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Die Rektorin der Universität Leipzig, Prof. Dr. Eva Inés Obergfell, hat Prof. Dr. Nadin Heé zur Direktorin des Research Centre Global Dynamics (ReCentGlobe) ernannt. Sie folgt auf Prof. Dr. Matthias Middell, der das Zentrum seit seiner Gründung maßgeblich geprägt hat und künftig gemeinsam mit Prof. Dr. Christoph Kleine als stellvertretender Direktor fungieren wird.

Das ReCentGlobe bündelt seit seiner Gründung 2020 geistes- und sozialwissenschaftliche Expertise von mehr als 200 Forschenden, die sich mit globalen Verflechtungen, gesellschaftlichen Umbrüchen und den Herausforderungen einer zunehmend vernetzten Welt beschäftigen. 

Nadin Heé ist seit 2024 Professorin für die Geschichte des modernen Japans in globaler Perspektive an der Universität Leipzig. Ihre Forschung liegt an der Schnittstelle von Imperialismus-, Wissens- und Umweltgeschichte. Zuvor arbeitete sie am Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte und an zwei Zentren für Globalgeschichte (Freie Universität Berlin und Osaka Universität). Stipendien und Gastprofessuren führten sie zudem an die Universitäten Kyoto und Tokio sowie an die Academia Sinica (Taiwan).

„Das ReCentGlobe hat in kurzer Zeit eine beeindruckende Erfolgsgeschichte geschrieben“, so die neue Direktorin. „Das Zentrum ist ein wichtiger Faktor, um die interdisziplinäre Forschung am Leipziger Standort weiterzuentwickeln – im aktuellen DFG-Förderatlas befindet sich die Universität Leipzig in den Geistes- und Sozialwissenschaften bundesweit unter den Top 15. Daran gilt es nun, auch mit der neuen Generation von Forschenden anzuknüpfen.“

Erfolgsgeschichte ReCentGlobe

In seiner ersten Zielvereinbarungsphase von 2020 bis 2024 warben die Wissenschaftler:innen des Zentrums Drittmittel in Höhe von über 30 Millionen Euro für die Universität ein. Das ReCentGlobe war in dieser Zeit Ankerpunkt für den Sonderforschungsbereich 1199 „Processes of Spatialization under the Global Condition“, die Kolleg-Forschungsgruppe „Multiple Secularities“ sowie den Leipziger Standort Forschungsinstituts Gesellschaftlicher Zusammenhalt (FGZ), dessen Finanzierung zuletzt vom Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR) bis 2029 verlängert wurde. ReCentGlobe konzentriert darüber hinaus zahlreiche weitere Projekte in vier Schwerpunktbereichen von der Analyse neuer Weltordnungen und räumlicher Transformationen (Research Area 1), über die Untersuchung gesellschaftlichen Zusammenhalts und populistischer Bewegungen (Research Area 2), bis hin zur Erforschung konkurrierender Wissens- und Werteordnungen von religiösen bis säkularen Epistemen (Research Area 3) sowie der Auseinandersetzung mit Ressourcenverbrauch, Klimawandel und Gesundheit in globaler und planetarer Perspektive (Research Area 4). Damit schafft das Zentrum ein Forschungsumfeld von „nationaler Sichtbarkeit“, wie der Wissenschaftsrat in seiner positiven Begutachtung des Arbeitsprogramms für den Forschungsneubau „Global Hub“ befand. Das Gebäude auf dem Wilhelm-Leuschner-Platz befindet sich derzeit in Bau und soll bis Ende 2026 fertiggestellt werden.

Mit Anerkennung blickt Heé auf die Arbeit ihres Vorgängers: „Mein Dank gilt Matthias Middell, der mit wissenschaftlicher Weitsicht und institutioneller Gestaltungskraft die Leipziger Globalisierungsforschung über Jahrzehnte geprägt und in der internationalen Community fest verankert hat. Er hat sich bereit erklärt, in seiner neuen Funktion als stellvertretender Direktor die Fertigstellung und Inbetriebnahme des Global Hub zu koordinieren. Ebenso danke ich Christoph Kleine, der im Direktorium weiterhin seine langjährigen Erfahrungen aus der international hoch angesehenen Leipziger Forschung zu multiplen Säkularitäten und konkurrierenden Epistemen einbringen wird. Nun wollen wir den Global Hub zu einem Leuchtturm für interdisziplinäre Forschung machen und zeigen, warum die Geistes- und Sozialwissenschaften unverzichtbar sind, wenn es darum geht, die sich rasant verändernde Welt besser zu verstehen und mitzugestalten“, so Heé.