Pressemitteilung 2020/298 vom

Die erste Konferenz des Forschungsinstituts Gesellschaftlicher Zusammenhalt (FGZ) findet am 10. und 11. November 2020 online mit hochrangingen internationalen Referentinnen und Referenten statt. Der Livestream kann über Youtube verfolgt werden. Am FGZ sind neben der Universität Leipzig zehn Forschungseinrichtungen aus dem Bundesgebiet beteiligt, die gemeinsam erforschen, was Gesellschaften zusammenhält oder auseinanderdriften lässt. Anlässlich des Symposiums erscheint eine erste gemeinsame Publikation der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des FGZ.

Das FGZ konnte hochrangige Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus dem In- und Ausland für die Einführungsvorträge gewinnen. Per Videokonferenz treffen der Politikwissenschaftler Cas Mudde (Athens, Georgia), der Historiker Till van Rahden (Montreal), die Politikwissenschaftlerin Barbara Perry (Charlottesville), die Soziologinnen Michèle Lamont (Harvard), Arlie Hochschild (Berkeley) und Jutta Allmendinger (Berlin) sowie der Literaturwissenschaftler Albrecht Koschorke (Konstanz) zusammen und erörtern aus ihrer jeweiligen Perspektive und international vergleichend Fragen des gesellschaftlichen Zusammenhalts.

Begleitend zum interdisziplinären Austausch auf der Eröffnungskonferenz erscheint ein erster Sammelband zu verschiedenen Blickwinkeln auf gesellschaftlichen Zusammenhalt, in dem Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des FGZ die Forschungsagenda des Instituts, theoretische Überlegungen und erste empirische Fallstudien vorstellen. „Das FGZ will diese unterschiedlichen Herangehensweisen produktiv machen, was aber mitunter herausfordernd ist“, betont der Mitherausgeber und geschäftsführende Sprecher Prof. Dr. Matthias Middell von der Universität Leipzig. „Während die einen sozialen Zusammenhalt bereits messen, fragen die anderen, wer aus welchem Interesse heraus eine solche Kategorie propagiert oder in Zweifel zieht.“

Das im Juni 2020 gegründete Forschungsinstitut Gesellschaftlicher Zusammenhalt (FGZ) ist ein vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördertes ortsverteiltes, interdisziplinäres und transferorientiertes Institut. Das Verbundprojekt erforscht Begriffe, Quellen und Gefährdungen sowie historische, globale und regionale Kontexte gesellschaftlichen Zusammenhalts aus einer Vielzahl disziplinärer Perspektiven und methodischer Zugänge.

Das FGZ-Team am Forschungszentrum Globale Dynamiken (Leipzig Research Centre Global Dynamics, ReCentGlobe) der Universität Leipzig geht der Frage nach, wie gesellschaftlicher Zusammenhalt in verschiedenen historischen Epochen und in verschiedenen Weltregionen verstanden und immer wieder neu ausgehandelt wurde und wird. Dafür untersuchen die Forscherinnen und Forscher auch die Vielfalt populistischer Bewegungen und Regimes seit dem späten 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart.

Unter den aktuellen Pandemiebedingungen wird die Eröffnungsveranstaltung online stattfinden. Es gibt die Möglichkeit, die Vorträge über einen Livestream zu verfolgen. Dieser ist auf dem Youtube-Kanal des Zentrums für Medien und Kommunikation der Universität Leipzig abrufbar.