GRUNDRISS DER

PSYCHOLOGIE

VON

Wilhelm Wundt

DREIZEHNTE AUFLAGE

MIT 23 FIGUREN IM TEXT

ALFRED KRÖNER VERLAG IN LEIPZIG

1918



 
 
 

Vorwort zur ersten Auflage.

    Dies Buch ist zunächst aus dem Wunsche hervorgegangen, meinen Zuhörern einen kurzen, die Vorlesungen über Psychologie ergänzenden Leitfaden in die Hand zu geben. Zugleich hat es sich jedoch das weitere Ziel gesteckt, dem allgemeineren Leserkreis wissenschaftlich Gebildeter, denen die Psychologie teils um ihrer selbst, teils um ihrer Anwendungen willen von Interesse ist, einen systematischen Überblick über die prinzipiell wichtigen Ergebnisse und Anschauungen der neueren Psychologie zu verschaffen. Dieser doppelte Zweck brachte es mit sich, daß ich mich in der Mitteilung der einzelnen Tatsachen auf das Wichtigste oder auf möglichst einfache erläuternde Beispiele beschränkte, und daß ich auf die Veranschaulichung der in die Vorlesung gehörenden Hilfsmittel der Demonstration und des Experiments gänzlich verzichtete. Wenn ich außerdem dieser Darstellung diejenigen Anschauungen zugrunde gelegt habe, die ich selbst in langjähriger Beschäftigung mit dem Gegenstand als die richtigen erkannt zu haben glaube, so bedarf dies wohl keiner besonderen Rechtfertigung. Doch habe ich nicht unterlassen, auf die hauptsächlichsten Richtungen, die von der hier vertretenen abweichen, durch eine kurze allgemeine Charakteristik (Einleitung § 2) sowie durch Andeutungen im einzelnen hinzuweisen.

    Aus diesen Bemerkungen ergibt sich die Stellung, die dieses Buch zu meinen früheren psychologischen Werken einnimmt. Indem die "Grundzüge der physiologischen Psychologie" die Hilfsmittel der naturwissenschaftlichen, besonders der physiologischen Forschung der Psychologie dienstbar zu machen und die experimentelle psychologische Methodik, die sich in den letzten Jahrzehnten ausgebildet hat, nebst ihren Hauptergebnissen kritisch darzustellen suchen, läßt diese besondere Aufgabe notwendig die allgemeinen psychologischen Gesichtspunkte verhältnismäßig zurücktreten. Die zweite, neubearbeitete Auflage der "Vorlesungen über die Menschen- und Tierseele" aber (die erste ist heute längst veraltet) sucht in mehr populärer Weise über Wesen und Zweck der experimentellen Psychologie Auskunft zu geben, um dann von dem Standpunkt derselben aus solche psychologische Fragen, die zugleich von allgemeinerer philosophischer Bedeutung sind, zu erörtern. Ist demnach der Gesichtspunkt der Behandlung in den Grundzügen hauptsächlich von den Beziehungen zur Physiologie, in den Vorlesungen von philosophischen Interessen bestimmt worden, so sucht der Grundriß die Psychologie in ihrem eigensten Zusammenhang und in derjenigen systematischen Anordnung, die nach meiner Ansicht durch die Natur des Gegenstandes geboten ist, zugleich aber unter Beschränkung auf das Wichtigste und Wesentliche, vorzuführen. So hoffe ich denn, daß dieses Buch auch denjenigen Lesern, denen jene früheren Werke sowie die Ausführungen über die "Logik der Psychologie" in meiner Logik der Geisteswissenschaften (Logik, 2. Aufl., II, 2. Abt.) bekannt sind, als eine nicht ganz unwillkommene Ergänzung erscheinen möchte.

Leipzig, im Januar 1896. W. Wundt.
 
Inhaltsverzeichnis.

Einleitung.

