Pressemitteilung 2022/194 vom

Es begann vor 60 Jahren mit dem Zeiss Rechenautomaten 1. Dieser gehörte zur Erstausstattung des Universitätsrechenzentrums (URZ) Leipzig bei dessen Gründung im Jahr 1962. Am 18. Oktober dieses Jahres nun feiert das URZ mit einem Festakt im Paulinum – Aula und Universitätskirche St. Pauli sein Jubiläum: Sechs Jahrzehnte IT für Forschung und Lehre. Zu diesem Anlass haben sich hochrangige Gäste angesagt, unter anderem Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer und der Amtsleiter Hauptamt der Stadt Leipzig, Dr. Christian Aegerter. Die thematisch passende Ausstellung „QUANTENSPRÜNGE – Von Leibniz zu Qubits“ in der Galerie im Neuen Augusteum, die von der Kustodie in Zusammenarbeit mit dem Rechenzentrum erarbeitet wurde, beleuchtet die verschiedenen Etappen der Entwicklung der IT.

„Das Universitätsrechenzentrum ist ein zentraler IT-Dienstleister, -Infrastrukturanbieter und Wegbereiter der Digitalisierung im Auftrag der Universität Leipzig. Mit unseren IT-Services unterstützen wir mehr als 30.000 Studierende, 450 Professor:innen, 5.500 Beschäftigte, 14 Fakultäten und zahlreiche weitere Einrichtungen und Forschungsprojekte auf der Basis einer leistungsfähigen IT-Infrastruktur“, sagt URZ-Direktor Dieter Lehmann, der in seiner Rede während des Festaktes sechs Jahrzehnte der Einrichtung Revue passieren lassen und einen Ausblick auf die bis 2026 geplante Etablierung eines Rechenzentrums für Künstliche Intelligenz (KI) an der Universität Leipzig geben wird. „KI gilt als Schlüsseltechnologie der Zukunft. Sie entwickelt sich in Forschung, Lehre und Transfer zu einem leistungsfähigen Instrument, das neue Erkenntniswege eröffnet und die Grundlage für innovative Anwendungen bildet. Im Rahmen unserer Exzellenzstrategie ist Künstliche Intelligenz von strategischer Bedeutung. Das Universitätsrechenzentrum leistet mit seiner vielfältigen Unterstützung dazu einen wichtigen Beitrag. Ich gratuliere dem URZ sehr herzlich zum 60. Jahrestag seines Bestehens“, erklärt Rektorin Prof. Dr. Eva Inés Obergfell. Der Meteorologe Prof. Dr. Johannes Quaas wird in seinem Vortrag unter anderem über seine Zusammenarbeit mit dem URZ, die Nutzung von KI und die Initiative „Breathing Nature“ sprechen. Diese vereint die Biodiversitäts-, Klima- und nachhaltige Wirtschaftsforschung mit der Fernerkundung von Atmosphären- und Bodeneigenschaften.  

Prof. Obergfell wird in der Pause des Festaktes gemeinsam mit Dieter Lehmann und Ministerpräsident Kretschmer die Ausstellung besuchen, die am 20. Oktober öffnet und bis zum 28. Januar 2023 zu sehen ist. Ausgewählte Kunstwerke lassen den Zeitgeist der Dekaden anklingen. Beginnend bei der Leibniz'schen Rechenmaschine, wird in die Entwicklung des maschinellen Rechnens eingeführt, über die mechanischen Geräte der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, bis hin zum Zeiss Rechenautomaten 1. Die Zeit der Großrechner ab den 1970er Jahren wird repräsentiert durch Werner Tübkes Gemälde „Arbeiterklasse und Intelligenz“ (1970 bis 1973), in welchem er auch damalige Mitarbeiter:innen des URZ verewigt hat. In den 1980iger Jahren eroberten Computer wie der PC 1715, Sinclair ZX Spectrum oder der KC 85 die Schreibtische im Büro und zu Hause. In den 1990er Jahren betrieb das URZ verschiedene Graphics Workstations und den ersten einer Folge verschiedener „Supercomputer“. Es wird zum zentralen IT-Dienstleister für Forschung, Lehre und Verwaltung. Die zweite Hälfte der Ausstellung ist aktuellen Forschungsschwerpunkten der Universität gewidmet: den "Power Usern" der Scientific-Computing-Infrastruktur des URZ. Hier erwartet die Besucher:innen ein Einblick in die Technologien des aktuellen Jahrzehnts mit einem Ausblick auf die Zukunft: das KI-Rechenzentrum und Quantencomputing. Eine Illustration des Künstlers P.M. Hoffmann visualisiert das bis 2026 entstehende KI-Rechenzentrum.