Pressemitteilung 2001/149 vom

Am Freitag, dem 21. September 2001, können die Leipziger die Orthopädische Universitätsklinik und Poliklinik besuchen und in Augenschein nehmen, was sich nach einer umfangreichen Rekonstruktion und Modernisierung der Klinik in den letzten Jahren verändert hat.

Das traditionsreiche Haus ist die vor 150 Jahren gegründete älteste Orthopädische Universitätsklinik in Deutschland. Sie befindet sich seit 1930 in dem Gebäude an der Ecke Semmelweisstraße/Philipp-Rosenthalstraße und ist heute über den neuen, behindertengerechten Eingang in der Semmelweisstraße 10 zu betreten.

Der Direktor der Klinik und Poliklinik für Orthopädie der Universität Leipzig, Prof. Dr. Georg Freiherr von Salis-Soglio, ist stolz auf sein hochleistungsfähiges und architektonisch wunderschönes Haus. Am bundesweiten "Tag der offenen Tür" bieten er und seine Mitarbeiter außerdem ein umfangreiches Programm an, mit dem die Interessenten informiert werden sollen darüber, welche Leistungen die Orthopädie für ihre Patienten vorhält. Mit einbezogen ist auch die orthopädische Werkstatt. Die Spezialisten wollen gern die Fragen ihrer Besucher beantworten, die das große Gebiet der Orthopädie betreffen.

Anlass für die bundesweite Aktion "Tag der offenen Tür" ist ein doppeltes Jubiläum: vor 100 Jahren wurde die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie (DGOOC) gegründet, vor 50 Jahren der Berufsverband der Ärzte für Orthopädie. Die Orthopäden wollen sich an diesem Tag den immer drängender werdenden Fragen zur Wertigkeit diagnostischer Verfahren sowie konservativer und operativer Therapien ihres Fachgebietes stellen.

Osteoporose, Arthrose sowie degenerative und entzündliche Gelenkerkrankungen, nicht zu vergessen die Geißel Rückenschmerzen, nehmen nicht nur zahlenmäßig ständig zu, sie beeinträchtigen auch die Lebensqualität einer immer älter werdenden Bevölkerung. In den letzten zehn Jahren hat sich die Zahl der durch Osteoporose bedingten Frakturen verdoppelt. Rücken- und Kreuzschmerzen sind - nach Erkältungskrankheiten - die zweithäufigste Ursache für Arbeitsunfähigkeit. Mehr als die Hälfte aller chronischen Leiden von Personen über 65 Jahre fallen in den Bereich der Gelenkerkrankungen.

Die Möglichkeiten einer rechtzeitigen Vorsorge zur Verhinderung bzw. Verzögerung von orthopädischen Erkrankungen sowie auch immer sanfter werdende operative Möglichkeiten zur Linderung und Behebung dieser Erkrankungen sind vielen noch nicht bekannt. Das Wissen darum könnte aber den Lebensweg vieler Betroffener günstig beeinflussen und ihnen die notwendige körperliche Beweglichkeit bis ins Alter sichern, die für eine aktive Lebensgestaltung unerläßlich ist. "Orthopädie macht mobil" heißt daher auch das Aktionsmotto, durch das jüngere und ältere Menschen aufgefordert werden, sich rechtzeitig und selbstverantwortlich um die Gesundheit von Knochen und Gelenken, Muskeln und Bändern zu kümmern.
Mit dem "Tag der offenen Tür" wird auch die Zielsetzung der im Jahre 2000 ausgerufenen "Bone and Joint Decade" (Knochen- und Gelenk-Jahrzehnt) umgesetzt werden. Das ist eine weltweite Kampagne, die das Bewußtsein für die wachsende Krankheitslast von Erkrankungen des Muskel- und Skelettsystems in der Gesellschaft schärfen will. Die Initiatoren setzen darauf, dass das Wissen um krankheitsauslösende Faktoren, um kosten- und nutzeneffektive Behandlung orthopädischer Krankheiten und um Forschung auf diesem Gebiet viel zur Krankheitsvorbeugung bis hin zu besseren Heilungschancen beitragen kann.