§ l. Aufgabe der Psychologie

1. Ältere Begriffsbestimmungen. 2. Die Psychologie als Wissenschaft der unmittelbaren Erfahrung. 3. Verhältnis zu den Geisteswissenschaften und zur Naturwissenschaft. 3a. Die Erkenntnisweise der Naturwissenschaft eine mittelbare, die der Psychologie eine unmittelbare. § 2. Allgemeine Richtungen der Psychologie l. Metaphysische Psychologie: spiritualistische und materialistische, dualistische und monistische Systeme. 2. Empirische Psychologie. 3. Experimentelle Psychologie und Völkerpsychologie. 4. Vermögenspsychologie und Assoziationspsychologie. 5. Intellektualistische Richtungen: Falsche Verdinglichung der Vorstellungen. 6. Psychologischer Voluntarismus. Apperzeptionspsychologie. 7. Leitende Prinzipien der folgenden Darstellung. 7a. Schema der Hauptrichtungen. Ihre geschichtliche Entwicklung. § 3. Methoden der Psychologie l. Allgemeines Verhältnis von Experiment und Beobachtung. 2. Anwendung auf die Psychologie: spezifische Bedeutung der experimentellen Methode für dieselbe. 3. Die reine Beobachtung in der Psychologie. Analyse der Geisteserzeugnisse: Völkerpsychologie. 3a. Physiologische Psychologie. § 4. Allgemeine Übersicht des Gegenstandes l. Analytische und synthetische Aufgabe der Psychologie. Die psychischen Elemente. 2. Die einzelnen synthetischen Aufgaben in aufsteigender Reihenfolge: Psychische Gebilde, Zusammenhänge und Entwicklungen. 3. Die Gesetze des psychischen Geschehens und die psychische Kausalität.

I. Die psychischen Elemente.

§ 5. Hauptformen und allgemeine Eigenschaften der psychischen Elemente l. Gewinnung der psychischen Elemente durch Abstraktion. 2. Zwei Arten psychischer Elemente: Empfindungen und einfache Gefühle. 3. Elementare Natur und spezifische Beschaffenheit psychischer Vorgänge nicht identisch. 4. Gemeinsame Eigenschaften der psychischen Elemente: Qualität und Intensität. 5. Gleichförmige und mannigfaltige, eindimensionale und mehrdimensionale Qualitätssysteme. 6. Unterscheidende Merkmale der Empfindungs- und Gefühlselemente. 6a. Zur Geschichte der Begriffe Empfindung und Gefühl. § 6. Die reinen Empfindungen l. Begriff der reinen Empfindung. 2. Entstehung der Empfindungen. Die Empfindungsreize. 3. Physiologische Substrate der Empfindungssysteme. Mechanische und chemische Sinne. 4. Das sogenannte Gesetz der spezifischen Energie. 5. Das Gesetz des Parallelismus der Empfindungsunterschiede und der physiologischen Reizungsunterschiede. 5a. Zur Geschichte des Begriffs der "spezifischen Energie".             A. Die Empfindungen des allgemeinen Sinnes 6. Begriff des allgemeinen Sinnes und Empfindungssysteme desselben. 7. Eigenschaften und Unterschiede der verschiedenen Teile des allgemeinen Sinnesorgans. 8. Spezielles über die vier Qualitätssysteme des allgemeinen Sinnes.             B. Die Schallempfindungen 9. Einfache Geräuschempfindungen. 10. Tonempfindungen. 11. Das System der Tonempfindungen.             C. Die Geruchs- und Geschmacksempfindungen 12. Geruchsempfindungen. 12a. Die Geruchsklassen. Wechselseitige Neutralisation von Geruchsreizen. 13. Geschmacksempfindungen. Die vier Hauptqualitäten. 13a. Mischung und Aufhebung von Geschmacksreizen.             D. Die Lichtempfindungen 14. Die farblosen Empfindungen. 15. Die Farbenempfindungen. 16. Sättigung der Farben. 17. Helligkeit der Farben. 18. Beziehungen zwischen farblosen und farbigen Helligkeitsempfindungen. Dreidimensionales System der Lichtempfindungen. 19. Die vier Hauptempfindungen. 19a. Verwechslung der Hauptempfindungen mit Grundqualitäten. 20. Beziehungen zwischen Empfindung und Reiz für den Lichtsinn. 21. Ergänzungsfarben und Farbenmischungen. 22. Die drei Grundfarben. 23. Schlüsse auf die photochemische Reizung der Netzhaut. 24. Nachdauer der Reizung. 25. Licht- und Farbenkontraste. 25a. Physiologische Theorien. Farbenblindheit. § 7. Die einfachen Gefühle l. Allgemeine Charakteristik der einfachen Gefühle. 2. Sinnliche Gefühle (Gefühlston der Empfindung). 3. Beziehungen zwischen Empfindungs- und Gefühlsänderung. 4. Einfluß qualitativer Empfindungsänderungen auf den Gefühlswechsel. 5. Einfluß der Empfindungsintensität auf die Gefühle. 6. Mannigfaltigkeit der einfachen Gefühle. 7. Die drei Hauptrichtungen des Gefühls. 8. Beispiele der einzelnen Formen. 9. Körperliche Begleiterscheinungen der Gefühle. 10. Spezielle Beziehungen der Gefühlsformen zu den Pulsbewegungen. 10a. Physiologische Bedingungen der Gefühlssymptome.
 
