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Susanne Benko hat in Leipzig Amerikanistik, Kommunikations- und Medienwissenschaft sowie Informatik studiert und unterstützt seit Mitte Mai 2021 die Alumni-Koordinatorin Christin Kieling.

Im Interview berichtet sie unter anderem über ihre Erinnerung an die Studienzeit und warum ihr der Kontakt mit den Alumni so große Freude macht.

Welche Erinnerungen haben Sie an Ihre Studienzeit in Leipzig?

Ich erinnere mich gern an meine Studienzeit in Leipzig. Ich habe 2006 an der Uni Leipzig ein Magister-Studium in Amerikanistik, Kommunikations- und Medienwissenschaft und Informatik abgeschlossen. Ich hatte vor dem Studienstart einen Au Pair Aufenthalt in den USA und eine kaufmännische Ausbildung absolviert und war schon 23 als ich das Studium begann. Die neue Freiheit, meine Zeit selbst einzuteilen war toll, aber zunächst auch ungewohnt.

Meine Studienzeit war schon allein aufgrund der drei Fächer abwechslungsreich. Fachlich gesehen forderten mich mein Nebenfach Informatik und meine Magisterarbeit am meisten heraus. Neben Prof. Hartmut Keil aus der Amerikanistik erinnere mich besonders gern an zwei Professoren die heute leider nicht mehr unter uns sind: Professor Christer Garrett aus der Amerikanistik und Professor Dietrich Kerlen aus der Buchwissenschaft. Beide haben die Vorlesungen und Seminare mit viel Leidenschaft gehalten und waren gleichzeitig sehr nahbar. Ich erinnere mich auch an volle Vorlesungen, bei denen wir auf den Treppen-Stufen der Hörsäle saßen. Glücklicherweise dünnte sich das im Zuge des Semesters meistens aus.

Der Campus sah damals noch ganz anders und wenig modern aus. Das tat aber meiner Freude am Studium keinen Abbruch. In der Mensa aß ich damals mit Kommiliton:innen regelmäßig Jägerschnitzel mit Nudeln und Tomatensoße auf einem drei geteilten Kantinenteller, was meist zu einem Riesendurst am Nachmittag führte. Das tolle Essens-Angebot des Studentenwerks Leipzig heute ist damit überhaupt nicht mehr vergleichbar.

Ich erinnere mich auch an viele WG-Parties und an unsere Treffen im Freundeskreis im Friedens- oder Clarapark oder am Cospudener See. Am Pier 1 habe ich auch zwei Sommer lang gejobbt und Fischbrötchen, Kaffee und Kuchen zu verkauft. Die Seebrise dort fühlte sich immer ein wenig nach Urlaub an.

Welche Bedeutung hat die Uni Leipzig heute für Sie?

Ich bin sowohl Alumna der Uni Leipzig als auch Mitarbeitende. Zudem habe ich meine engste Freundin an der Uni Leipzig während des Studiums kennen gelernt.

Vor gut fünf Jahren bin ich mit Familie aus Frankfurt/Main wieder nach Leipzig zurückgezogen und arbeite seit Oktober 2016 an der Uni Leipzig im Team des Career Service, das eng mit der Zentralen Studienberatung verknüpft ist. Dort unterstütze ich vor allem internationale Studierende und Absolvent:innen bei ihrem Übergang ins Berufsleben. 

Seit Kurzem bin ich nun auch als Unterstützung für Christin Kieling in der Alumni-Koordination tätig, ein Bereich der ebenfalls sehr spannend ist. Der Kontakt mit den Studierenden und Alumni macht mir große Freude, weil er sehr persönlich ist und daher nie langweilig wird.

Was reizt Sie an der Alumni-Arbeit? 

Ich selbst habe Leipzig in 2007 verlassen, um in Frankfurt am Main eine Stelle als Beraterin im Bereich Relocation (internationale Personaltransfers) anzufangen. Obwohl ich mich in Frankfurt/ Main schnell eingelebt habe, fehlten mir Leipzig und vor allem die Freunde vom Studium sehr. In meinem ersten Jahr dort war ich oft an den Wochenenden in Leipzig und immer wieder wehmütig, wenn ich am Sonntag in den Zug gestiegen bin. Über die Newsletter und das Magazin von Leipzig Alumni habe ich mich in der Zeit besonders gefreut, weil es mir das Gefühl gegeben hat, weiter einen Teil meiner Wurzeln zu behalten.

Alumni sind tolle authentische Rat- und Tippgeber für unsere aktuellen Studierenden, was den persönlichen aber auch den beruflichen Weg nach dem Studium angeht. Es ist spannend zu sehen, wo es unsere Absolvent:innen nach dem Studium hintreibt: in welche Städte, Länder und natürlich in welche Organisationen und Berufe.

Ich sehe einige Schnittstellen zu der Arbeit, die wir in der Alumni-Koordination und im Team des Career Service leisten. Während der Studienzeit fehlt es vielen unseren Studierenden noch an Orientierung, Ideen, aber manchmal auch Selbstvertrauen für ihren Weg nach dem Studium. Viele wissen noch nicht, wohin sie genau gehen möchten und das ist ein Stück weit auch völlig normal und in Ordnung. Denn heute ist es komplexer denn je, sich in den Möglichkeiten der Berufswege zu orientieren.

Für den Bereich Alumni-Koordination arbeite ich nun an einem Mentoringprogramm zwischen Alumni und Studierenden, das genau an dieser Stelle ansetzt und den Berufseinstieg für unsere Studierenden unterstützen möchte. Die Erfahrungen unserer Alumni sind dafür ein großer Schatz.

Für eine Hochschule ist es aus meiner Sicht eines der schönsten Komplimente, wenn ehemalige Absolvent:innen dem Alumni-Netzwerk beitreten möchten. Ich freue mich sehr darauf, daran beteiligt zu sein.