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Wie die Katalyse für mehr Nachhaltigkeit beispielsweise in der Energieerzeugung und beim Klima- und Umweltschutz sorgen kann, zeigt eine neue Roadmap der Deutschen Katalyseforschung, die durch die German Catalysis Society (GeCatS) herausgegeben wurde. Federführend dabei war Prof. Dr. Roger Gläser, Chemiker an der Universität Leipzig.

Um den globalen Herausforderungen mit nachhaltigen Entwicklungen zu begegnen, haben die Vereinten Nationen 17 globale Nachhaltigkeitsziele (Sustainable Development Goals) definiert. Zu mehreren dieser Ziele kann die Katalyse als interdisziplinäre Querschnittstechnologie und als wissenschaftliche Schlüsseldisziplin wesentliche Beiträge leisten. Die neu erschienene Roadmap der Deutschen Katalyseforschung stellt die Rolle der Katalyse für diese Themenfelder vor.

Die Nachhaltigkeitsziele „Bezahlbare und saubere Energie“ und „Nachhaltiger Konsum und Produktion“ stehen in unmittelbarem Zusammenhang mit katalytischen Technologien wie der elektrokatalytischen Wasserspaltung zur Herstellung von Wasserstoff mit Sonnen- und Windenergie oder der nachhaltigen Synthese von Kraftstoffen aus Kohlendioxid oder von Funktionschemikalien aus nachwachsenden Rohstoffen.

Auch die Ziele geschlossener stofflicher Kreisläufe oder einer kohlenstoffneutralen chemischen Industrie lassen sich ohne Katalyse nicht erreichen. Aber auch die Welternährung, Gesundheit, sauberes Wasser sowie klimaneutrales Handeln sind Themenfelder, in denen Katalyse essenziell ist und in der Zukunft zunehmende Bedeutung erhalten wird.

„Mit der Roadmap legen wir den Grundstein für die Nutzung der Katalyse in all ihren Facetten und Anwendungsbereichen für eine nachhaltige Wirtschaftsentwicklung“, so Prof. Dr. Roger Gläser, Leiter des Core Teams der Roadmap und Vorsitzender der GeCatS (German Catalysis Society)-Kommission.

Die Katalyseforschung zeichnet sich dabei als ein interdisziplinäres Gebiet aus, das von vielen verwandten Disziplinen profitiert und für diese unmittelbar wesentliche Beiträge liefert. So spielen etwa die Materialwissenschaften für die Entwicklung von neuen stabilen Katalysatormaterialien, die Ingenieurwissenschaften für die Entwicklung neuer Reaktoren und Reaktorkonzepte und die Biologie für die Enzymforschung eine entscheidende Rolle, um das Feld der Katalyse weiter voranzutreiben.

Medienmitteilung der Gesellschaft für Chemische Technik und Biotechnologie e.V. vom 11. Januar 2023