 

II. Die psychischen Gebilde.


§ 8. Begriff und Einteilung der psychischen Gebilde

l. Definition des Begriffs "psychisches Gebilde". 2. Zusammensetzungder psychischen Gebilde. 3. Einteilung derselben. § 9. Die intensiven Vorstellungen l. Allgemeine Eigenschaften der intensiven Vorstellungen. Die Verschmelzung. 2. Übersicht der intensiven Verschmelzungen in den einzelnen Sinnesgebieten. 3. Intensive Gehörsvorstellungen. Der Einzelklang. 4. Bedingungen der vollständigen Klangverschmelzung. 5. Zusammenklang. 6. Die Differenztöne. 7. Das Geräusch. 7a. Theorien über Klanganalyse und Tonverschmelzung. § 10. Die räumlichen Vorstellungen l. Allgemeiner Begriff der extensiven Vorstellungen. Besondere Merkmale der räumlichen Vorstellungen. 2. Psychologische Aufgabe einer Analyse der räumlichen Vorstellungen. 3. Arten der räumlichen Vorstellungen.         A. Die räumlichen Tastvorstellungen 4. Lokalisation der Tastreize. Die qualitativen Lokalzeichen. 5. Entstehung der räumlichen Tastvorstellungen des Sehenden. 6. Der Tastsinn des Blinden. 7. Theorie der räumlichen Vorstellungen des Blinden. 8. Allgemeiner Charakter der Raumverschmelzungen des Tastsinns. 9. Verschmelzung mit Erinnerungselementen. 10. Die Vorstellungen der eigenen Bewegung beim Sehenden. 11. Dieselben Vorstellungen beim Blindgeborenen. 12. Die Vorstellungen von der Lage und Bewegung des Gesamtkörpers. 12a. Theorien über die Entstehung der räumlichen Tastvorstellungen.         B. Die räumlichen Gesichtsvorstellungen 13. Allgemeiner Charakter der Gesichtsvorstellungen. 14. Allgemeine Faktoren derselben.                     a. Wechselseitige Orientierung der Elemente einer Gesichtsvorstellung. 15. Lokalisation im Sehfeld. 16. Lokalisationsschärfe in den verschiedenen Regionen des Sehfeldes. Direktes und indirektes Sehen. 16a. Wirkung von Bilderverzerrungen (Metamorphopsien). 17. Die Bewegungen des Auges. 18. Beziehung der Augenbewegungen zur Lokalisation. 19. Konstante Richtungs- und Streckentäuschungen im Sehfeld infolge der Bewegungsgesetze des Auges. 20. Variable Richtungs- und Streckentäuschungen infolge allgemeingültiger Eigenschaften der Bewegungen. 20a. Analoge Erscheinungen beim Tastsinn. 20b. Beteiligung von Assoziationswirkungen. 21. Unabhängigkeit der räumlichen Größen im Sehfeld von der Dichtigkeit der Netzhautelemente. 22. Das räumliche Sehen eine Funktion zweier Faktoren. Lokalzeichen der Netzhaut und empirische Nachweisung derselben. 22a. Verhältnis zum Tastsinn. 23. Allgemeine Theorie des räumlichen Sehens.                     b. Orientierung der Gesichtsvorstellungen zum vorstellenden Subjekt 24. Orientierungspunkt beim binokularen Sehen. Richtung der Orientierungslinie. 25. Vorstellung der Größe der Orientierungslinie. 26. Unterscheidung von fern und nah. 27. Auffassung von Punkten verschiedener Entfernung. 28. Theorie der binokularen körperlichen Vorstellungen. 29. Wechselnde Bedingungen der Tiefenvorstellungen. Einfluß der Fixationslinien. 30. Die binokularen Doppelbilder und die Entfernungslokalisation. c. Beziehungen zwischen der wechselseitigen Orientierung der Elemente und ihrer Orientierung zum Subjekt  
31. Das Aufrechtsehen. 32. Die Sehfeldfläche. 32a. Die komplexen Lokalzeichen der Tiefe und die binokulare Parallaxe. 33. Das Stereoskop. 34. Monokulare Tiefenvorstellungen. Einfluß der Akkommodation. 35. Elemente der Perspektive. 35a. Übersicht und Kritik der Theorien.
