Pressemitteilung 2010/340 vom

Die Fakultät für Physik und Geowissenschaften der Universität Leipzig wird im Januar 2011 ein Virtuelles Institut für Energieforschung gründen. Aus diesem aktuellen Anlass laden wir Sie herzlich zu einem Medientag an der Fakultät ein, bei dem Sie noch viel mehr Spannendes und Neues aus der Forschungsarbeit unserer Physiker und Geologen erfahren.

Das Virtuelle Institut für Energieforschung ist ein Gemeinschaftsprojekt mit der Fakultät für Chemie und Mineralogie der Universität Leipzig. Physiker und Chemiker wollen darin ihre Aktivitäten zu diesem hochaktuellen Thema bündeln. In dem interdisziplinär aufgestellten Institut arbeiten nach den Worten des Dekans der Physik-Fakultät, Prof. Dr. Jürgen Haase, alle Energieforscher der Universität zusammen. "Energie wird immer wichtiger heutzutage, auch die Bildung und Forschung auf diesem Gebiet", sagt er.

"Wir suchen neue Konzepte, die fundamental die Zukunft verändern", erklärt Haase mit Blick auf die Grundlagenforschung in diesem Bereich an der Universität. Geplant sei auch eine Zusammenarbeit mit der Industrie. Die Vorlaufzeit der Forschungsarbeit an dem Institut bis zur Umsetzung in der Industrie liege allerdings bei 10 bis 15 Jahren. Anfangs sind nach Angaben Haases insgesamt zehn Arbeitsgruppen beider Fakultäten mit insgesamt etwa 50 Mitarbeitern in das Projekt involviert. Federführend dafür ist Prof. Dr. Marius Grundmann, der Ihnen im Labor des Instituts für Experimentelle Physik das neue, virtuelle Institut näher bringen wird.

Zuvor treffen sich Biophysik und Medizin zum Experimentieren: Prof. Dr. Josef A. Käs und Dr. Mareike Zink von der Abteilung Physik der weichen Materie demonstrieren die mechanische Stimulierung von Neuronen zur Nervenregeneration. In der Arbeitsgruppe von Prof. Käs wird untersucht, wie Nervenzellen genau funktionieren, warum die Kommunikation zwischen Neuronen lebenswichtig ist und wie man dieses Wissen zur Heilung von Rückenmarksverletzungen nutzen kann. In der Arbeitsgruppe werden die biomechanischen Eigenschaften von Nervenzellen in den Fokus der aktuellen Forschung gestellt.

Nach einem etwa zehnminütigen Fußweg zum Institut für Geophysik und Geologie (IGG) in der Talstraße präsentieren Ihnen Prof. Dr. Werner Ehrmann und Prof. Dr. Thomas Brachert ein neues Großgerät zur Paläoklima- und Umweltforschung - das Massenspektrometer. Anlässlich des Tages der Presse wird das hochempfindliche Gerät vorgestellt und seine Funktionsweise demonstriert. Mit seiner Hilfe durchsuchen Geologen die natürlichen Umweltarchive aus der Erdgeschichte nach Mustern in den paläoklimatischen Datensätzen und fragen nach den Antriebsmechanismen der Klimaänderungen. Sie erfahren Interessantes über das methodische Vorgehen und erste Ergebnisse eines kürzlich gestarteten Projekts zur Entstehung des Golfstromes auf der Grundlage von Isotopen-Daten aus fossilen Riffkorallen und Muscheln aus der Karibik.

Zum Abschluss des Medientages geht es in einem Vortrag von Prof. Dr. Jürgen Heinrich und Dr. Dietmar Sattler noch einmal um das Thema Klimawandel. Sie präsentieren den Journalisten das deutsch-brasilianische Kooperationsprojekt "Dinario" zu Klimawandel, Landschaftsdynamik, Landnutzung und natürlichen Ressourcen im Atlantischen Küstenregenwald von Rio de Janeiro. Das Projekt wird von Instituten an der Fachhochschule Köln, der Universität Leipzig, der Friedrich-Schiller-Universität Jena und der Universität Bonn in Zusammenarbeit mit der brasilianischen Forschungsinstitution EMBRAPA realisiert. In der Küstengebirgsregion von Rio de Janeiro werden die Auswirkungen eines zunehmenden Landnutzungsdrucks auf die Verfügbarkeit und Stabilität der natürlichen Ressourcen durch die Analyse von Umweltqualitätsindikatoren untersucht.

Zum Abschluss des Medientages laden wir Sie ganz herzlich zu einem Imbiss ein.