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Marie Buchta hat ihren Bachelor Translation an unserer Uni gemacht und arbeitet seit fünf Jahren beim Deutschen Akademischen Austauschdienst. Hier teilt sie unter anderem ihre Erinnerungen an die Uni Leipzig und berichtet über den Einfluss der Corona-Pandemie auf ihre Arbeit.

Welche Erinnerungen haben Sie an Ihre Studienzeit in Leipzig?

Ich denke immer gerne und etwas wehmütig an Leipzig, weil ich ja nur meinen Bachelor dort gemacht habe und die Zeit in der Stadt eigentlich zu kurz war. Die herrlichen Altbauwohnungen, das Kulturangebot, die Cafés, die durchtanzten Baikaltrain-Nächte im UT Connewitz – für den Schritt raus aus dem Elternhaus und rein in eine neue Lebensphase war das eine traumhafte Atmosphäre.

Auch die Uni habe ich in sehr guter Erinnerung. In den ersten Studienjahren nimmt man so manches vielleicht als selbstverständlich hin: Dass die IT-Ausstattung gut ist, die Bibliothek 24 Stunden geöffnet hat und man sich zwischen den vielen Angeboten des Hochschulsports kaum entscheiden kann. In meinem Fall auch, dass ich ohne große administrative Hürden ein ERASMUS-Semester an einer renommierten Partneruni verbringen konnte. Wie gut diese Rahmenbedingungen waren, ist mir erst später klar geworden.

Welche Bedeutung hat die Uni Leipzig heute für Sie?

Zu meinem Studienfach und dem IALT habe ich kaum noch Bezug, da ich heute in einem anderen Bereich arbeite. In meinem jetzigen Job verfolge ich aber generell, wie die deutschen Hochschulen ihre Öffentlichkeitsarbeit und ihr internationales Marketing umsetzen. In unserem Online-Magazin haben wir uns letztes Jahr zum Beispiel angeschaut, wie die Uni Leipzig Instagram nutzt. Und wenn der DAAD über das Studium in Deutschland informiert, sind Unibibliotheken wie die Albertina natürlich ein tolles Fotomotiv. Ich freue mich immer, wenn das in unseren Publikationen eingesetzt wird. 

Welche Auswirkungen hat die Corona-Krise auf Ihre Arbeit beim DAAD?

Die Pandemie beschäftigt den DAAD natürlich sehr, weil sie die Förderung internationaler Mobilität grundlegend in Frage stellt. Es mussten und müssen immer noch sehr schnell Lösungen gefunden werden: für unsere Stipendiat_innen genauso wie für geförderte Hochschulprojekte oder die Arbeit unseres weltweiten Netzwerks.  

Ich selbst arbeite in der Geschäftsstelle des Konsortiums für internationales Hochschulmarketing GATE-Germany. Wir unterstützen die deutschen Hochschulen mit Fachinformationen und verschiedenen Angeboten dabei, sich auf internationaler Ebene zu präsentieren, Studieninteressierte weltweit anzusprechen und Kooperationen anzubahnen. Als zu Beginn der Pandemie immer unklarer wurde, ob internationale Studierende überhaupt nach Deutschland einreisen können, mussten auch wir erst mal kurz innehalten und unsere Arbeit überdenken.

Es war dann aber sehr spannend zu sehen, wie schnell und kreativ die internationale Hochschulwelt auf die Krise reagiert. Das Interesse an einem Studium in Deutschland nimmt nicht ab, junge Menschen informieren sich zum Beispiel auf virtuellen Hochschulmessen und die Online-Lehre bietet ganz neue Möglichkeiten, Studienangebote international zu öffnen. Natürlich wünschen wir uns alle, dass auch physische Mobilität bald wieder uneingeschränkt möglich sein wird. Aber die jetzigen Erfahrungen mit neuen Wegen der Vernetzung werden den akademischen Austausch nachhaltig prägen und erweitern.

Was würden Sie den heutigen Studienanfänger_innen mit auf den Weg geben?

Ein Studienbeginn in diesen Zeiten ist sicherlich eine große Herausforderung fühlt sich vielleicht auch einfach unfair an, weil man eben gerade nicht alles entdecken kann, was man gerne entdecken wollte. Allen, denen es so geht, wünsche ich vor allem Geduld mit sich und der Situation. Am Ende lernt man vielleicht im Moment besonders gut, offen zu bleiben für Unerwartetes, für Wege, die man so nicht geplant hat. Und das ist es doch oft, was die Studienzeit so spannend macht.