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"Was uns zusammenhält - Wie erreichen wir mehr Teilhabechancen in unseren Schulen?" heißt eine Studie, die Prof. Dr. Nina Kolleck von der Universität Leipzig in Zusammenarbeit mit der Friedrich-Ebert-Stiftung kürzlich veröffentlicht hat. Die Expertin für Politische Bildung untersucht die Zugangs- und Teilhabebedingungen im deutschen Schulsystem mit besonderem Blick auf die Bereiche Migration und Flucht, Behinderung und sonderpädagogischen Förderungsbedarf sowie den (sozio-)ökonomischen und familiären Hintergrund. Dabei werden insbesondere die Zugangs- und Teilhabechancen in Primar- und Sekundarschulen in den Blick genommen. Die Autorin kommt zu dem Schluss, dass das deutsche Bildungssystem trotz der Reformbemühungen in den vergangenen Jahrzehnten noch erheblich von sozialen Ungleichheiten auf verschiedenen Ebenen betroffen ist.

Dabei haben sich jedoch die Faktoren, die Benachteiligung bedingen, verändert. Problematisch ist Kolleck zufolge vor allem das Ausmaß intersektionaler Diskriminierung, von der Schüler aus alleinerziehenden Elternhäusern und mit Migrationshintergrund besonders betroffen sind. Eine Auseinandersetzung mit den aktuellen Diskursen und vorhandenen Datenbeständen zeige, dass in der Öffentlichkeit viele Stereotype und Vorurteile bestehen, die zu unterschiedlichen Stigmatisierungen führen. Dazu zähle beispielsweise das Vorurteil, Schüler mit Migrationshintergrund würden tendenziell schlechtere Schulleistungen erbringen. Besonders vielversprechende Konzepte hätten Ganztagsschulen, Bildungsverbünde und Initiativen zur Optimierung der Übergänge von der Grundschule in die Sekundarschule. „Es spricht viel dafür, dass die Umsetzung dieser Konzepte dazu beitragen kann, die Chancengerechtigkeit im deutschen Bildungssystem zu verbessern“, heißt es in der Studie.