„Wir freuen uns sehr, dass damit unsere therapeutische und Forschungsarbeit für neurologische Patientinnen und Patienten mit psychischen Folgen einer Hirnschädigung gewürdigt wird. Die unterschiedlichen und komplexen psychischen Folgen einer erworbenen Hirnschädigung zeigen sich oft sehr langfristig auf kognitiver, emotionaler und motivationaler Ebene. Betroffene Personen finden leider in der Versorgung häufig noch nicht die Behandlungsangebote vor, die nötig und möglich wären. Erforderlich ist eine Kombination von neuropsychologischen, psychotherapeutischen und weiteren Behandlungsbausteinen“, sagt Exner, die Professorin für Klinische Psychologie und Psychotherapie ist.
Die Studie zeige, dass sich Verbesserungen des Befindens und der Lebenszufriedenheit auch Jahre nach einer Hirnschädigung durch ein strukturiertes und doch individualisiertes psychotherapeutisches Angebot erreichen lassen. „Wenn man solche Angebote wissenschaftlich untersucht, braucht es kontrollierte Studien in Routinesettings. Diese sind eine besondere methodische, logistische und therapeutische Herausforderung, aber geben uns gleichzeitig die Chance, daraus dann auch für die Versorgung nutzbare Konzepte abzuleiten. Wir freuen uns, dass die Jury das als preiswürdig eingeschätzt hat“, erklärt Exner. Mit ihrem Anteil am Preisgeld in Höhe von 15.000 Euro möchte Exner an der Universität Leipzig weitere Pilotstudien zu psychischen Folgen erworbener Hirnschädigungen anstoßen.