Nachricht vom

Am 15. Dezember 2021 besuchte der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer das Impfzentrum im Paulinum – Aula und Universitätskirche St. Pauli. Zur Unterstützung der bundesweiten Impfkampagne haben Universität und Universitätsklinikum Leipzig in kurzer Zeit das Impfzentrum am Augustusplatz eingerichtet. Ein Besuch in der Impfstraße.

„Ich dachte, ich kann noch ein bisschen abwarten. Aber dann wollte ich doch am Leben wieder teilhaben“, erzählt die Frau in der blauen Daunenjacke auf Nachfrage. Sie steht am Check-out-Schalter des neues Impfzentrums im Paulinum der Universität Leipzig und hat soeben ihre zweite Impfung erhalten. Warum sie sich erst jetzt für diesen Schritt entschieden hat, wird sie nicht etwa vom Impfarzt gefragt, sondern von niemand Geringerem als dem sächsisches Ministerpräsidenten Michael Kretschmer.

Im Medien-Pulk durch die Impfstraße

Er besuchte gestern (15. Dezember) das gerade eröffnete Impfzentrum von Universität und Universitätsklinikum Leipzig. Dabei durchlief Kretschmer hypothetisch alle Stationen der Impfstraße: Am Check-in meldete er sich an, von Impfarzt Thorsten Schöneberg wurde er beraten und am Check-out erhielt er alle wichtigen Dokumente. Auf dem Weg durch das umgebaute Paulinum folgten ihm rund 30 Journalist:innen, Fotograf:innen und Filmteams – immer auf der Suche nach dem besten Bild oder einem Kommentar zur aktuellen Lage am Rande.

Über Nacht das Buchungsportal programmiert

Begleitet wurde der Ministerpräsident von Namensvetter Prof. Dr. Michael Schaefer, dem Impfkoordinator des Zentrums. „Die Idee für ein Impfzentrum und die entsprechenden Konzepte dazu haben wir schon lange, wir haben sie noch vor der Zulassung eines Impfstoffes entwickelt“, erzählt Schaefer. Vor gut zwei Wochen kam dann endlich das Go, er informierte die Leitungsebenen und sah sich zusammen mit Kolleg:innen geeignete Räumlichkeiten an. „Wir haben uns dann schnell für das Paulinum entschieden, es liegt zentral und ist gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar. Hier kommt man einfach gerne hin“, erzählt der Professor für Pharmakologie und Toxikologie an der Medizinischen Fakultät. Buchstäblich über Nacht hat Dr. Martin Neef, Oberarzt für Kardiologie und Lehrbeauftragter der Fakultät, das Terminbuchungstool konzipiert und programmiert. Damit war alles bereit für den Start am 14. Dezember. „Wir können hier pro Tag über 380 Menschen impfen. Und wir prüfen, ob wir noch enger takten und somit noch mehr Termine anbieten können“, sagt Schaefer. Bislang ließen sich die meisten boostern, etwa 10 bis 15 Prozent kommen zur Erst- oder Zweitimpfung. Zwischen 17 und 17:20 Uhr werden Restdosen auch ohne Voranmeldung vergeben.

Besonderes Ambiente im Paulinum

Bei der Impfstraße im Paulinum helfen auch viele Studierende mit. Sie sitzen beispielsweise am Check-in und kontrollieren die Dokumente oder assistieren den Impfärzt:innen. Student:innen der Pharmazie sitzen in einem Vorbereitungsraum und bereiten Impfstoff und Spritzen vor. Diese kommen dann zu den Impfärzt:innen wie Prof. Dr. Torsten Schöneberg vom Rudolf-Schönheimer-Institut für Biochemie der Medizinischen Fakultät. Er empfängt die Menschen in kleinen, abgeschirmten Abteilen, fragt nach ihrem Befinden, Reaktionen nach der ersten Impfungen und klärt Fragen zu Impfstoff und möglichen Nebenwirkungen. Eigentlich ist Schöneberg Vorkliniker und hätte als Direktor eines Instituts sicher auch so gut zu tun. Doch er ist auch ärztlich tätig und sieht es als seine Pflicht an, im Impfzentrum mitzuhelfen. „Wenn wir helfen können, sind wir natürlich gerne bereit. Das ist schon ein besonderes Ambiente hier im Paulinum. Gestern hat der Organist hier geübt und wir bekamen eine Kostprobe der tollen Orgel“, erzählt Torsten Schöneberg. Er und sein Team konnten in den zwei Tagen seit Öffnung sogar schon einige Unentschlossene von einer Erstimpfung überzeugen. Dem Biochemiker zur Seite stand die Medizinstudentin Elisabeth Bär. Sie hatte sich freiwillig zum Dienst im Impfzentrum gemeldet. Dem Ministerpräsidenten antwortete sie auf die Frage, warum sie an der Impfaktion der Universitätsmedizin teilnehme: „Wir wissen alle, wofür wir das tun. Wir wollen unbedingt in die Uni und den Präsenzunterricht wieder genießen.“

Impfaktion bis Ende Februar 2022

Noch bis zum 25. Februar läuft das Impfangebot der Universitätsmedizin im Paulinum. Das Impfzentrum steht allen Bürger:innen offen, die eine Booster-, Erst- oder Zweitimpfung gegen SARS-CoV-2 benötigen. Jeweils montags bis freitags von 8:30 Uhr bis 17:30 Uhr werden die Impfstoffe von BioNTech und Moderna verimpft. Weitere Informationen und die Terminvergabe sind über das Portal zum Impfzentrum verfügbar.