Pressemitteilung 2021/089 vom

Mit einem Gedenkgottesdienst im Paulinum - Aula und Universitätskirche St. Pauli erinnert die Universität Leipzig am 30. Mai an die Sprengung der Universitätskirche St. Pauli vor 53 Jahren. Das spätgotische Gotteshaus war am 30. Mai 1968 auf Geheiß des SED-Regimes trotz zahlreicher Proteste in Schutt und Asche gelegt worden. Der um 10 Uhr bei MDR Kultur übertragene Präsenz-Gottesdienst trägt den Titel „Mit Brüchen leben“. 

„Der Gottesdienst geht der Frage nach, wie man mit Zäsuren leben kann, die nicht rückgängig gemacht werden können und bisweilen bleibende Spuren hinterlassen: mit Brüchen, die durch staatliche Gewalt verursacht wurden, aber auch mit den Unterbrechungen, die eine Pandemie hinterlässt oder mit biographischen Um- und Abbrüchen“, sagt Universitätsprediger Prof. Dr. Frank Michael Lütze. Er wird die Liturgie gemeinsam mit der Rektorin der Universität, Prof. Dr. Beate Schücking, dem Studenten Mattis Bulk sowie Helga Hassenrück gestalten. Sie hatte 1968 als Studentin gegen die Sprengung protestiert und war inhaftiert worden. Die Predigt hält Landesbischof Tobias Bilz. Musikalisch wird der Gottesdienst begleitet vom Thomanerchor unter Leitung von Prof. Gotthold Schwarz und dem Universitätsorganisten Daniel Beilschmidt.      

Am 24. Mai 1968 besiegelten die Leipziger Stadtverordneten das Schicksal der einstigen Universitätskirche St. Pauli am Leipziger Augustusplatz. Sechs Tage später wurde das Gotteshaus trotz zahlreicher Proteste gesprengt.  „Durch diesen barbarischen Akt der Sprengung wurde der Universität Leipzig ihr historisches, geistliches und akademisches Herz genommen. Trotz dieses Verlustes sind wir froh, dass mit dem 2017 eröffneten Paulinum nun ein anderes Gebäude an dem ursprünglichen Ort der Universitätskirche steht, das eine gelungene Symbiose aus Neu- und Erinnerungsbau ist“, betont Schücking.

Weitere Informationen zu dem Gedenkgottesdienst sind online zu finden: Website des Universitätsgottesdienstes.