§ 11. Die zeitlichen Vorstellungen. l. Allgemeine Eigenschaften der zeitlichen Vorstellungen. 2. Merkmale der zeitlichen gegenüber der räumlichen Ordnung. 2a. Die Formen der Zeitvorstellungen und ihre sprachlichen Bezeichnungen.         A. Die zeitlichen Tastvorstellungen 3. Beziehung der mechanischen Eigenschaften der Tastapparate zu den Zeitvorstellungen. 4. Die rhythmischen Tastbewegungen. 5. Die Taktvorstellungen des Tastsinns.         B. Die zeitlichen Gehörsvorstellungen 6. Begünstigende Eigenschaften des Gehörssinns. Kontinuierliche und diskontinuierliche Rhythmen. 7. Analyse einfacher Taktvorstellungen. Einfluß des Empfindungsverlaufs auf dieselben. 8. Veränderungen der rhythmischen Zeitauffassung durch wechselnde objektive Bedingungen. 9. Subjektive Bedingungen der rhythmischen Zeitvorstellungen.         C. Die allgemeinen Bedingungen der zeitlichen Vorstellungen 10. Spezifischer Charakter der zeitlichen Vorstellungen. 11. Der innere Blickpunkt. 12. Das stetige Fließen und die eindimensionale Beschaffenheit der Zeit. 13. Allgemeine Theorie der Zeitvorstellungen. Die Zeitzeichen. 13a. Geometrische Versinnlichung der Zeit. Nativistische und genetische Theorien. § 12. Die zusammengesetzten Gefühle l. Die Gemütsbewegungen im allgemeinen. 2. Charakter der intensiven Gefühlsverbindungen. 3. Gefühlskomponenten und Gefühlsresultanten: Partial- und Totalgefühle. Verwebungen der Gefühlselemente. 3a. Erläuterung an musikalischen Zusammenklängen. 4. Das Gemeingefühl. 5. Lust- und Unlustgefühle. 6. Kontrastgefühle. 6a. Unzulässigkeit der physiologischen Auffassung des Gemeingefühls. 7. Die ästhetischen Elementargefühle. Gefallen und Mißfallen. 8. Intensive und extensive Gefühle. 9. Die intensiven Gefühle: Farben- und Klangverbindungen. 10. Die extensiven Gefühle: Formgefühle und rhythmische Gefühle. 11. Psychologische Theorie der zusammengesetzten Gefühle. 12. Prinzip der Einheit der Gemütslage. 12a. Spezielle Theorien über Harmonie und Disharmonie der Klänge. § 13. Die Affekte l. Begriff der Affekte. 2. Benennung der Affekte. 3. Allgemeiner Verlauf der Affekte. 4. Physische Begleiterscheinungen: Ausdrucksbewegungen. 6. Klassifikation der Ausdrucksbewegungen. 6. Veränderungen der Puls- und Atmungsbewegungen. Ruhige, sthenische und asthenische, schnelle und langsame Affekte. 7. Affektverstärkung durch die physischen Begleiterscheinungen. 7a. Zur Geschichte der Affektenlehre. Die Leidenschaften. 7b. Beziehung der Innervationsänderungen zu den formalen Eigenschaften der Affekte. 7c. Die experimentelle Beobachtung der psychischen Wirkungen der Affekte. 8. Psychologische Klassifikation der Affekte. 9. Affektformen der Gefühlsqualität: Lust- und Unlustaffekte, exzitierende, deprimierende, spannende und lösende Affekte. 10. Die Affektbezeichnungen der Sprache. 11. Affektformen der Gefühlsintensität: schwache und starke Affekte. 12. Verlaufsformen: plötzliche, allmählich ansteigende, intermittierende Affekte. 12a. Vorherrschende Bedeutung der Gefühlsqualität für die Affektunterscheidung. § 14. Die Willensvorgänge l. Beziehung zu den Affekten. 2. Äußere Willenshandlungen. 3. Beziehung zu den Gefühlen. 4. Die Willensmotive. 5. Entwicklung des Willens. Triebhandlungen. 6. Willkür- und Wahlhandlungen. 7. Entscheidung und Entschließung. Die Tätigkeitsgefühle. 8. Abschwächung der Affekte durch intellektuelle Prozesse. 9. Entwicklung innerer Willenshandlungen. 10. Regressive Entwicklungen. Mechanisierung der Willensprozesse. Zweckmäßiger Charakter der Reflexbewegungen. 10a. Kritik der Willenstheorien. 11. Zeitlicher Verlauf der Willenserregungen. 12. Die Reaktionsversuche. Vollständige und verkürzte Reaktion. 13. Zusammengesetzte Reaktionsvorgänge. 14. Automatisierung der Reaktionen. 14a. Allgemeine Bedeutung der Reaktionsversuche. Psychische Zeitwerte (Erkennungs-, Wahl-, Assoziationszeiten usw.). Chronometrische Hilfsmittel. 14b. Häufigkeitskurven.
 
