Pressemitteilung 2009/361 vom

Die Veterinärmedizinische Fakultät trauert um Prof. Fritz-Rupert Ungemach. Prof. Ungemach verstarb nach schwerer Erkrankung am 20. Dezember 2009 im Alter von 62 Jahren in Leipzig.

"Wir verlieren mit ihm nicht nur einen hoch geschätzten und national wie international anerkannten Wissenschaftler und leidenschaftlichen Hochschullehrer, sondern auch eine Persönlichkeit, die sich durch menschliche Wärme und Kollegialität auszeichnete. Prof. Ungemach stellte sich in verschiedenen Funktionen, die er mit Hingabe und Akribie ausfüllte, selbstlos in den Dienst seiner Fakultät. Unser Mitgefühl gilt seiner Gattin, Angehörigen und Freunden. Wir werden ihn als Mensch und Kollegen sehr vermissen", sagt der Dekan der Veterinärmediznischen Fakultät der Universität Leipzig, Prof. Dr. Arwid Daugschies.

Nach Studium, Promotion und Habilitation in München und einer Tätigkeit im Bundesgesundheitsamt übernahm Rupert Ungemach zunächst eine Professur für Pharmakologie und Toxikologie an der Freien Universität Berlin, bevor er 1994 als Professor für Veterinärpharmakologie und als Direktor des Instituts für Pharmakologie und Toxikologie an die Universität Leipzig kam.

Als einer der profiliertesten veterinärmedizinischen Fachvertreter des Gebietes der Veterinärpharmakologie war er an den wichtigen Meinungsbildungsprozessen und Entscheidungen auf diesem, auch sehr stark im Lichte der Öffentlichkeit befindlichen Arbeitsfeld beteiligt. Seine weithin anerkannte Reputation fand ihren Ausdruck in einer oft langjährigen Mitwirkung in nationalen und internationalen Fach-Gremien, z. B. als Vorsitzender der Zulassungskommission für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit oder im Management Board der Europäischen Arzneimittelzulassungsbehörde. Für seinen hohen persönlichen Einsatz wurde er vielfach ausgezeichnet: Er erhielt die Verdienstmedaille der Food and Agriculture Organization of the United Nation (FAO) und World Health Organization (WHO) sowie Auszeichnungen der Bundestierärztekammer und der Bayrischen Landestierärztekammer.

Von seinen zahlreichen Forschungsschwerpunkten seien hier erwähnt die "Regulation autonomer Rezeptoren im Respirationstrakt", die "Zytotoxizität freier Radikale" und die "Risikobewertung von Rückständen in Lebensmitteln". Seine Arbeiten schlugen sich in 240 Artikeln, Büchern und Buchbeiträgen nieder, darunter wertvolle Kompendien, "so dass die Tiermedizinstudenten in Leipzig eine anspruchsvolle Ausbildung in den Fächern Pharmakologie und Pharmazie erfahren", betonte Rektor Franz Häuser in seinem Schreiben anlässlich des 60. Geburtstages von Prof. Ungemach vor zwei Jahren.

Prof. Ungemach hat sich auch in der akademischen Selbstverwaltung engagiert. So war er Vorsitzender des Prüfungsausschusses und Vorsitzender der Haushaltskommission der Fakultät. Hervorzuheben ist auch sein Engagement bei der erfolgreichen Evaluierung der Fakultät durch die European Association of Establishents for Veterinary Education im letzten Jahr.

Die Veterinärmediznische Fakultät wird zum Abschied von Prof. Ungemach zu einer Trauerstunde einladen, deren Termin noch bekannt gegeben wird.