Pressemitteilung 2022/095 vom

Das Rektorat der Universität Leipzig und die Besetzer:innen des Audimax haben sich auf eine gemeinsame Erklärung verständigt. In dieser Erklärung sichert das Rektorat den Protestierenden unter anderem zu, ihre Forderungen, beispielsweise die, jegliche neue Förderung fossiler Energien durch die Bundesregierung abzulehnen, dem Senat in seiner kommenden Sitzung am 17. Mai 2022 zur Kenntnis zu geben. Die Protestierenden erklärten im Anschluss die Besetzung des größten Hörsaals der Universität für beendet.

„Wir waren von Beginn der Besetzung an in einem steten Austausch mit den Protestierenden. Unser Anliegen war es stets, zu einer einvernehmlichen Lösung zu kommen, um einerseits das Anliegen der Protestierenden in die demokratisch legitimierten Gremien unserer Universität zu tragen, andererseits baldmöglichst einen geordneten Lehrbetrieb zu ermöglichen. Dem Rektorat lag stets eine friedliche und einvernehmliche Lösung am Herzen", so die Kanzlerin der Universität Leipzig, Prof. Dr. Birgit Dräger.

Das Rektorat wird die Forderungen der Protestierenden dem Senat, der hochschulöffentlich tagt, am kommenden Dienstag (17.5.2022) zur Kenntnis bringen.

 

Die gemeinsame Erklärung im Wortlaut:

 

Sehr geehrte Damen und Herren, liebende Studierendenschaft.

Nach mehreren Gesprächen mit den Studierenden der Universität sowie Teilnehmenden der „Letzten Generation“, die seit Mittwochabend das Audimax besetzen, sind wir froh, zu einer Lösung gekommen zu sein.

Das Rektorat bringt dem Senat für dessen nächste Sitzung am kommenden Dienstag das Forderungspapier der Besetzer:innen des Audimax zur Kenntnis.

Denn in Zeiten des Klimanotstands, wie er beispielsweise auch vom Stadtrat der Stadt Leipzig ausgerufen wurde, möchten wir die tatsächliche Dringlichkeit anerkennen und unterstützen.

Wir respektieren, dass den Besetzer:innen eine „Lebenserklärung“, gerichtet an die Bundesregierung, wichtig ist.

Wir respektieren den aus der Relevanz der Klimakrise folgenden Wunsch der Besetzer:innen nach öffentlichkeitswirksamen Protest-Aktionen, wie die aktuelle Besetzung des Audimax der Uni Leipzig, ebenso, wie wir von Seiten der Besetzenden erwarten, dass sie die demokratischen Prozesse der Universität Leipzig und ihre Kernaufgaben in der Lehre respektieren.

Wir anerkennen, gestützt auf wissenschaftliche Erkenntnisse, die klimaschädliche Wirkung fossiler Energieträger. Deswegen bringt das Rektorat die Forderung der Besetzer:innen, jegliche neue Förderung fossiler Energien durch die Bundesregierung abzulehnen, da dies nicht zuletzt dem Koalitionsvertrag und der höchstwahrscheinlichen Überlebensfähigkeit unserer Gesellschaft widerspräche, dem Senat zur Kenntnis. Ausdrücklich von den Besetzer:innen genannt wurde hier die Prüfung weiterer Förderung von Nordseeöl.

Diese Erklärung beendet in beidseitigem Einverständnis die Besetzung des Audimax der Alma Mater Lipsiens.