Univerza v Ljubljani

Ein Auslandssemester bietet vielfältige Möglichkeiten, sich selbst zu entwickeln und tolle Erfahrungen zu sammeln. Man lernt Menschen aus ganz Europa und sogar darüber hinaus in lockerer Atmosphäre kennen, bekommt die Möglichkeit, durch die längere Aufenthaltszeit ein Land grundlegend zu entdecken und Eindrücke und Wissen an einer ausländischen Universität zu erhalten.

Meine Studienplanung, Interessen und angedachte Veranstaltungen haben gut mit dem Programm der Universität Ljubljana zusammengepasst. Zudem war Slowenien für mich ein komplett unbekanntes Land, das für mich das gewünschte Abenteuer darstellte.

Meine Vorbereitung begann knapp ein Jahr vor dem geplanten Start ins Auslandssemester. Hier galt es sich für ein Auslandssemester und die jeweiligen Partnerhochschulen zu bewerben. Nach der Zusage für einen Platz in Ljubljana neun Monate vor Studienstart habe ich mich für eine ERAMSUS+ Förderung beworben. Aufgrund von Corona habe ich mein Auslandssemester vier Monate vor dem angezielten Abflugdatum ein Semester nach hinten verlegt, was dankenswerterweise ohne andere Änderungen akzeptiert wurde. Nachdem klar war, wann ich ins Ausland aufbrechen würde, musste ich noch eine Unterkunft finden. Die Universität Ljubljana empfiehlt zwei Plattformen, die sich auf die Vermietung von WG-Zimmern und Wohnungen für ERASMUS-Studenten spezialisiert haben. Wer sich frühzeitig kümmert, findet dort sein neues zu Hause.

Da die Unterrichtssprache an der Uni Englisch ist, habe ich keinen gesonderten Sprachkurs besucht. Aufgrund vorheriger Auslandserfahrung in Form eines Praktikums habe ich mich nicht zusätzlich vorbereitet. Ein wenig Übung in Form von Gesprächen auf Englisch zu führen, um reinzukommen, schadet vor dem Abflug jedoch sicher nicht.

Das Studium an der Uni Ljubljana hat mir sehr gut gefallen. Es gab an meiner Fakultät einen Kurs (Business Communication for Managers), der nur für ERASMUS-Studenten angeboten wurde und somit sehr international geprägt war. Auch die Kurse mit slowenischen Studenten hatten einen internationalen Fokus und waren inhaltsreich.

Während meiner Zeit in Ljubljana habe ich in einer WG mit einem Italiener und einem Tschechen gewohnt. Beide waren auch Austauschstudenten, wir waren also eine klassische ERASMUS-WG. Auch wenn man sich an die Gewohnheiten anderer Nationalitäten gewöhnen muss, diese aber teilweise auch gerne übernimmt, war ich zufrieden mit der Situation.

Aufgrund von Corona waren nicht so viele Austauschstudenten vor Ort wie gewöhnlich. Dies hatten den Vorteil, dass die Wohnungssuche relativ unproblematisch ablief. Zu normalen Zeiten sollte man sich jedoch frühzeitig um eine Unterkunft kümmern.

Slowenien war meiner Wahrnehmung nach teurer als erwartet, jedoch war das grundsätzliche Preisniveau noch unterhalb des Deutschen angesiedelt. Teurer als erwartet waren Miete und Lebensmittel. Aufgrund eines speziellen Systems für Studenten kann man aber sehr günstig, sehr gut und in vielen Restaurants essen gehen und erhält sogar ein ganzes Menü (BONI). Das gut ausgebaute City-Bike System ist extrem günstig und Getränke in Bars sind ebenfalls preiswert.

Slowenien ist bisher vielen noch unbekannt, aber definitiv im Kommen. Es ist ein wundervolles Land, vor allem für Natur- und Wanderliebhaber. Vieles ist ursprünglich belassen und bietet unzählige Möglichkeiten für Tagestrips und Wandertouren. Deswegen würde ich empfehlen im Frühling/ Sommer das Auslandssemester zu absolvieren. Ljubljana ist eine sehr junge und dynamische Stadt. Vor allem im Sommer gibt es eine Vielzahl an Veranstaltungen, da ist für jeden was dabei. Slowenen an der Uni und außerhalb sind sehr nett und hilfsbereit. Ein Abstecher nach Venedig lohnt sich ebenfalls.

Die Anerkennung meiner Leistungen aus dem Auslandssemester lief problemlos ab. Wenn man vorher ankündigt, welche Veranstaltungen man belegt und ggf. Änderungen kommuniziert, gibt es keine bösen Überraschungen. Mit den vorher zur Verfügung gestellten Dokumenten ist dies auch ohne großen Aufwand erfüllbar. Bei Fragen stand der Prüfungsmanager meiner Fakultät zur Verfügung.

Ich vermisse den Austausch und Kontakt mit Leuten aus anderen Ländern (und somit natürlich viele Freunde), die Berge und das Gefühl, dass man aufgrund der begrenzten Zeit jede Möglichkeit, etwas zu unternehmen, wahrnimmt. Natürlich vermisst man nach der Rückkehr die erlebte Zeit. Wenn man jedoch mit den neu gewonnenen Freunden in Kontakt bleibt, ergibt sich mit Sicherheit die Möglichkeit wieder zusammenzukommen, vielleicht sogar in dem Land, in dem man gelebt hat.

Die gewonnenen Erfahrungen machen Lust auf mehr. Man erlebt viele tolle Dinge, lernt spannende Leute kennen und schafft Erinnerungen, die man nicht vergisst. Die Zeit im Ausland ist kurz, aber dafür umso intensiver.