Um potentielle Ängste abzubauen, haben wir grob skizziert, wie die einzelnen Schritte eines möglichen Beschwerdeprozesses aussehen können.

Übersicht

  1. Termin bei der Stabsstelle CDF vereinbaren
  2. Gespräch mit zentralem Gleichstellungsbeauftragten
  3. Mögliche Szenarien
  4. Betroffenenorientiertheit
  5. Weiterer Verlauf

1. Vereinbaren Sie einen Termin bei der Stabsstelle Chancengleichheit, Diversität und Familie. Termine können auch anonym vereinbart werden, zum Beispiel telefonisch.

2. Führen Sie ein Gespräch mit dem zentralen Gleichstellungsbeauftragten der Universität Leipzig    und schildern Sie Ihr Anliegen. Das Gespräch wird ungestört in einem geschlossenen Büro stattfinden. Wenn Sie sich damit wohler fühlen, können Sie zum Beratungstermin eine Vertrauensperson Ihrer Wahl mitbringen. Der zentrale Gleichstellungsbeauftragte wird Sie über Ihre Handlungsmöglichkeiten informieren.

Aus dem Gespräch folgen keine weiteren Schritte, Handlungen oder Inkenntnissetzungen ohne Rücksprache mit oder Erlaubnis der beschwerdeführenden Person.

3. Im Anschluss daran kann bei etwaigem Wunsch oder Erlaubnis ein Gespräch mit der beschuldigten Person oder mit der vorgesetzten Person stattfinden. Der Verweis an eine andere Beratungsstelle ist ebenfalls denkbar.

4. Wenn die beschwerdeführende Person ihr Einverständnis gibt, kann der zentrale Gleichstellungsbeauftragte weitere Schritte veranlassen.

5. Die beschwerdeführende Person wird über den weiteren Verlauf informiert. Bei Bedarf kann es weitere Gespräche geben.

Empowerment und Wege zur Selbsthilfe

Zweifeln Sie nicht an Ihrer Wahrnehmung und vertrauen Sie Ihrem eigenen Gefühl. Niemand hat das Recht, Ihre Grenzen zu überschreiten. Sofern es Ihnen möglich ist, wehren Sie sich gegen rassistische Diskriminierung oder Gewalt im Arbeits- oder Studienumfeld.

Machen Sie der betreffenden Person entschlossen deutlich, dass Sie sich in rassistischer Weise diskriminiert fühlen und kündigen Sie Konsequenzen an. Treten Sie der Person deutlich, ruhig und souverän entgegen. Sprechen Sie langsam und so laut, dass auch das Umfeld auf die Situation aufmerksam wird. Bitten Sie gegebenenfalls andere Personen gezielt um Hilfe.

Führen Sie ein Gedächtnisprotokoll, um die Diskriminierung und eventuelle Zeug:innen zu dokumentieren. Versuchen Sie eine Person Ihres Vertrauens zu finden, um die weiteren Schritte zu planen. Dies kann eine Person im Bekannten-, Freundes- oder Familienkreis sein, bis hin zu psychologischer oder rechtlicher Unterstützung offizieller Beratungsstellen.

Wichtig: Suchen Sie die Schuld nicht bei sich. Ausschließlich die diskriminierende Person ist für ihr Handeln verantwortlich. Eine deutliche Gegensprache oder Beschwerde schadet dem eigenen Ruf oder der eigenen Karriere nicht. Diskriminierende Personen sind meist schon vorher negativ aufgefallen, ohne dass jemand entgegengetreten ist. Darum nehmen Sie Ihre Gefühle ernst und versuchen Sie, entschieden zu reagieren.