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Der Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens (EVLKS), Tobias Bilz, hat am 29. Oktober 2020 beim ökumenischen Semestereröffnungsgottesdienst Prof. Dr. Frank M. Lütze in das Amt des Ersten Universitätspredigers liturgisch eingeführt. Zugleich verabschiedet er Lützes Vorgänger, Prof. Dr. Peter Zimmerling. Der Gottesdienst „Füße auf weitem Raum“ mit christlichen Hochschulgruppen findet im Paulinum – Aula und Universitätskirche St. Pauli Corona-bedingt unter strengen Hygieneauflagen und mit wenig Publikum statt.

„Ich möchte den Universitätsgottesdienst stärker in der Universität verankern – frei nach dem Motto: ‚Wo Unigottesdienst drauf steht, soll Uni drin sein‘ –, ohne dabei das Stadtpublikum aus dem Blick zu verlieren“, sagte Lütze. Der 50-Jährige war bereits mit Wirkung vom 4. Mai 2020 von der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche zum Ersten Universitätsprediger ernannt worden. Die Theologische Fakultät der Universität Leipzig hatte ihn für das Amt vorgeschlagen. Die Zeitdauer ist nicht vertraglich festgelegt. Üblich ist eine Zeit zwischen sechs und zehn Jahren.

Lütze plant unter anderem im Sommersemester 2021 eine Predigtreihe mit Diskurspredigten mit nichttheologischen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Universität Leipzig. Als Universitätsprediger organisiert er unter anderem den Universitätsgottesdienst, stimmt die Kirchenmusik insbesondere mit dem Universitätsorganisten Daniel Beilschmidt ab und vertritt den Universitätsgottesdienst gegenüber Universitätsleitung, Kirche und Gesellschaft.

Lütze, der seit April 2013 an der Universität Leipzig arbeitet, ist als Religionspädagoge für die Fachdidaktik Religion an der Theologischen Fakultät zuständig. Einer seiner Forschungsschwerpunkte liegt auf der Frage, wie in einer mehrheitlich konfessionslosen Gesellschaft Religionsunterricht so profiliert werden kann, dass er unabhängig von der (Nicht)Religiosität der Schülerinnen und Schüler einen substanziellen Beitrag zur Bildung leisten kann. Eng damit verknüpft ist ein weiteres Forschungsprojekt Lützes, das gerade beginnt: Dabei geht es um die Frage, wie wir in unserer Gesellschaft vorurteilssensibel Zugänge zu nichtchristlichen Religionen, insbesondere zum Islam, erschließen können.

Prof. Dr. Peter Zimmerling ist nach sechs Jahren turnusgemäß aus dem Amt des Ersten Universitätspredigers ausgeschieden. Er ist weiterhin als Hochschullehrer an der Universität Leipzig tätig.