III. Der Zusammenhang der psychischen Gebilde.

§ 15. Bewußtsein und Aufmerksamkeit

l. Begriff des Bewußtseins. 2. Physiologische Bedingungen. 2a. Lokalisation psychischer Funktionen im Gehirn. 3. Simultaner und sukzessiver Zusammenhang der Bewußtseinsvorgänge. Grade des Bewußtseins. Unbewußtwerden psychischer Vorgänge. 4. Apperzeption und Aufmerksamkeit. 5. Klarheitsgrade der Bewußtseinsinhalte. 6. Umfang der Aufmerksamkeit und des Bewußtseins. 6a. Methoden zur Untersuchung des Umfangs der Aufmerksamkeit. 6b. Methoden zur Untersuchung des Bewußtseinsumfangs. 7. Gefühlswirkungen der perzipierten Bewußtseinsinhalte. 8. Apperzeptionsgefühle. Passive und aktive Apperzeption. 8a. Experimentelle Methoden. 9. Zusammenhang der Aufmerksamkeits- und Willensvorgänge. 10. Die Begriffe von Subjekt und Objekt. 11. Das Selbstbewußtsein. 12. Weitere Entwicklung der Subjekts- und Objekteunterscheidung. 12a. Kritik der dualistischen Hypothesen. 13. Übergang zu den einzelnen psychischen Verbindungsprozessen. § 16. Die Assoziationen l. Geschichte des Begriffs der Assoziation. 2. Die gewöhnlichen Assoziationen komplexe Produkte elementarer Prozesse. 3. Hauptformen der assoziativen Elementarprozesse.         A. Die Verschmelzungen. 4. Allgemeiner Charakter der Verschmelzungen. 5. Hauptformen derselben.         B. Die Assimilationen 6. Allgemeiner Charakter der Assimilationen. 7. Gehörsassimilationen. 8. Assimilationen im Gebiete der intensiven Gefühlsprozesse. 9. Räumliche Assimilationen des Tast- und Gesichtssinns. 10. Psychologische Analyse der Assimilationsvorgänge. 11. Unterschiede derselben. Illusion.         C. Die Komplikationen 12. Eigenschaften und Hauptformen der Komplikationen.         D. Die sukzessiven Assoziationen. 13. Zusammenhang mit den Assimilationen. 14. Allgemeiner Charakter der sukzessiven Assoziationen. 14a. Die reihenweise Assoziation.             a. Die sinnlichen Wiedererkennungs- und Erkennungsvorgänge. 15. Eigenschaften und Unterschiede derselben. Bekanntheitsgefühl. 16. Umwandlung aus simultanen in sukzessive Vorgänge. 17. Unterschiede des Wiedererkennungs- und Erkennungsvorgangs.             b. Die Erinnerungsvorgänge. 