Steckbrief

  • Länge des Aufenthalts

    02.09.2019 – 07.06.2020
  • Lehrsprache

    Englisch
  • Studienrichtung

    Geistes- und Sprachwissenschaften
  • Studiengang, Studienabschluss

    Germanistik M. A., Master of Arts
  • Förderprogramm

    Erasmus+ , Selbst finanziert
  • War Ihr Studium im Ausland freiwillig oder obligatorisch in Ihrem Studium vorgeschrieben?

    Freiwillig
  • Haben sich Ihre Erwartungen an das Studium im Ausland erfüllt?

    Erfüllt

Vor dem Studium im Ausland

Dass ich einmal zum Studieren ins Ausland gehen würde, war mir eigentlich immer klar. Diese grandiose Chance sollte man sich nicht entgehen lassen! Wann sonst bekommt man Geld dafür, die Welt zu entdecken? Nach einem ersten Auslandsaufenthalt wurde meine Neugier noch größer und ich wurde zum Wiederholungstäter.

Zur Vorbereitung des Auslandsaufenthaltes habe ich gearbeitet und ein gewisses Finanzpolster angelegt. Es ist nicht so einfach, als Austauschstudent in Schweden zu arbeiten, da man keine offizielle Personennummer bekommt, die man dafür bräuchte. Es empfiehlt sich daher, vor dem Erasmus+-Aufenthalt ausreichend zu sparen. Die Unterkunft in Stockholm zu organisieren, war glücklicherweise sehr einfach. Die Universität vermietet zahlreiche Wohnheim-Zimmer an Austauschstudierende und nach meinem Gefühl stehen die Chancen nicht schlecht, eines zu bekommen.

Als Germanistik-Student war ich in der glücklichen Lage, auch im Ausland auf Deutsch studieren zu können. Daneben habe ich weitere Kurse auf Englisch besucht – davon gibt es an der Universität Stockholm sehr viele. Zudem kann man dort unkompliziert Schwedisch lernen. Es ist also überhaupt kein Problem, ohne Kenntnisse der Landessprache ins Erasmus+ zu starten. In Stockholm sprechen alle perfekt Englisch.

Während des Studiums im Ausland

Das Studium war straffer organisiert als in Leipzig. Die meisten Kurse dauerten nur das halbe Semester und hatten einen entsprechenden Zeitdruck. Ich habe es manchmal vermisst, Gedanken in Ruhe reifen zu lassen. Insgesamt ist es aber natürlich bereichernd, durch ein Studium im Ausland und im Austausch mit internationalen Studierenden einen neuen Blick auf das eigene Fach zu bekommen. Speziell für internationale Studierende gibt es an der Universität Stockholm Schwedisch-Anfängerkurse.

Ich habe ein Wohnheimzimmer über die Universität Stockholm bekommen und war damit sehr glücklich. Es befand sich in der Studierenden-Siedlung "Lappis" direkt am Wald und nur fünf Minuten Fußweg zum Strand entfernt. Ich hatte ein Zimmer mit eigenem Bad und habe mir die Küche mit 13 Mitbewohnern aus 9 Ländern geteilt, was super funktioniert hat. Oft haben wir internationale Rezepte ausgetauscht und beim Kochen über alles Mögliche diskutiert. Tipp: Kuchen für alle backen!

Stockholm ist sehr teuer. Ich habe trotz sparsamen Lebensstils fast 100 Euro pro Woche für Essen ausgegeben – auch weil es an der Uni keine günstige Mensa gibt. Die Miete im Wohnheim war mit circa 450 Euro pro Monat vergleichsweise günstig. Der ÖPNV kostete circa 180 Euro für 90 Tage. Wenn man also auch noch etwas erleben will, sollte man mehr als 1.000 Euro pro Monat einplanen. Glücklicherweise ist man als Student in Schweden automatisch krankenversichert – zumindest diese Kosten entfallen also.

Rückblickend waren die Auslandsaufenthalte das Beste an meinem Studium. Ich kann daher nur jedem dazu raten, ins Ausland zu gehen. Wer überlegt, nicht für zwei, sondern nur für ein Semester nach Stockholm zu kommen, sollte unbedingt das Sommersemester nehmen – der Winter ist einfach zu dunkel. Aber generell würde ich empfehlen, für zwei Semester ins Ausland zu gehen. Bei beiden Auslandsaufenthalten war es so, dass andere Austausch-Studierende, die nach einem Semester heimfuhren, traurig darüber waren und am liebsten dageblieben wären.

Nach dem Studium im Ausland

Ich wollte mir keine Studienleistungen anerkennen lassen. Bei meinem ersten Auslandsaufenthalt lief aber alles reibungslos und ich konnte mir alle Studienleistungen anerkennen lassen.

Da ich mit dem Auslandsaufenthalt mein Studium abgeschlossen habe, bin ich nicht nach Leipzig zurückgekommen.

Weil die Welt für Entdeckerinnen und Entdecker größer, aufregender, anregender, uneindeutiger, vielfältiger und staunenswerter ist. Und einfach weil's fetzt!