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Durch einen defekten Wasserstopfen in einer Trinkwasserleitung ist im Gebäude des Veterinär-Anatomischen Instituts im Gebäude An den Tierkliniken 43 ein beträchtlicher Schaden an Gebäude und Technik entstanden. Derzeit laufen die Raumtrockengeräte und Aufräumarbeiten auf Hochtouren. Durch das engagierte Eingreifen von Mitarbeiter:innen des Instituts und der Betriebstechnik konnte Schlimmeres verhindert werden.

Es war Sonntagvormittag, der 16. Januar, als in der Leitstelle der Universität Alarm ausgelöst wurde durch einen defekten Kühlschrank im Keller des Veterinär-Anatomischen Instituts: Trockeneis und Zellkulturen werden hier bei -80°C gelagert, nun war der Strom weg. Helmut Schäfer, Elektromonteur in Bereitschaft, schaute im Gebäude nach der Ursache. „Ich sah, dass der Keller mehrere Zentimeter unter Wasser stand. Das Wasser tropfte aus der Decke entlang der Heizungsleitungen. Ich habe nach der Ursache geforscht und mich langsam hochgearbeitet, das Wasser lief auch durch das Treppenhaus“, erinnert er sich. Schließlich war die Ursache gefunden: In einem Raum neben der Historischen Sammlung im 1. Obergeschoss lief das Wasser aus einer Trinkwasserleitung, die infolge einer Umbaumaßnahme in den 90er Jahren eigentlich mit einem Stopfen verschlossen war, der sich aber offenbar aufgrund von Alter und Korrosion gelöst hatte.

Wasser drang vom 1. Obergeschoss bis in den Keller vor

Das Wasser stand mehrere Zentimeter hoch, die untersten Schubladen der alten Holzschränke waren nass. Innerhalb von einer Stunde waren Dr. Jule Kristin Michler und Dr. Sven Otto vor Ort, kurze Zeit später kamen weitere sieben Mitarbeiter:innen des Instituts, unter anderem Prof. Dr. Christoph Mülling und Prof. Dr. Johannes Seeger, der auch die Feuerwehr informierte: „Sie rückte mit insgesamt 14 Mann an und installierte zwei Hochleistungspumpen, die drei Stunden lang die Räume und den Keller auspumpten. Wir hatten inzwischen angefangen, Geräte und Präparate in Sicherheit zu bringen. Das Wasser ist vom 1. Obergeschoss bis in den Keller vorgedrungen. Ob über mehrere Stunden oder Tage, wissen wir nicht.“ Im Kellerbereich des Aufzugsschachtes stand das Wasser ungefähr einen Meter hoch, wobei die außer Betrieb gesetzte Fahrstuhlkabine das Abpumpen des Wassers erschwerte: „Wichtig war, zunächst die Hauptwasserleitung zu schließen und den Strom abzuschalten. Das Wasser drang auch in Elektroschaltkästen ein. Wie sehr auch Starkstromleitungen in Mitleidenschaft gezogen worden sind, und damit eine Gefahr für uns ausging, konnten wir nicht beurteilen“, erinnert sich Seeger.

Mitarbeiter:innen brachten Präparate in Sicherheit

Seit wann das Wasser aus diesem Rohr floss, kann niemand sagen. Seit Freitagabend? Samstagmittag? „Es waren bestimmt 50.000 bis 100.000 Liter Wasser, die ausgelaufern sind“, sagt Matthias Schröter, Sachgebietsleiter Betriebstechnik im Dezernat 4. „Zum Vergleich: Ein Tankfahrzeug fasst 12.000 Liter.“ Schlimmeres zu verhindern war das Gebot der kommenden Stunden. Im Osteologikum neben dem Präpariersaal, in dem eine umfangreiche Sammlung von Knochenpräparaten für Lehrzwecke aufbewahrt wird, stand ebenfalls das Wasser. „Wir haben erst einmal alles in den Präpariersaal gebracht und am Montagmorgen diesen Saal wieder leergeräumt, um den Unterricht von 10 bis 18 Uhr sicherzustellen“, so Seeger. „Es war beeindruckend zu sehen, wie wir Hand in Hand gearbeitet haben und auch den Unterricht für die Studierenden am Montag abgesichert haben. Ich danke herzlich meinen Kolleg:innen und auch dem Dezernat 4 und dem Staatsbetrieb für Immobilien- und Baumanagement (SIB), dass sie so schnell am Montag vor Ort waren und erste Maßnahmen eingeleitet haben“, sagt Institutsleiter Prof. Dr. Christoph Mülling. „Nach den ersten Aufräumarbeiten und Sicherungsmaßnahmen müssen wir nun schauen, wie wir den regulären Betrieb aufrechterhalten und auch den Studienbetrieb absichern können. Das ist unsere dringendste Sorge.“

Bis die Wände trocken sind, kann es Wochen dauern

„Momentan sind wir, gemeinsam mit dem SIB, damit beschäftigt, die Wände trockenzulegen, Wasser- sowie Stromleitungen zu prüfen. Wie hoch der Schaden ist, lässt sich erst sagen, wenn die Wände trocken sind – und das wird mehrere Wochen dauern“, sagt Matthias Schröter. „Dann muss gemeinsam mit dem SIB ein Sanierungsplan ausgearbeitet werden. Wie lange die Räume, vom 1. Obergeschoss bis in den Keller, nicht vollumfänglich genutzt werden können, lässt sich momentan nicht sagen.“