18. Entstehung aus dem Wiedererkennungsvorgang. 18a. Zusammenhang und allgemeine Bedeutung der Erinnerungsvorgänge. 19. Stufen des Erinnerungsvorgangs. Mischformen zwischen Wiedererkennung und Erinnerung. 19a. Die sogenannte "mittelbare Assoziation". 20. Erinnerungen auf Grund von mehrfachen Wiedererkennungen und Erkennungen. 20a. Die Klassifikationen der zusammengesetzten Assoziationsformen. 21. Elemente der Erinnerungsvorgänge. 21a. Gedächtnismethoden. 22. Beschaffenheit der Erinnerungsvorstellungen. 23. Der Begriff des Gedächtnisses. § 17. Apperzeptionsverbindungen l. Subjektive Eigenschaften der Apperzeptionsverbindungen. 2. Beziehung zu den Assoziationen. 3. Allgemeine Einteilung der Apperzeptionsverbindungen. A. Die einfachen Apperzeptionsfunktionen (Beziehung und Vergleichung).  
4. Der Beziehungsvorgang. 5. Der Vergleichungsvorgang. 6. Übereinstimmung und Unterscheidung. 7. Die Größenbestimmung psychischer Elemente und Gebilde. 8. Unterschiede psychischer und physischer Größenbestimmung. 9. Methoden psychischer Größenmessung. 10. Reiz- und Unterschiedsschwelle. Das Webersche Gesetz. 10a. Spezielles über das Webersche Gesetz und die Methoden seiner Nachweisung. 11. Die psychologischen Kontrasterscheinungen. Zusammenwirken mit den physiologischen Kontrasterscheinungen beim Gesichtssinn. 12. Sonstige Kontrasterscheinungen. 13. Kontrast zwischen Eindruck und Erwartung.
B. Die zusammengesetzten Apperzeptionsfunktionen (Synthese und Analyse).
  14. Die Gesamtvorstellungen. 15. Psychologische Analyse der "Phantasietätigkeit". 16. Psychologie der "Verstandestätigkeit". 17. Psychologischer Charakter der Begriffe. 18. Phantasie und Verstand als individuelle Anlagen. Das Talent.
§ 18. Psychische Zustände l. Allgemeine Bedingungen abnormer Zustande. 2. Veränderungen der Elemente. 3. Veränderungen der Vorstellungsgebilde. Halluzinationen und Illusionen. 4. Abweichungen der Gefühls- und Willensvorgänge. Depressions- und Exaltationszustände. 6. Abnormitäten des Bewußtseins. 6. Assoziations- und Apperzeptionsänderungen. 7. Der Traum. 8. Die Hypnose. 9. Beziehungen zwischen Schlaf und Hypnose. 9a. Physiologische Theorie von Schlaf, Traum und Hypnose.
 
