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Die junge Wissenschaftlerin Dr. Isabel Schellinger ist zusammen mit ihren Kollegen Daniel Matúš, Dr. Benedikt Schwarze und Torsten John von der Universität Leipzig zur 70. Lindauer Nobelpreisträger-Tagung eingeladen worden, um daran teilzunehmen. Bei dem Treffen, das wegen der Corona-Krise um ein Jahr verschoben wurde und nun vom 27. Juni bis 2. Juli 2021 stattfindet, bekommen Nachwuchswissenschaftler aller naturwissenschaftlichen Disziplinen die Gelegenheit zu einem generationenübergreifenden und interdisziplinären Austausch mit knapp 70 Nobelpreisträgern. Schellinger, Matúš, Schwarze und John setzten sich in einem mehrstufigen Auswahlverfahren gegen zahlreiche andere Bewerber durch.

Dr. Isabel Schellinger forscht an der Schnittstelle von metabolischen Erkrankungen, wie zum Beispiel dem Diabetes mellitus, und Gefäßerkrankungen. Ihre mit einer Vielzahl von Preisen ausgezeichnete Doktorarbeit legte sie an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg mit „summa cum laude“ ab. Schellinger forschte mehrere Jahre an der renommierten Stanford University, USA, bevor sie zunächst an die Universität Göttingen und vor zwei Jahren an das Universitätsklinikum Leipzig kam. Ihre translationale Forschung brachte sie auf die Forbes 30 under 30 Liste im Bereich Science und Healthcare und in diesem Jahr in das Präsidium der Jungen Akademie, angesiedelt an der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina und Berlin Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. „Es ist eine große Ehre, sich beim Lindauer Nobelpreisträgertreffen mit wegweisenden Forschern austauschen und an spannenden Veranstaltungen teilnehmen zu dürfen. Ich bin allen sehr dankbar, die mich in Leipzig auf diesem Weg unterstützt haben“, freut sich die 32-jährige Ärztin und Wissenschaftlerin.

Daniel Matúš erforscht Zellkommunikation über Adhäsions-G-Protein-gekoppelte Rezeptoren, welche unabdingbar für viele physiologische Prozesse des menschlichen Körpers sind. Dabei untersucht er einen bestimmten Vertreter dieser Rezeptoren und versucht herauszufinden, welche molekularen Mechanismen den Zyklus, das Wachstum und das Absterben von Zellen beeinflussen. Dies ist insofern relevant, da solche Rezeptoren in menschlichen Tumoren oft eine bedeutende Rolle spielen. Der 23-jährige studiert im zehnten Semester Humanmedizin und ist seit vier Jahren am Rudolf-Schönheimer-Institut für Biochemie der Medizinischen Fakultät tätig. „Es ist eine einzigartige Möglichkeit, eine ganze Woche mit brillanten Forscherinnen und Forschern aus der gesamten Welt zu verbringen und Inspiration für neue Projekte zu sammeln“, sagt Matúš. „Ebenso freue ich mich auf den Erfahrungsaustausch mit jungen Wissenschaftlern, die so wie ich am Anfang ihres Werdegangs stehen.“

John erforscht das Verhalten von Peptiden und Proteinen an Grenzflächen, insbesondere deren Aggregation. Die Aggregation von Peptiden steht im Zusammenhang mit verschiedenen neurodegenerativen Erkrankungen, wie Alzheimer oder Typ-2-Diabetes. Der 30-Jährige hat am Wilhelm-Ostwald-Institut für Physikalische und Theoretische Chemie der Universität Leipzig promoviert und seine Dissertation im Februar "summa cum laude" verteidigt. Jetzt ist er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Leibniz-Institut für Oberflächenmodifizierung (IOM) tätig. „Ich mag den wissenschaftlichen Austausch über Disziplinen hinweg und freue mich deshalb besonders auf die stimulierenden Gespräche mit den Nobelpreisträgern, aber auch den vielen talentierten jungen Wissenschaftlern aus mehr als 100 Ländern", sagt er.

Benedikt Schwarze hat im vergangenen Jahr am Institut für Anorganische Chemie der Universität Leipzig promoviert, ebenfalls mit der Abschlussnote summa cum laude. Der 29-Jährige befasste sich mit der Entwicklung neuer metall- und carboranbasierter Anti-Tumor-Medikamente, besonders für Brustkrebspatientinnen. Seit Anfang dieses Jahres ist er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Medizinische Physik und Biophysik der Medizinischen Fakultät der Universität Leipzig tätig. „Mir ist persönlich besonders wichtig, dass die Interdisziplinarität im Fokus dieses Treffens steht, weil Forschung isolierter Disziplinen keinen gesellschaftlich-relevanten Fortschritt ermöglicht. Ich freue mich sehr auf diese einmalige Zusammenkunft von jungen, engagierten und motivierten Wissenschaftlern und erfahrenen Forschern“, betont Schwarze.

Die Lindauer Nobelpreisträger-Tagung bringt seit 1951 jedes Jahr im Sommer eine Woche lang Nobelpreisträger und besonders qualifizierte Nachwuchswissenschaftler aus aller Welt zusammen.