Pressemitteilung 2013/309 vom

Die Universität Leipzig kann sich weiterhin über einen hohen Zuspruch freuen: In den vergangenen Wochen hat sie einen wahren Bewerberansturm mit mehr als 41.000 Studieninteressenten erlebt, davon 56 Prozent aus den westlichen Bundesländern. Zugleich zeichnet sich aktuell ab, dass die Zahl der Studienanfänger wie zu erwarten leicht unter dem Vorjahresniveau liegt - die Universität hatte in einer Qualitätsoffensive unter anderem eine Zulassungsbeschränkung für den Studiengang Rechtswissenschaft eingeführt. Auch in diesem Wintersemester werden aber voraussichtlich wieder mehr als 7.000 junge Menschen ein Studium an der Universität Leipzig aufnehmen. Am heutigen Dienstag (15.10.2013) findet um 15:00 Uhr im Gewandhaus die Immatrikulationsfeier statt.

"Natürlich freuen wir uns sehr, dass wir so viele Studierende begrüßen dürfen", sagt Prof. Dr. Claus Altmayer, Prorektor für Bildung und Internationales. "Wir sind uns aber unserer Verantwortung für die jungen Leute bewusst und wissen, dass Rekordwerte nicht immer gut sind. Alle Studierenden sollen eine gute Ausbildung bekommen - Qualität geht vor." So habe das Lehramtsstudium an der Universität Leipzig erheblich an Bedeutung gewonnen, das werde sich weiter fortsetzen, nicht zuletzt dank einer Sonderfinanzierung des Freistaats. "Aber 2012 hatten wir die Zahl der Lehramtsstudienplätze deutlich über das hinaus aufgestockt, was mit dem Ministerium vereinbart war, das ist diesmal nicht der Fall. Und bei der Rechtswissenschaft haben wir einen Numerus clausus eingeführt, wodurch ebenfalls rund 200 Erstsemester weniger zu verzeichnen sind."

Der Studiengang Rechtswissenschaft steht dennoch weiter an der Spitze der Studienanfänger-Tabelle, gefolgt vom Lehramt an Gymnasien und der Medizin. Bei den Bewerben am beliebtesten war das Fach Psychologie: Hier kamen auf einen Studienplatz 64 Bewerbungen. Es folgen die Kommunikations- und Medienwissenschaft (31 Bewerbungen pro Platz) und die Politikwissenschaft (29).

Der Bewerberansturm der Vorjahre wurde nochmals übertroffen, die Zahl der Bewerbungen aus dem Westen Deutschlands hat ebenfalls einen neuen Höchstwert erreicht. "Sicher bewerben sich die Abiturienten noch häufiger an mehreren Hochschulen, auch dürften die doppelten Abiturjahrgänge in Nordrhein-Westfalen und Hessen eine Rolle gespielt haben. Nicht zuletzt aber dürfen wir weiterhin davon ausgehen, dass der Studienstandort Leipzig und das Studienangebot der Universität sehr attraktiv sind", erklärt Prorektor Altmayer.

Die endgültigen Immatrikulationszahlen werden erst in einigen Wochen feststehen. Wie in den Vorjahren werden noch zahlreiche Nachzügler in die Statistik eingehen, die ihren Studienplatz zwar angenommen, aber noch nicht alle nötigen Unterlagen eingereicht oder ihren Semesterbeitrag noch nicht bezahlt haben. Anhand der aktuellen Zahlen lässt sich bereits sagen, dass von den Immatrikulierten jeder Dritte aus den westlichen Bundesländern stammt. Und dass der Trend einer leicht steigenden Ausländerquote bei den Erstsemestern anhält.

"Die demographische Delle gleichen wir weiterhin erfolgreich aus", konstatiert Rektorin Prof. Dr. Beate Schücking. "Ich hoffe sehr, dass wir dabei in den kommenden Jahren auf die Unterstützung der Staatsregierung bauen können und diese ihren strikten Sparkurs überdenkt. In den Hochschulen steckt ein großer Teil des Zukunftspotenzials Sachsens und ganz Mitteldeutschlands. Hier lohnen sich Investitionen. Wenn wir wie geplant bis 2020 viele Stellen abbauen müssen und im Zuge dessen sicher einzelne Studiengänge nicht mehr anbieten können, dann geht das zu Lasten der künftigen Entwicklung der Region."