IV. Die psychischen Entwicklungen.

§ 19. Die psychischen Eigenschaften der Tiere

l. Allgemeines über die geistige Entwicklung der Tiere. 2. Geschwindigkeit der tierischen Entwicklungen und einseitige Funktionsrichtungen. 3. Die tierischen Instinkte. 4. Entwicklung der Instinkte. 5. Genetisches Verhältnis der Tiere zum Menschen in psychologischer Hinsicht. 5a. Unzulänglichkeit psychologischer Grenzbestimmungen. Die Theorie der Instinkte. § 20. Die psychische Entwicklung des Kindes l. Ausbildung der Sinnesfunktionen. 2. Die psychischen Elemente in der individuellen Entwicklung. 3. Entstehung räumlicher Vorstellungen. 4. Entwicklung der zeitlichen Vorstellungen. 6. Assoziationen und Apperzeptionsverbindungen. 6. Entwicklung des Selbstbewußtseins. 7. Entwicklung des Willens. 8. Entwicklung der Sprache. 9. Phantasietätigkeit des Kindes. Spieltrieb. 10. Verstandesfunktionen. 10a. Irrtümer der Kindespsychologie. § 21. Die Entwicklung geistiger Gemeinschaften 1. Unterschiede menschlicher und tierischer Gemeinschaften. 2. Die menschlichen Gemeinschaftserzeugnisse.          A. Die Sprache 3. Die Gebärdensprache. 4. Allgemeine Entwicklung der Lautsprache. 5. Lautwandel und Bedeutungswandel. 6. Psychologische Bedeutung der Wortfolge.         B. Der Mythus 7. Die beseelende Apperzeption. 8. Allgemeine Entwicklungsbedingungen derselben. 9. Animismus, Fetischismus und Totemismus. 10. Der Naturmythus.         C. Die Sitte 11. Individuelle und soziale Normen der Sitte. Beziehungen zumMythos und zu allgemeinen Lebensbedürfnissen. 12. Bedeutungswandel der Sitte. Differenzierung in Sitte, Recht und Sittlichkeit.         D. Allgemeiner Charakter der völkerpsychologischen Entwicklungen. 13. Verdichtung, Verdunkelung und Verschiebung der Vorstellungen. Einfluß der Gefühlsprozesse. 14. Gesamtbewußtsein und Gesamtwille. 14a. Kritische Zusätze.
 
V. Die Prinzipien und Gesetze der psychischen Kausalität.

§ 22. Der Begriff der Seele

l. Das allgemeine Prinzip der Kausalität. 2. Die Begriffe der Materie, Kraft und Energie. 3. Die Seele als Hilfsbegriff der Psychologie. 4. Der substantielle Seelenbegriff. 5. Der materialistische und der spiritualistische Seelenbegriff. 6. Der Aktualitätsbegriff der Seele. 7. Wissenschaftliche Entwicklung des Aktualitätsbegriffs. 8. Das Problem des Verhältnisses zwischen Leib und Seele. 9. Das Prinzip des psycho-physischen Parallelismus. 10. Forderung einer selbständigen psychischen Kausalität. § 23. Die Prinzipien des psychischen Geschehens l. Die drei allgemeinen Prinzipien. 2. Prinzip der psychischen Resultanten. 3. Prinzip schöpferischer Synthese. 4. Zunahme der psychischen und Konstanz der physischen Energie. 5. Prinzip der psychischen Relationen. 6. Prinzip der psychischen Kontraste. 7. Verhältnis des Kontrastprinzips zu den beiden vorangegangenen Prinzipien. § 24. Die allgemeinen psychischen Entwicklungsgesetze l. Die drei Entwicklungsgesetze. 2. Das Gesetz des geistigen Wachstums. 3. Das Gesetz der Heterogonie der Zwecke. 4. Das Gesetz der Entwicklung in Gegensätzen. Register

Abgekürzte Bezeichnungen für öfter zitierte Zeitschriften:

Phil. Stud. = Philosophische Studien, herausgegeben von W. Wundt. Psychol. Stud. = Psychologische Studien, von demselben. (Neue Folge der Phil. Stud.)

Zeitschr. f. Psych. = Zeitschrift für Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane, herausgeg. von Schumann und Ewald (früher Ebbinghaus und Nagel), jetzt geteilt in Ztschrft. f. Psych. u. Ztsch. f. Sinnesphysiologie.

Arch. f. Psych. = Archiv für die gesamte Psychologie, herausgeg. Von E. Meumann und W. Wirth.

Psych. Arbeiten = Psychologische Arbeiten, herausgeg. von E. Kraepelin.

Amer. Journ. = American Journal of Psychology, ed. G. Stanley Hall.

Psych. Rev. = Psychological Review, ed. Baldwin and Cattell.

Pflügers Archiv = Archiv für die ges. Physiologie, herausgegeben von M. Verworn.

Arch. f. Physiol. = Archiv für Physiologie, herausgeg. von Max Rubner (früher Th. W. Engelmann).