Im Projekt Lebe-DiLee entwickeln Studierende Lerngelegenheiten, die Lernschwierigkeiten im Sachunterricht aufgreifen und ihnen mit digitalen Angeboten begegnen. Hier finden Sie Informationen über die hochschuldidaktischen Schwerpunkte dieses Lehr- Lern-Projekts, das im Lehramtsstudium (Grundschullehramt) verortet ist. Außerdem werden Kooperationen und Veröffentlichungen dazu benannt.

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Digitale Lerngelegenheiten, Foto: Colourbox

Auf einen Blick

  • Projektleitung: Prof. Dr. Kim Lange-Schubert, Karl Wollmann
  • Fachrichtung: Bildungswissenschaften
  • Förderung: Lehr-Lern-Projekt der LaborUniversität (StiL)
  • Förderzeitraum: 2018-2019
  • Projektumfang: Modulebene
  • Schlagwörter: Lehramt, Grundschule, Sachunterricht, Medienkompetenz, Lernschwierigkeiten, digitale Lernumgebungen

Das Projekt „Lebe-DiLee“

Lernschwierigkeiten von Kindern im Sachunterricht begegnen und gewinnbringend technische und digitale Medien im Unterricht einsetzen, sind nachgewiesene Spannungsfelder in der Lehramtsausbildung an der Universität Leipzig und der Sachunterrichtsdidaktik im Allgemeinen. Vor allem bei naturwissenschaftlichen Unterrichtsinhalten treffen Kinder (und auch Studierende) mit teilweise gefestigten Konzepten und Vorstellungen zu den Phänomenen auf Lerngelegenheiten, die nur unzureichend diese Konzepte in Frage zu stellen vermögen. Hier setzt das Projekt an: Studierende entwickeln und erproben im Rahmen thematisch aktueller und wiederkehrender Projekt- und Forschungsseminarangebote Lerngelegenheiten, die diese Lernschwierigkeiten aufgreifen und ihnen mit digitalen Angeboten (zum Beispiel Animationen, Bildproduktionen, Einsatz digitaler Whiteboards, Tablets und Mobile Phones) begegnen.  

Im Zentrum der Arbeit mit den Studierenden steht die Frage, in welchen didaktischen und methodischen Zusammenhängen digitale Medien einen lernförderlichen Effekt haben können. Dabei muss berücksichtigt werden, dass die Studierenden selbst nicht zwingend eine Affinität zu eben diesen digitalen Medien haben.  

Neben dem Problemfeld der Digitalisierung von Lehre, Schule und (Sach-)Unterricht wurde ein bisher eher vernachlässigtes Thema im Lehramtsstudium (Sachunterricht) neu aufgegriffen. Studierende werden im Laufe ihres Studiums nur unzureichend mit Lernschwierigkeiten von Schulkindern bezüglich naturwissenschaftlicher Phänomene auf theoretischer und (schul)praktischer Ebene konfrontiert. Diesem Mangel an Kompetenz, den genannten Lernschwierigkeiten zu begegnen, greift dieses Lehr-Lern-Projekt auf.

Bei den Grundschulstudierenden galt es zur damaligen Zeit außerdem erhebliche Hemmschwellen und Berührungsängste im Umgang mit Technik und digitalen Medien zu überwinden, damit sie diese nutzen und für Lernprozesse gestalterisch nutzen können. Da einerseits digitale Medien und ihre Anwendungen einen immer größeren Raum in der Alltagswelt von Kindern einnehmen und andererseits empirische Ergebnisse vorliegen, die digitalisierte Lernumgebungen als deutlich gewinnbringend ausweisen (Hillmayr et. al. 2017, S. 9), ist es unabdingbar Lehrveranstaltungen zu konzipieren, in denen die zukünftigen Lehrkräfte sowohl den Einsatz digitaler Medien selbst planen und den Effekt einer solchen Lernumgebung auch unmittelbar erfahren können.

  • Erarbeitung der fachwissenschaftlichen und fachdidaktischen Schwerpunkte für eine erfolgreiche Umsetzung des Lehr-Lern-Projekts als Unterrichtsprojekt mit 3. Klassen

  • Erklärvideos: Sie standen als diagnostisches Instrument gleichrangig neben dem fachwissenschaftlichen Inhalt „Schwimmen und Sinken“. Studierende erstellten Erklärvideos eigenständig und verwendeten sie für die Adaption der Unterrichtseinheiten zu „Schwimmen und Sinken“

  • Videobeobachtung / gemeinsame Reflexionen (in Gruppen) von Projekt- und Forschungsanteilen an den Projekttagen in der Schule

  • Vortragsreihe „(Sach-)Unterricht mit Tablet-PC und Co.“ als wissenschaftliche Begleitung bzw. Vertiefung der Seminarveranstaltungen (qualitativ hochwertige Vorträge!)

Die Studierenden gelangten durch das Seminar und die selbstbestimmte Arbeit mit den digitalen Medien zu einer „didaktischen Medienkompetenz“. Durch die selbstständige Gestaltung einer digitalen Lernumgebung erweitern die Studierenden:

  • ihre fachdidaktischen Kompetenzen, indem sie erfassen, was das Lernen bestimmter Inhalte und Themen für Kinder schwierig machen kann und wo Hürden liegen können;

  • lernen digitale Medien sinnvoll in eine Lernumgebung zu integrieren;

  • verstehen wie digitale Medien so genutzt werden können, dass die Unterrichtsinhalte veranschaulicht, verdeutlicht und verständlicher werden und dadurch für Schulkinder zu besserem Verstehen bzw. nachhaltigeren Lernergebnissen führen.

Die Studierenden können:

  • ein Erhebungsinstrument entwickeln, mit dem sie Schülerleistungen und Lernprobleme erfassen;

  • die erhobenen Daten auswerten, analysieren und interpretieren;

  • ein Forschungsdesign gestalten, das die Lerneffekte darstellen kann.

Posterpräsentation auf der Jahrestagung der GDSU, 2019, Lüneburg, Karl Wollmann

Projektvorstellung auf La-digital 2019 Duisburg-Essen, Karl Wollmann 2019, Abstract S. 122.

Zur inhaltlichen Vertiefung der Inhalte des Seminarprojekts wurden, passend zu einzelnen Seminareinheiten unter dem Titel „(Sach-)Unterricht mit Tablet-PC und Co. – Wie Grundschüler*innen & Lehrpersonen durch den Einsatz digitaler Medien gezielt unterstützt werden können“, Gastvorträge eingeworben.

Ganz herzlichen Dank an alle Vortragenden:

  • Prof. Dr. Dr. Detlev Leutner (Universität Duisburg Essen) – 16.04.2019 – „Lernen und Multimedia“

  • Igor Krstoski (PH Ludwigsburg) – 19.05.2019 – „Assistive Technologien im Unterricht bei Schüler*innen mit Beeinträchtigungen“

  • Prof. Dr. Friedrich Gervé (PH Heidelberg) – 10.05.2019 – „Sachunterricht und digitale Medien“

  • Marcus Sengenberger – 17.05.2019 - (GMS Blaichach) – „Unterricht mit Tablet-PC und Co.“

Die Erfahrungen aus dem Projekt führten zum BMBF-geförderten QLB Teilprojekt „Entwicklung und Erprobung von digital angereichertem naturwissenschaftsbezogenem Sachunterricht“ im Rahmen des Verbundprojekts „PraxisdigitaliS“.

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