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In einer neuen Folge der 3sat-Wissensdokumentation "Wissen hoch 2" berichtet Jens Meiler, Professor für Pharmazeutische Chemie an der Universität Leipzig, über den aktuellen Stand der individualisierten Medizin: „Wissenschaftlich ist es möglich, für den einzelnen Patienten und für seine spezielle Erkrankung auf molekularer Basis ein Therapeutikum zu entwickeln.“

Bislang wird nur wenig berücksichtigt, welche Rolle Alter, Gewicht, Geschlecht und auch der Zeitpunkt der Einnahme eines Medikaments auf dessen Wirksamkeit haben. Die Wissensdoku geht in der Folge "Medizin nach Maß" der Frage nach, welche unterschiedlichen Herangehensweisen es in der individualisierten Medizin gibt und wie weit die Erforschung maßgeschneiderter Therapien gegenwärtig ist. 

In der Dokumentation berichtet Meiler, wie er und sein Team am Computer Zellstrukturen simulieren und kleinste Veränderungen am Aufbau von Proteinen erkennen. Zu den Mutationen entwickeln sie maßgeschneiderte Wirkstoffmoleküle. Je genauer diese passen, um so effektiver ist der Wirkstoff. Die Sendung ist bereits jetzt vorab in der 3sat-Mediathek abrufbar (Jens Meiler ab Min. 21:40) und wird am 12. November 2020 um 20:15 Uhr auf 3sat ausgestrahlt.

Der 46-Jährige Jens Meiler zählt zu den weltweit renommiertesten Forschern zur computergestützten Wirkstoffentwicklung und erhielt dafür die Alexander-von-Humboldt-Professur. Er leitet das Institut für Wirkstoffentwicklung an der Medizinischen Fakultät der Universität Leipzig. In einem Expertenstatement äußerte sich der Bioinformatiker und Chemiker, wie ein Corona-Impfstoff am Computer entwickelt werden könnte.