Ibero-Amerikanisches
Forschungsseminar der Universität Leipzig (IAFSL)
06. bis 09. Oktober 2004
Das
diesjährige von Prof. Dr. Alfonso de Toro, Dr. René Ceballos und Dr. Cornelia
Sieber organisierte und konzipierte Kolloquium am Ibero-Amerikanischen
Forschungsseminar der Universität Leipzig (IAFSL) findet vom
06. bis zum 09. Oktober 2004 in Zusammenarbeit mit der „Internationalen
Jorge Luis Borges Stiftung“, Buenos Aires sowie dem Iberoamerikanischen
Institut Preußischer Kulturbesitz statt und wird von der „Deutschen
Forschungsgemeinschaft“, der „Vereinigung von Förderern und Freunden der
Universität Leipzig e.V.“, der Philologischen Fakultät der Universität
Leipzig sowie vom Marriott Hotel Leipzig unterstützt.
Das internationale Kolloquium wird am 06.10. um
18 Uhr im Alten
Senatssaal der Universität Leipzig, Ritterstr. 26, 1. Etage,04107 Leipzig eröffnet von Prof. Dr. Franz Häuser, dem Rektor der Universität
Leipzig, Prof. Dr. Erwin Tschirner,
dem Dekan der Philologischen Fakultät, von Frau María Kodama de Borges,
Direktorin der Internationalen Jorge Luis Borges Stiftung, und von Prof.
Dr. Alfonso de Toro, dem Direktor des Ibero-Amerikanischen
Forschungsseminars
mit einem Vortrag zum Thema 10 Jahre Borgesforschung am Ibero-Amerikanischen
Forschungsseminar der Universität Leipzig: eine kritische Bilanz.
Die Fachtagung beginnt dann mit dem
Hauptvortrag von Prof. Dr. Hans-Ulrich
Gumbrecht (Stanford University), dem international profiliertesten
deutschen Romanisten mit dem Vortrag: Literary Forms as catalyst of Thinking on Jorge Luis Borges.
Die
Vorträge an den darauffolgenden Tagen beginnen um 9:30 und finden im Neuen
Senatssaal der Universität Leipzig, Ritterstr. 26, 2. Etage,04107 Leipzig statt. (Nähere Info.: http://www.uni-leipzig.de/~iafsl/Kolloqu/Borges04/Borges04_start.htm;
Tel 9737490, Mail detoro@rz.uni-leipzig.de)
Ein
Borges-Kolloquium findet regelmäßig alle zwei Jahre im Rahmen des Forschungsschwerpunktes
„Jorge Luis Borges“, einem der drei Schwerpunkte des IAFSL (http://
www.uni-leipzig.de/~iafsl/borges/ borg_ges.html), statt und wird 2004 zum
vierten Mal mit Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft durchgeführt.
Aus den bisherigen Kolloquia und den Arbeiten der Borges-Forschung sind
zahlreiche Monographien entstanden (http://www.uni-leipzig.de/ ~iafsl/borges/TCCL_bor.htm).
Den Organisatoren ist es auch dieses Mal
gelungen, einen Teil der internationalen Elite der Borges-Forschung,
vierundzwanzig WissenschaftlerInnen aus Israel, den USA (Stanford und Columbia
University), Méxiko (Colegio de México), Frankreich (Sorbonne), Italien
(Venedig), Spanien (Alcalá und Sevilla) und Puerto Rico, Dänemark
(Kopenhagen), der Schweiz und Deutschland (Berlin, Düsseldorf, München,
Bamberg, Leipzig/Simon-Dubnow-Institut) zu gewinnen.
Die Tagung widmet sich einem hoch aktuellen
Streitthema: der Frage der Kanonbildung, die mit einer elitären Konstruktion
von Literatur sowie mit der Bildung der sog. Nationalliteraturen und nationalen
Identitäten, mit Fragen der kulturellen Macht und des Selbstverständnisses
einer Nation oder eines Kontinentes bzw. einer Kultur zusammenhängt. Der jüngste
Streit, den das Buch von Marcel Reich-Ranicki, Alles, was man lesen muß
ausgelöst hat, ist Symptom und Anlass, die Mechanismen der Kanonbildung und
tradierte Konzepte von Nationalkultur oder -literatur einer Revision zu
unterwerfen. Dabei erweist sich Borges als einer der ersten, der die westliche
Kanonbildung bereits in den 1920er, v.a. aber in den 30er Jahren, zu Fall
brachte.
Als Beispiel für die Besonderheit der
Leipziger Borges-Forschung, die von Alfonso de Toro zu Beginn der 90er Jahre
geprägt wurde, gilt die Untersuchung von Virtualität und Simulation im Denken
und in der Literatur von Borges. Ein mediales Projekt dazu wird im Neuen
Senatssaal der Universität Leipzig, Ritterstr. 26, 2. Etage,04107 Leipzig am
Do. von 19-20 Uhr zu erleben sein, Prof. Dr. Alfonso de Toro und Jürgen Meier (e-mail:
Church-Meier@t-online.de; www.digitalehaut.de) stellen hierbei ein
kultur-, literatur-, medienwissenschaftliches und medienkünstlerisches
Konzept vor. Das Projekt hatte bereits mit großem Erfolg auf der Leipziger
Buchmesse im März 2004 Prämiere.
„Borges-virtuell
– so de Toro/Meier – präsentiert die vollkommene mediale Darstellung von
Schrift, die Schaffung virtueller bzw. digitaler Welten durch die Sprache,
Borges antizipiert in den 30er Jahren das Internet und das Konzept des
Hypertextes. Borges-virtuell ist der Versuch, kraft der Sprache postulierte
Welten, die der Linearität und Kausalität der Sprache verhaftet sind,
freizulegen und diese visuell umzusetzen. Der Betrachter wird zum Besucher einer
Welt, die als virtuelle Bühne Realität ist. Es geht um das Denken und um die
Darstellung von Zeit- und Raumlosigkeit sowie von Gleichzeitigkeit
unterschiedlicher Systeme auf einem Fleck, um Punktverdichtung, Implosion, um
den ewigen Augenblick, um die simultane Repräsentation des Universums in einem
punktuellen, virtuellen Raum. Borges, gezwungen durch die Linearität der
Schrift, erstrebt, will, wünscht und begehrt die Repräsentation des absoluten
Simultanen“.
Das Kolloquium ist offen für alle
Interessenten aus Leipzig und Umgebung.
Pressemitteilung: © IAFSL
WebDesign: Cl. Gatzemeier
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