Pressemitteilung 2021/121 vom

Die Lange Nacht der Wissenschaften erlebt in diesem Jahr eine Premiere: Erstmals seit der ersten Wissenschaftsnacht im Jahr 2008 wird diese größte gemeinsame Veranstaltung aller Leipziger Wissenschaftseinrichtungen wegen der Pandemie am 16. Juli im Onlineformat stattfinden, nachdem sie im vergangenen Jahr ausgefallen war. Auch die Universität Leipzig ist mit 40 teilnehmenden Einrichtungen und über 100 verschiedenen Beiträgen – unter anderem Live-Vorträge, Rundgänge, Audiobeiträge, Experimente, Spiele und Workshops – im Programm vertreten. Es steht unter dem Motto: „Auf zur Nacht, die Wissen schafft!“ und wird um 18:00 Uhr freigeschaltet. Ab 14:00 Uhr sind bereits die Beiträge für Kinder abrufbar. Insgesamt erwarten die Besucherinnen und Besucher 332 Beiträge, darunter 144 Livestreams.

Die Eröffnungsshow zur Langen Nacht der Wissenschaften wird ab 16:30 Uhr live aus dem Neuen Augusteum der Universität Leipzig übertragen. Wissenschaftsentertainer Jack Pop lädt zu der großen Science-Show mit interessanten News und einem rasanten Flug quer durchs Programmheft ein. Interaktion ist dabei ausdrücklich erwünscht: Es gibt Live-Experimente zum Nachmachen und Quizrunden zum Kopfzerbrechen. Für Musik sorgt die kleinste Showband der Welt.

„Nach der Absage der Langen Nacht der Wissenschaften im vergangenen Jahr freue ich mich umso mehr, dass diese interessante und bei den Leipzigerinnen und Leipzigern sehr beliebte Veranstaltung nun wieder stattfinden kann – erstmals rein digital. Die Institute und Einrichtungen der Universität Leipzig haben ein sehr vielfältiges Programm zusammengestellt“, sagt die Rektorin der Universität, Prof. Dr. Beate Schücking. Einen Überblick über die Veranstaltungen der Universität Leipzig gibt es online.

So bieten das Ägyptische Museum – Georg Steindorff – und das Ägyptologische Institut verschiedene Vorträge zu den aktuellen Projekten und Forschungsschwerpunkten des Instituts und des Museums an, darunter eine digitale Nil-Kreuzfahrt. Die Fakultät für Chemie und Mineralogie präsentiert die „kunterbunte Welt der Chemie“ in einer  Experimentalvorlesung: Alle Interessierten erleben eine „wilde Reise durch das Farbspektrum der Chemie“. Dazu wird unter anderem im großen Hörsaal die Farborgel der Elemente aktiviert. Im Botanischen Garten gibt es eine abendliche Tour zu nächtlichen Blütenbesuchern. Das Leipziger Forschungszentrum für frühkindliche Entwicklung lädt ein zum Vortrag: „Ich lache, wenn du lachst - Wie und warum Babys und Kleinkinder Emotionen spiegeln“, die Kustodie informiert über das monumentale Wandgemälde „Die Blüte Griechenlands“ von Max Klinger aus dem Jahr 1909, das einst in der Aula der Universität hing und im Zweiten Weltkrieg verbrannte. Eine Ausstellung und eine begleitende Publikation ordnen Künstler und Gemälde neu ein und liefern bisher unbekannte Aspekte zur Entstehung des Kunstwerks.

Das Institut für Pädagogik und Didaktik im Elementar- und Primarbereich – Grundschuldidaktik geht in einem Workshop mit Kindern auf eine gemeinsame, digitale Reise, um die Herkunft ihrer Kleidung zu erkunden. Dabei suchen sie Antworten auf die Fragen: Wie viel Arbeit steckt in der Herstellung eines T-Shirts, wie viel Wasser und andere Ressourcen werden dafür verbraucht? Was hat das alles mit dem Klimawandel zu tun? Die Rechtsmediziner der Universität erklären in einem Vortrag, was Insekten tatsächlich über eine Leiche aussagen: „Wenn Insekten über Leichen gehen. Die krabbelnden Helfer der Rechtsmedizin“ ist der  Titel der Veranstaltung, in der Fachleute beispielsweise erklären, wie man mit Hilfe von Insekte den Todeszeitpunkt bestimmt, wie lange eine Leiche wirklich im Wald lag und andere interessante Fakten zu dem Thema. Die Leipziger Universitätsmedizin bietet dem interessierten Publikum auch zahlreiche weitere Veranstaltungen zum Reinhören und -schauen an.

In der Podiumsdiskussion „Wenn Männer Frauen töten - zum Umgang mit Femiziden im Strafrecht“ diskutieren die  Professorinnen Elisa Hoven und Katharina Beckemper  gemeinsam mit der Oberstaatsanwältin Devrim Ermiä über den rechtlichen Umgang mit der Tötung von Frauen. Dabei werden nicht nur konkrete Fälle dargestellt, sondern es wird auch überlegt, ob das Strafrecht Tötungsdelikte an Frauen bislang angemessen sanktioniert.

Die Veranstaltungen der Langen Nacht der Wissenschaften (inklusive der Eröffnungsshow) sind zum Großteil auch über den 16. Juli hinaus digital abrufbar unter: https://www.wissen-in-leipzig.de/