Steckbrief

  • Länge des Aufenthalts

    02.03.2020 – 27.03.2020
  • Stadt, Land

    Grenoble, Frankreich
  • Lehrsprache

    Französisch
  • Studienrichtung

    Lehramt und Erziehungswissenschaften
  • Studiengang, Studienabschluss

    Lehramt, Staatsexamen
  • Förderprogramm

    PROMOS , Selbst finanziert
  • Haben sich Ihre Erwartungen an das Studium im Ausland erfüllt?

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Vor dem Sprachkurs im Ausland

Im Rahmen des Lehramtstudiengangs Französisch in Leipzig ist ein Aufenthalt im französischsprachigen Ausland von insgesamt 3 Monaten vorgesehen. Da ich allerdings kein Erasmus Semester machen möchte, bot sich ein Sprachkurs besonders an. Leider sind diese sehr teuer - auch an den öffentlichen Universitäten.

Sprachpraxis Seminare belegte ich bereits in den ersten 3 Semestern des Studiums und konnte so mit einem B2-Niveau einsteigen. Die Unterkunftssuche war gar nicht so leicht. Die Universität bietet Unterbringungen in Gastfamilien oder Appartements an, welche jedoch ziemlich teuer sind. Ich habe mir dann über eine Plattform ein WG-Zimmer gesucht.

Während des Sprachkurses im Ausland

Der Sprachkurs war wie folgt aufgebaut: Vormittags (oder manchmal auch nachmittags, dann andersherum) Sprachunterricht mit 2 sich abwechselnden Lehrer*innen. Nachmittags (oder eben dann vormittags) Selbststudium im Sprachlabor (Sprech- und Hörübungen sowie Hausaufgaben, z. B. kleine Aufsätze oder Grammatikübungen). Unterrichtssprache war ausschließlich französisch. Vormittags gibt es immer eine kleine Kurzpause und die Selbstlernzeit Nachmittags ist selbst einzuteilen. Abends gab es unterschiedliche (freiwillige) Kulturangebote wie Stadtführungen, Filmabende u. Ä.. Zudem bietet die Uni außerhalb des Sprachenzentrums natürlich noch offene Vortragsreihen zu unterschiedlichen Themen an. Da ich als Zweitfach Politik studierte, habe ich verschiedene Vorlesungen der Geisteswissenschaftlichen Fakultät in den Kultur und Politikwissenschaften besucht.

Ich habe in einer 3-er WG zusammen mit einem Doktoranden und einem Studenten gewohnt. Es gab eine Gemeinschaftsküche und Wohnzimmer, sowie einen Balkon. Der Uni-Campus ist etwas außerhalb situiert, ich habe mich dennoch für ein zentrumnahes Zimmer entschieden und mir über den Öffentlichen Nahverkehrsbund (Metro) ein Leihfahrrad gemietet. Damit war alles gut zu erreichen. Es war besonders schwer, etwas für so einen kurzen Zeitraum zu bekommen, insbesondere mitten im Semester. Ich empfehle, auch über facebook Gruppen und Internetplattformen zu suchen oder ein 'Gesuch' zu schalten.

Der Sprachkurs hat 840 EUR gekostet, das Zimmer von 12 m2 hat ca. 450 EUR gekostet (in Grenoble ein Durchschnittspreis, dazu kam noch eine Kaution von 150, die natürlich zurückgezahlt wurde, aber vorhanden sein muss), das Leihfahrrad kostet für 1 Monat 25 EUR (Plus Kaution), Hin- und Rückreise mit der Bahn ca. jeweils 100 EUR. Das sind gesamt etwa 1415 EUR, ohne Essen, Kino, Cafébesuche, Freizeitangebote etc.. Zusätzlich hab ich noch eine Auslandskrankenversicherung abgeschlossen (bei normalen gesetzlichen Krankenkassentarifen inklusive).

In einem Land zu sein, dessen Sprache man lernen möchte, bringt selbst bei Kurzaufenthalten so enorm viel. Schon allein die tägliche Sprachpraxis beim Bäcker, auf dem Markt (so schön in Grenoble), beim Fahrkartenautomaten, mit Mitstudierenden, im Radio und mit Leuten auf der Straße kann schnelle Verbesserungen mitbringen. Schon nach ein paar Tagen denkt man mehr in der Sprache, legt sich Sätze zurecht und übt ständig ein Hörverstehen. Dabei ist nicht nur der Sprachkurs von Relevanz, sondern einfache Alltagssituationen.

Nach dem Sprachkurs im Ausland

Der Sprachkurs ließ sich in meinem Falls nicht als Leistungspunkte anrechnen (was jedoch auch nicht das Ziel war). Die Anerkennung als nachweisbaren Auslandsaufenhalt steht noch aus.

Auch wenn es sehr teuer ist und ich z. B. trotz des PROMOS Stipendiums selbst viel zuzahlen musste, eignet sich die Form des Sprachkurskurzaufenthalts besonders, um zwischen 2 Semestern seine Sprachkenntnisse zu erweitern. Leider sind die Förderbedingungen (für ein PROMOS Sprachkursstipendium) sehr eng gefasst und in Frankreich gibt es beispielsweise kaum Sprachkurse, die an Universitäten angegliedert sind, welche der Mindeststundenzahl entsprechen (selbst die intensivsten Intensivkurse).