Pressemitteilung 2017/198 vom

Erziehungswissenschaftler der Hiroshima University in Japan besuchen vom 24. bis 31. August die Universität Leipzig. Ein Höhepunkt ist das gemeinsam mit der Erziehungswissenschaftlichen Fakultät der Universität Leipzig veranstaltete Symposium "Unterricht und internationale Unterrichtsforschung", an dem auch die interessierte Öffentlichkeit teilnehmen kann. Es findet am 28. August von 14 bis 17 Uhr (Dittrichring 5 - 7, Raum 016) statt und legt den Schwerpunkt auf Prozesse der Individualisierung und Vergemeinschaftung im japanischen und im deutschen Unterricht sowohl der Primar- als auch der Sekundarstufe.

Am darauffolgenden Tag steht eine Arbeitssitzung auf dem Programm, bei der die unterrichtsanalytische Grundlage für einen gemeinsamen Vortrag von Prof. Dr. Nariakira Yoshida von der Hiroshima University und Prof. Dr. Maria Hallitzky von der Universität Leipzig auf der internationalen Konferenz der "World Association of Lesson Studies" am Jahresende in Nagoya (Japan) erarbeitet wird.

Die Wissenschaftler aus Hiroshima werden unter anderem die Lernwerkstatt der Erziehungswissenschaftlichen Fakultät, eine Kindertagesstätte und ein Gymnasium besichtigen, um einen persönlichen Einblick in die pädagogische Arbeit mit Kindern und Jugendlichen in Deutschland zu erhalten. "Diese ersten Eindrücke dienen auch dazu, in weiteren Gesprächen mit den Leipziger Kooperationspartnern nächste Schritte der Zusammenarbeit zu entwickeln und gemeinsame Projekte auf den Weg zu bringen", sagt Prof. Hallitzky. Ein solches geplantes Forschungsprojekt beschäftigt sich mit dem Verhältnis von Individuum und Gruppe im Schulunterricht. "Wir wollen Unterrichtsstunden in Deutschland und Japan beobachten und fragen, wann und wie die Unterrichtsteilnehmenden als Einzelne oder als Gruppe erscheinen und wie sich diese beiden Formen von Sozialität - Einzelne und die Gemeinschaft - zueinander verhalten", erklärt Hallitzky. Während des Besuchs solle sich ein gemeinsames Verständnis etwa von Unterrichtsprozessen herausbilden.

Im Herbst 2016 war die Kooperation zwischen den Erziehungswissenschaftlichen Fakultäten der Universitäten Leipzig und Hiroshima bei einem Besuch Leipziger Forscher an der School of Education in Japan beschlossen worden. Angeschoben wurde die Zusammenarbeit mit Japan durch die Erziehungswissenschaftlerin Prof. Dr. Barbara Drinck von der Universität Leipzig. Im Herbst 2015 reiste sie mit einer Delegation aus Leipzig nach Japan, schloss eine Universitätspartnerschaft mit der Osaka Kyoiku University, besuchte die Mie University in Tsu und vertiefte den Austausch mit der Hiroshima University, was mit einer Fakultätspartnerschaft im Herbst 2016 besiegelt wurde.