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Das 50-jährigen Diplomjubiläum bot ehemaligen Studierenden der Afrikanistik Anfang März einen guten Anlass, um auf die Studienzeit zurück zu blicken und ihrer Alma mater einen Besuch abzustatten. Sie erhielten in Würdigung der Lebensleistung und der Verbundenheit mit unserer Universität eine Goldene Diplomurkunde. Der Organisator des Treffens, Hans-Peter Puffky, blickt in einem persönlichen Bericht auf das Treffen zurück.

Alle Ehemaligen, die sich zum Beispiel im Rahmen ihrer Seminargruppen regelmäßig treffen und bei denen ein Jubiläum ansteht, können sich im Alumni-Büro der Universität Leipzig melden. In Abstimmung mit der jeweiligen Fakultät helfen wir bei der Organisation des Festakts in feierlichem Ambiente und ehren Sie zu diesem Anlass mit Urkunden.

Vom 28.02. bis 02.03. 2023 trafen sich Absolventen des Studienfaches Afrikanistik anlässlich des 50. Jahrestages der Verleihung ihrer Diplome am 26.02.1973 in Leipzig.

Höhepunkt war eine Feierstunde im prunkvollen Alten Senatssaal der Universität, die einer der Kommilitonen mit einem Potpourri kurzer Klavierstücke auf dem Steinway-Flügel eröffnete. Ein zweiter Kommilitone gab in seiner Festansprache einen Einblick in das damalige Studium. Er erinnerte an einige Professoren und Dozenten, er gedachte der bereits verstorbenen Mitstudenten und er würdigte die Lebensleistung der noch lebenden und anwesenden. Ausführlich ordnete er das ja doch nicht alltägliche Studienfach der Afrikanistik in die politischen und geschichtlichen Vorgänge auf dem afrikanischen Kontinent der 70er Jahre des vorigen Jahrhunderts ein. Sie waren geprägt vom Zerfall der letzten Reste des Kolonialsystems, der Apartheid in Südafrika und des weißen Minderheitsregimes in Rhodesien. Hoffnung und Zuversicht erfüllte die neu entstandenen Nationalstaaten. Die Helden und Führer des antikolonialen Befreiungskampfes wurden zu deren Präsidenten, Kwame Nkrumah und Julius Nyerere stehen stellvertretend für West- und Ostafrika.  Nelson Mandela war die weltweite Symbolfigur. Der Redner sagte, seine Kommilitonen und er seien sowohl „Ergebnis, wie auch Zeitzeugen und zugleich bescheidene Mitgestalter“ dieses Prozesses in ihren Einsatzländern gewesen. Aus den Studenten waren Journalisten, Wissenschaftler, Diplomaten und verantwortliche Mitarbeiter staatlicher und gesellschaftlicher Einrichtungen sowie nationaler und internationaler Hilfsorganisationen geworden. Auch das Denkmal für den 1961 ermordeten Ministerpräsidenten Kongos, Patrice Lumumba, in der gleichnamigen Straße Leipzigs ist das Verdienst der Leipziger Afrikanisten und der Deutsch-Afrikanischen Gesellschaft (DAFRIG).

Anschließend informierte die Alumni-Koordinatorin der Universität, Frau Christin Kieling, über die heutige Struktur der Leipziger Universität, deren breitgefächertes Bildungsangebot und über die Arbeit ihrer eigenen Koordinierungsstelle mit den 150.000 Alumni weltweit.
Feierlich und mit freundlichen Worten für jeden der Jubilare überreichte sie zum Abschluss an alle das „Goldene Diplom“ der Universität Leipzig.

Ein anderer Höhepunkt im Programm des Treffens war eine angeregte, den Zeitplan sprengende Diskussion mit Professor Dr. Dmitri van den Bersselaar, dem Leiter des Instituts für Afrikastudien, der Nachfolgeeinrichtung des damaligen Afrika-Instituts in der Karl-Heine Straße. Für beide Seiten war es interessant zu hören, wie es damals war und wie es heute ist, wie sich Strukturen,  Lerninhalte und Ausbildungsziele unterscheiden. 50 Jahre sind eine lange Zeit, die viele Veränderungen mit sich gebracht hat.

Zum weiteren Programm zählten u.a. ein Besuch der „Akademixer“, die auch schon damals zum Freizeitprogramm der Studenten gehörten, sowie das Aufsuchen alter „studentischer Wirkungsstätten“ wie dem leider nicht mehr existierenden „Schwalbennest“ und dem in Renovierung befindlichem „Kaffeebaum“. Mit einem Literaturabend, an dem vier Kommilitonen ihre veröffentlichten Bücher vorstellten, klang die Zusammenkunft  begleitet von einem Glas Wein aus.