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Erfolg auf ganzer Linie: In einem nationalen und einem europäischen Förderprogramm konnten im Sommer 2019 insgesamt zehn internationale Studiengangs-Projekte der Universität Leipzig erfolgreich platziert werden. Im Programm „Integrierte internationale Studiengänge mit Doppelabschluss“ wurden alle acht eingereichten Anträge von den Gutachtern des Deutschen Akademischen Austauschdiensts (DAAD) zur Förderung ausgewählt. An den Projekten beteiligt sind insbesondere die Philologische Fakultät, die Fakultät für Geschichte, Kunst- und Orientwissenschaften sowie die Fakultät für Sozialwissenschaften und Philosophie der Universität Leipzig.

Mit dem Fach Deutsch als Fremd- und Zweitsprache und Partnern in Brasilien, Südafrika, Mexiko und Vietnam konnte das Herder-Institut insgesamt vier Bewilligungen erreichen und ist damit hochschulinterner Spitzenreiter. Unter den erfolgreichen Projekten befinden sich neben alteingesessenen Studiengängen auch neuere Initiativen, wie beispielsweise der Bachelorstudiengang Translation mit Schwerpunkt im deutsch-kubanischen Kontext und der Partneruniversität Universidadde LaHabana. Die erste Immatrikulation von Studierenden steht hier noch bevor. Die Zuschüsse des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) kommen vorrangig Studierendenstipendien und Mobilitätsmaßnahmen zu Gute. Nach erfolgreichem Auslandsstudium stehen den Absolventen durch das kombinierte Zeugnis international mehrere Arbeitsmärkte zur Verfügung. 

Parallel zur BMBF-Förderung gab die Europäische Kommission die Auswahlergebnissefür die hochdotierte Förderung „Erasmus Mundus“ bekannt. Hier konnten sich Projektkoordinatoren der Universität Leipzig mit zwei Studiengängen gegen zahlreiche Mitbewerber durchsetzen. Bereits zum vierten Mal erhielt der am hiesigen Global and European Studies Institute (GESI) koordinierte Masterstudiengang „Global Studies – A European Perspective“ eine Förderung in Höhe mehrerer Millionen für weitere vier Jahrgänge. Zum dritten Mal erfolgreich zeigte sich die Universität Leipzig als Partner unter französischer Koordination im Masterstudiengang „Advanced Spectroscopy in Chemistry (ASC)“, lokal angesiedelt an der Fakultät für Chemie und Mineralogie.

„Nur allzu oft bedeuten die intensiven Kooperationen in den internationalen integrierten Studiengängen für die akademischen Leiter viel Aufwand und wenig Nachtschlaf. Umso mehr freue ich mich, dass die Europäische Kommission und der DAAD das Engagement der Studiengangskoordinatoren mit der Entscheidung zur Förderung aller eingereichten UL-Anträge in den beiden Programmen honorieren“, so Tabea Mager, Referentin für internationale Studiengänge an der Universität Leipzig. Ihr zufolge erfordert gerade die gemeinsame Vergabe von Abschlüssen von allen Beteiligten eine langfristige Vorbereitung, detaillierte Absprachen zum Curriculum, viel Geduld und Vertrauen. „Ich bemühe mich, die Projektleiter in ihren Vorhaben proaktiv zu unterstützen und Erfahrungswerte in diesem Kreis zu vermitteln. So sollen die Erfolgschancen der Projekte erhöht werden, was in den letzten Jahren auch sehr gut funktionierte. Insofern bin ich dankbar, dass das Projekt StiL (Studieren in Leipzig) eine solche zentral angesiedelte Stelle finanziert“, so Mager weiter.

Die Zahl der internationalen Studiengänge und ihre Fördererfolge haben in den vergangenen Jahren stetig zugenommen. Mittlerweile sind nicht nur die meisten Fakultäten auf diesem Feld vertreten, sondern neben dem beliebten Masterbereich auch erste Bachelorstudiengänge. Gleichermaßen ein Echo sowie zukunftsweisende Unterstützung findet dies im Hochschulentwicklungsplan 2025, der die Internationalisierung des Curriculums als vorrangige Aufgabe herausstellt. Auch wenn die Drittmittelerfolge der internationalen Studiengänge erfreulich sind, bleibt die langfristige Absicherung aber ein Dauerbrenner: „Die allgemeine Annahme, dass nach einer Anschubfinanzierung die Durchführung des Curriculums ohne zusätzliche Ressourcen laufen kann, ist leider falsch. Durch die enge Verzahnung der Lehre mit den ausländischen Partnerhochschulen besteht immer wieder ein hoher Bedarf an Rückkoppelung. Nur so können die Qualitätsstandards aller Beteiligten eingehalten werden. Auch die Betreuung der in diesen Studiengängen besonders mobilen Studierenden und Gastlehrenden sowie der administrative Aufwand in der Vertrags- und Zeugnisgestaltung spielen hier eine Rolle“, erklärt die Referentin für internationale Studiengänge. Auf die Finanzierungsangebote, die momentan im Wesentlichen aus Reisezuschüssen für Lehrende innerhalb der Universitätspartnerschaften bestehen, muss demnach aufgebaut werden, denn ohne die entsprechende Finanzierung hat leider auch das schönste Curriculum langfristig keine Chance.

Auf den Seiten des DAAD erfahren Sie mehr zum Programm „Integrierte internationale Studiengänge mit Doppelabschluss“.