Pressemitteilung 2010/038 vom

Vom 22. bis 24. Februar 2010 findet die Gründungstagung des deutschlandweiten Netzwerks UniWiND an der Universität Leipzig statt. UniWiND ist der 2009 in Freiburg i. Br. gegründete "Universitätsverband zur Qualifizierung des wissenschaftlichen Nachwuchses in Deutschland". Der Verband versteht sich als Netzwerk deutscher Universitäten mit fakultätenübergreifenden Einrichtungen zur Qualifizierung von Doktorandinnen und Doktoranden sowie frühen Postdocs.

"Zentrales Ziel von UniWiND ist es, die Strukturen zur Qualifizierung wissenschaftlichen Nachwuchses besser zu vernetzen und in den Austausch mit anderen Ländern zu treten", erklärt Prof. Dr. Martin Schlegel, Prorektor der Universität Leipzig und Gründungsmitglied von UniWind.

Der Wissenschaftler, der einsam und zurückgezogen mit seinen Büchern im stillen Kämmerlein sitzt - das ist das althergebrachte Doktorandenbild seit Goethe. In zahlreichen Fächerkulturen hat sich dieses Bild aber längst überlebt, sind Promotionsprogramme entwickelt worden, die den Doktoranden Austausch und Weiterbildung bieten. An der Universität Leipzig gibt es bereits seit 2006 mit der Research Academy Leipzig (RAL) die institutionell geförderte strukturierte Doktorandenförderung, mit der junge Wissenschaftler über ihr eigenes Dissertationsgebiet hinaus gefördert werden: Literaturverwaltung, Präsentationstechniken, wissenschaftliches Schreiben seien nur beispielsweise als fächerübergreifendes Programm zur Promotion genannt.

Aus einer Initiative verschiedener Universitäten mit strukturierten Doktorandenprogrammen heraus ergab sich die Gründung des Interessenverbandes UniWiND im Jahr 2009. Dieser vertritt die Interessen der Mitgliedsuniversitäten in Abstimmung mit der Hochschulrektorenkonferenz (HRK), in Kooperation mit den verschiedenen Wissenschaftsorganisationen und im Austausch mit verwandten internationalen Universitätsverbänden, wie dem Council for Doctoral Education der European University Association (EUA-CDE) und dem nordamerikanischen Council of Graduate Schools (CGS).

Das Rahmenthema der Gründungskonferenz in Leipzig ist "Junge Forschende der Zukunft: Die Qualifizierung des wissenschaftlichen Nachwuchses in Deutschland - Stärken, Schwächen, Chancen". In drei Keynotes und sechs thematischen Workshops werden Fragen zu Promotionsstandards und Qualifizierungsprogrammen, Karrierewegen, Finanzierung von Postdoc-Stellen sowie zur Frauenförderung und zur Promotion in der Medizin diskutiert. So geht es vor Ort um standardisierte Promotionsverfahren und die Zertifizierung von Leistungen oder auch um den Umfang, den über die Promotionsarbeit hinausgehende Leistungen einnehmen sollten.

Es haben sich bereits über 130 Repräsentant(inn)en verschiedener Universitäten, darunter Vertreter(inn)en der UniWiND-Mitgliedsuniversitäten angemeldet. Vertreten sind auf der Tagung die Hochschulrektorenkonferenz mit ihrer Präsidentin Prof. Dr. Margret Wintermantel sowie verschiedene Universitätsverbände, Wissenschaftsorganisationen und Hochschulforschungsinstitute (u.a. DFG, EUA-CDE, INCHER, VSNU).