Pressemitteilung 2020/205 vom

Heute Vormittag haben Studierende und Dozierende vor dem Landtag in Dresden laut Aufruf „gegen den Abverkauf“ der Lehrerbildung demonstriert. „Ich verstehe, dass ein sich über Jahre erstreckender Strukturierungsprozess Sorgen mit sich bringt. Aber da wir gerade rund 170 unbefristete Stellen einrichten können, Planungssicherheit haben und für Kontinuität auf hohem Niveau sorgen können, kann ich nur dafür plädieren, diese Vorteile anzuerkennen“, sagt Prof. Dr. Beate Schücking, Rektorin der Universität Leipzig.

„Unsere Universität ist mit Blick auf den Zukunftsvertrag bisher deutlich im Vorteil, gerade durch die vergleichbar frühe Einigung über Stellen zur Absicherung der Lehrerbildung in Sachsen“, erläutert Schücking. „Wir haben jetzt die Möglichkeit, sehr viele Dauerstellen unterschiedlicher Kategorie zu etablieren, inklusive Professuren. Das ist gut und wichtig‚ das sind die immer wieder geforderten Dauerstellen für Daueraufgaben.“ 

Die Staatsregierung erwarte von der Universität eine konkrete Anzahl von Studienplätzen für Lehramtsstudierende. „Diese Zahl steigt gegenüber den letzten Jahren weiter: Bis 2020 waren es 1.300, nun müssen wir 1.400 Lehramtsstudierende aufnehmen und zusätzlich noch weitere 90 Lehramtsstudienplätze für berufsbildende Schulen bereitstellen. Dafür gibt uns die Landesregierung Geld, knapp 15 Millionen Euro pro Jahr. Damit müssen wir arbeiten, und damit lässt sich arbeiten.“

Im Vergleich zum derzeitigen Stand, bei dem alle Stellen aus dem Bildungspaket befristet sind, reduziert sich die Anzahl der Stellen für die Lehrerbildung an der Universität Leipzig um 8 Prozent, von rund 182 auf nunmehr knapp 167 sogenannte Vollzeitäquivalente. „Am Ende des gesamten Prozesses wird sich aber die Zahl der Beschäftigten der Erziehungswissenschaftlichen Fakultät, verglichen mit der Situation vor zehn Jahren, dauerhaft mehr als verdoppelt haben“, erläutert die Rektorin.

Zum Stichwort Lehrdeputat sagt Schücking: „Die Lehrdeputate bei Lehrkräften für besondere Aufgaben können wir aktuell nur mit 20 Semesterwochenstunden ansetzen, um insgesamt das nötige Lehrdeputat zu erreichen. Damit bleiben wir vier Stunden unter der in Sachsen laut DAVOHS, der Sächsischen Dienstaufgabenverordnung an Hochschulen, maximal möglichen Stundenzahl. Es handelt sich um starke Anforderungen, ohne Frage. Aber es ist machbar, da die Mitarbeitenden auf diesen Stellen sich auf die Lehre konzentrieren können.“

Die Anteile wissenschaftlicher Mitarbeiter und von Lehrkräften mit besonderen Aufgaben am Gesamtpaket werden sich laut Schücking nahezu gar nicht ändern. „Hinzu kommen Stellen für Professuren. Denn natürlich ist klar, dass wir weiterhin gute Forschung und Lehre machen wollen. Uns alle an der Universität eint ein hoher Qualitätsanspruch.“