einer quantitativen auch eine qualitative
Einschätzung
der biphasischen Konstrukte vornehmen.
Das Projekt bildet als Studie am Großtiermodell unter vergleichbaren
Belastungen und ähnlichem
operativen Aufwand wie am Menschen die Basis für die Anwendung von
biphasischen
osteochondralen Konstrukten auf
Stammzellbasis im klinischen Bereich. |