Pressemitteilung 2023/061 vom

Mit mehreren sehr unterschiedlichen Aspekten des aktuell viel diskutierten Themas künstliche Intelligenz (KI) befasst sich im Sommersemester 2023 die Ringvorlesung Studium universale der Universität Leipzig: „Mensch – Maschine“ ist der Zyklus mit insgesamt zwölf Vorlesungen überschrieben. Dabei geht es unter anderem um Fragen wie „Was kann eine Maschine leisten, wo sind ihre Gefahren?“, „Können solche Maschinen ein Bewusstsein haben?“ und „Wo ist dabei noch Platz für den Menschen?“. Los geht es am Mittwoch, 19. April 2023.

„Dass künstliche Intelligenz während der Konzeption der Reihe zu einem Thema werden würde, das ein hohes allgemeingesellschaftliches Interesse weckt, hat uns selbst etwas überrascht. Umso mehr freut es uns, dass es uns gelungen ist, das Thema von sehr vielen Seiten beleuchten zu können“, sagt Prof. Dr. Frank Gaunitz, ehrenamtlicher Leiter des Studiums universale. Ursprünglich sei geplant gewesen, die Veranstaltungsreihe unter dem Arbeitstitel „Geist und Technik“ laufen zu lassen und Antworten auf Fragen von Oberschüler:innen zu suchen. Da die Fragen zu KI jedoch bei weitem überwogen, habe sich das Organisationsteam auf diesen neuen Schwerpunkt fokussiert.

Licht ins Dunkel in oftmals verunsichernder Debatte

Der Begriff ‚Künstliche Intelligenz‘ löse bei vielen Menschen eine nicht klar definierte Sorge aus. Hierzu gehörten Zweifel am eigenen Selbstverständnis, Ängste um Wertverluste und streckenweise auch Ohnmacht gegenüber etwas, das man nicht wirklich versteht. „Genau an dieser Stelle setzt die Mission des Studiums universale ein: Wir möchten Licht ins Dunkel werfen, in verständlicher Sprache und mit Hilfe von Expert:innen in ihrem Fachgebiet Wissen generieren“, erläutert Gaunitz. 

Neben Vorträgen, die künstliche Intelligenz generell erläutern, gibt es unter anderem auch einen Blick in die Historie und auf die alte Idee des „Geistes in der Maschine“. Referent:innen beleuchten außerdem, welche Risiken mit der Verwendung der neuen Maschinen und Algorithmen verbunden sein können und welche praktischen Anwendungen und Mensch-Maschine-Schnittstellen es geben könnte oder schon gibt.

Auftakt zu künstlicher Intelligenz in der Kunst

Die Auftaktvorlesung am 19. April fragt: „Kann KI Kunst?“. Kunstwissenschaftlerin Prof. Dr. Pamela Scorzin beschäftigt sich mit der Frage, ob kreative Fähigkeiten und künstlerische Leistungen an einen empfindungsfähigen Körper oder an ein menschliches Bewusstsein gebunden sind. „Die Möglichkeit, Maschinen könnten Bewusstsein erlangen, wirft sofort auch die Frage auf, ob Bewusstsein ein Alleinstellungsmerkmal des Menschen ist und berührt somit unmittelbar auch das menschliche Selbstverständnis. Können Maschinen genau so kreativ sein wie Menschen?“, fragt sich Dr. Dominik Becher, Leiter der Koordinationsstelle Studium universale und Kinderuniversität, der am 26. April selbst einen Vortag zu Visionen der Unsterblichkeit hält. 

Weitere Vorlesungen thematisieren den Hype um den Chatbot ChatGPT, die Gefahr von „Deep Fakes“, also digitalen Inhalten, die von künstlichen Intelligenzen erstellt und manipuliert werden, sowie KI in der Medizin und in der Religion. In einer Pro-und-Contra-Debatte wird am 28. Juni darüber diskutiert, ob der Mensch aufgrund seines freien Willens zu Recht straffähig ist oder er vielmehr eine biologische Maschine ist, deren Handlungen determiniert sind. Zum Abschluss der Vorlesungsreihe gibt es am 8. Juli beim kreativen KI-Frühstück im Innenhof der Volkshochschule in der Löhrstraße künstliche Intelligenz zum Anfassen.

Die Veranstaltungen des Studiums universale finden, wenn nicht anders angegeben, mittwochs um 19:00 Uhr im Audimax auf dem Campus Augustusplatz statt. Der Eintritt ist frei.

Das gesamte Programm ist online zu finden.