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Ullrich Böhme wird ab dem kommenden Sommersemester an unserer Fakultät in den Fächern Kirchengeschichte und Liturgik lehren.

Ullrich Böhme wurde 1985 zum Organisten an der Thomaskirche in Leipzig gewählt und versah das Amt des Thomasorganisten bis zu seinem Ruhestand 2021. Er gehört zu den weltweit führenden Interpreten der Musik Johann Sebastian Bachs und hat zahlreiche internationale Preise (auch für seine digitalen Einspielungen) gewonnen.

Neben seiner Tätigkeit als Organist hat sich Böhme maßgeblich an der Forschung um das Leben und Werk Bachs und dessen Rezeption im 19. und 20. Jahrhundert beteiligt. Die Bach-Forschung hat an der Theologischen Fakultät eine lange und gewichtige Tradition, zuletzt in Gestalt der Arbeiten von Prof. Martin Petzoldt, der bis 2011 an der Theologischen Fakultät als Professur für Systematische Theologie tätig war. Ullrich Böhme ist in einzigartiger Weise geeignet, diese Traditionsspur aufzunehmen.

Einer der externen Gutachter im Ernennungsverfahren Böhmes zum Honorarprofessor schreibt dazu: „Herr Prof. Ullrich Böhme [verfügt ]wie nur wenige Fachleute über eine umfassende Expertise vor allem zum gesamten geistlichen Werk von J.S. Bach, da er dies über Jahrzehnte als ausübender Künstler und Pädagoge auf allerhöchstem Niveau gepflegt, geistig durchdrungen und gelebt hat! Seine Erfahrung mit der Musik J.S. Bachs im liturgisch-theologischen Kontext dürfte nahezu einzigartig sein.“

2004 brachte sich Böhme in die Einrichtung der Orgeln des Paulinum ein. Von ihm stammte ein auf umfänglicher Recherche beruhender, letztlich allerdings nicht realisierter Vorschlag, die Hauptorgel nach einem Entwurf von Gottfried Silbermann zu gestalten, den dieser 1710 als damals noch weithin unbekannter Orgelbauer für die Paulinerkirche eingereicht hatte.

Wir freuen uns außerordentlich, dass Prof. Böhme ab dem Sommersemester 2023 die Lehre an der Theologischen Fakultät im Bereich der Kirchengeschichte und der Liturgik bereichern wird.