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Im Radio-Interview mit dem MDR Sachsen berichtet Dr. Jürgen Ronthaler, Direktor des Zentrums für Lehrer:innenbildung und Schulforschung, von Effekten digitaler Lernformen auf die Ausbildung zukünftiger Lehrerinnen und Lehrer.

Im Zuge der Corona-Pandemie entwickelten sich im vergangenen Jahr neue Lehrformen wie Homeschooling und Distanzunterricht. Die Änderungen stellen dabei nicht nur an die Schüler:innen hohe Anforderungen, sondern auch an die unterrichtenden Lehrkräfte. Viele zeigen sich mit der Digitalisierung überfordert. Um solche Problematiken früh zu unterbinden und Lehramtsstudierende besser im digitalen Lehren zu schulen, passen die sächsischen Lehramts-Universitäten ihre Ausbildung an.

Um den Praxisbezug herzustellen, werden neue Distanzunterrichtsmethoden aktuell an den Universitäten angewendet, da Präsenzlehrveranstaltungen ohnehin nicht möglich sind. Um die angehenden Pädagog:innen noch mehr im Digital Learning zu schulen, gibt es ab dem nächsten Wintersemester ein neues Pflichtmodul, bestehend aus zwei Vorlesungen und einigen Seminaren, welches den Schwerpunkt auf Medienpädagogik, Digitalisierungskonzepten und Hardwarewissen legt. Hier sollen laut Dr. Ronthaler Grundkompetenzen des digitalen Unterrichtens vermittelt werden.

Digitale Konzepte würden Unterrichtsräume allerdings nicht komplett ablösen. Meike Breuer, Direktorin des Zentrums für Lehrer:innenbildung an der TU Chemnitz, betont vor allem die Bedeutung des Präsenzlernens für  Grundschüler:innen. In jüngeren Klassen sei die Bindung an die Lehrperson, der persönliche Kontakt und die Erfahrungen im Klassenverband für die Entwicklung der Kinder sehr wichtig. Daher sei eine komplette digitale Lehre für viele der sächsischen Universitäten keine befriedigende Lösung.