Nachricht vom

Die Konferenz der unabhängigen Datenschutzbeauftragten des Bundes und der Länder hat ihr Einverständnis zu einem bundesweit einheitlichen Mustertext für die Patienteneinwilligung gegeben. Auf diesen hatten sich alle an der Medizininformatik-Initiative (MII) des Bundesministeriums für Bildung und Forschung beteiligten Universitätsklinikstandorte zuvor verständigt, darunter auch Leipzig. Die Akzeptanz der Einwilligungsdokumente ermöglicht der medizinischen Forschung nun, auf Basis der EU-Datenschutzgrundverordnung bundesweit eine breite Einwilligung in die Nutzung pseudonymisierter klinischer Daten einzuholen. Das ist eine wichtige Voraussetzung für eine Vielzahl von Forschungsvorhaben zur Optimierung der Patientenversorgung und der personalisierten Medizin bis hin zur Entwicklung von KI-basierten Entscheidungshilfen.

Prof. Dr. Markus Löffler von der Universität Leipzig, Leiter des SMITH-Konsortiums: „Mit dem jetzt abgestimmten Einwilligungsverfahren ist ein Meilenstein in der deutschen Gesundheitsforschung erreicht. Wir können nun auf der Basis bundeseinheitlicher Regelungen unter festgelegten Voraussetzungen Daten aus der universitären Krankenversorgung für die klinische Forschung nutzen. Das wird uns wesentliche Impulse für die Verbesserung der Versorgung von Patienten geben.“ Die konkrete Anwendung des Mustertextes in den Unikliniken wird nun kurzfristig jeweils vor Ort mit den Ethikkommissionen der Standorte abgestimmt und der Mustertext zeitnah praktisch eingesetzt werden.

Die universitätsmedizinischen Standorte Leipzig, Aachen, Jena, Hamburg, Bonn, Essen und Halle werden gefördert mit dem Ziel, im Rahmen des Verbundes SMITH eine innovative Struktur zur einrichtungsübergreifenden Vernetzung und dem Austausch von Forschungs- und Versorgungsdaten zwischen den Standorten und über das Konsortium hinaus zu entwickeln. Um eine nachhaltige Kultur der interdisziplinären Kooperation, der qualitätsgesicherten, strukturierten medizinischen Dokumentation sowie der deutschlandweiten Verfügbarmachung von Fachwissen und Forschungsergebnissen zu stärken, arbeiten in SMITH klinische, epidemiologische und systemmedizinische Forscher, Wissenschaftler der Medizininformatik sowie Leiter und Mitarbeiter der Informationstechnologie aus allen genannten Universitätskliniken in einem Verbund mit außeruniversitären Forschungseinrichtungen und Industriepartnern eng zusammen. 

 

Weitere Informationen zur Pressemitteilung der Medizininformatik-Initiative