Pressemitteilung 2017/244 vom

"Resonanz - Antwortet die Welt?" ist in diesem Semester das Thema des Studiums universale der Universität Leipzig. Insgesamt 14 Vorlesungen befassen sich mit diesem Thema und beleuchten es unter anderem aus soziologischer, sportlicher, wirtschaftswissenschaftlicher und musikalischer Sicht. Der neue Zyklus startet am 11. Oktober 2017 mit der Vorlesung "Grenzen der Externalisierung? Über globale soziale Verbundenheit" von Stephan Lessenich, Professor für Soziologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München.

"Wir setzen uns diesmal mit dem Konzept der Resonanz auseinander, wie es der Autor Hartmut Rosa in seinem gleichnamigen Buch tut. Das Themenspektrum ist sehr breit und wird viele Menschen ansprechen", sagt der Leiter des Arbeitskreises studium universale, Prof. Dr. Frank Gaunitz. Anglist Dr. Dominik Becher, der Koordinator des Studium universale, forscht am 18. Oktober in seinem Vortrag nach den romantischen und ästhetischen Wurzeln der Resonanztheorie und beschreibt den Versuch einer "Wiederverzauberung der Welt". "Wie genau kann in der Gesellschaft Zeit und Raum für mehr Resonanz entstehen?" fragt sich eine Woche später die Expertenrunde "Wirtschaftsutopien", in der unter anderem Wirtschaftspolitiker Prof. Dr. Gunter Schnabl von der Universität Leipzig seine Meinung zu Rosas Visionen äußern wird.

Anglistin Dr. Maria Fleischhack von der Universität Leipzig setzt sich am 6. Dezember mit "Limbischer Resonanz" auseinander und analysiert Empathie, Polyphonie und Utopie in der Netflix-Serie "Sense8". Der Leiter des Museums für Musikinstrumente, Prof. Dr. Josef Focht, erläutert bei einer Veranstaltung in seinem Haus, dass Resonanz in der Musik nicht nur hörbar, sondern auch spürbar, sichtbar und messbar ist. Das demonstriert er an einem besonderen historischen Instrument - der Viola d' amore.

Neben Resonanz aus theologischer Perspektive befassen sich Vorlesungen unter anderem mit Resonanz und Achtsamkeit, Resonanzversprechen von Smartphone und Social Media sowie Resonanz zwischen Trainer und Athleten. Zum Abschluss dieses Zyklus' steht in Kooperation mit den Debattierclub Streitpunkt der Universität Leipzig eine Debatte mit Hartmut Rosa auf dem Programm, in der der Autor seine eigene Theorie unter Beschuss nimmt.

Das Studium universale an der Leipziger Universität wird organisiert von einem Arbeitskreis aus Mitarbeitern verschiedener Disziplinen der Universität und Partnern aus verschiedenen Einrichtungen der Stadt Leipzig. Es handelt sich um eine Reihe von interdisziplinären Ringvorlesungen zu wechselnden, weit gefassten Themen. Sie richtet sich sowohl an Studierende und Mitglieder der Leipziger Universität als auch an die Leipziger Öffentlichkeit. Der Eintritt ist frei. Durchschnittlich 100 bis 150 Besucher kommen zu jeder Veranstaltung. Die nächste Veranstaltungsreihe im Sommersemester 2018 widmet sich dem Philosophen Friedrich Nietzsche.