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Etwa 200.000 Menschen erkranken in Deutschland jedes Jahr insgesamt an Dickdarm-, Brust- und Prostatakrebs. Damit zählen diese Erkrankungen zu den häufigsten bösartigen Tumorerkrankungen unter Männern und Frauen. Neben der medizinischen Behandlung empfehlen Fachgesellschaften den Patienten auch ein individuell angepasstes Sporttraining. Metastudien belegen, dass eine Kombination von Ausdauer- und Krafttraining die reguläre Krebstherapie wirksam unterstützen kann.

In einer neuen prospektiven Studie wollen Forscher der Universität Leipzig testen, welche Effekte eine Online-Therapie zur Verbesserung der physischen und psychischen Leistungsfähigkeit und einer Lebensstiländerung bei Tumorpatienten hat. Dazu werden auch neue Diagnostikverfahren, zum Beispiel die Liquid Biopsy zur Krebserkennung in frühen Stadien, genutzt. Das Sächsische Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus fördert die Untersuchung mit 1,1 Millionen Euro. „Wir wollen durch das Training die Leistungsfähigkeit des Herz-Kreislauf-Systems fördern, Muskelmasse auf- und Bauchfett abbauen, zu einer gesunden Ernährung motivieren und so insgesamt die Lebensqualität der Erkrankten erhöhen“, sagt Prof. Dr. Martin Busse, Projektleiter vom Institut für Sportmedizin und Prävention der Universität Leipzig. „Retrospektive Studien konnten zeigen, dass Sporttraining die Tumorfolgen, beispielsweise die Rezidiv- beziehungsweise Metastasierungsrate, deutlich reduzieren konnte.“ In Hinsicht auf die derzeitige Corona-Pandemie hat die Studie besonders große Bedeutung, da die Online-Versorgungsform auf ein Heimtraining ausgelegt ist und die Patienten zudem mit ihren Kliniken, Ärzten und Betreuern über einen zentralen Versorgungspunkt mit einer App eng vernetzt sind.

Weitere Projektpartner sind das Universitätsklinikum Leipzig, das Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden, die Medizinische Hochschule Hannover, das Sana Klinikum Borna und die Diavention GmbH.