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Geschichtsdidaktik-Dozentin Anja Neubert von der Universität Leipzig hat vor wenigen Wochen das Projekt studentsVS.virus #Geschichte ins Leben gerufen. Dabei unterstützen 60 Studierende die Lehrerinnen und Lehrer mehrerer Schulen bei der Vorbereitung digitaler Geschichtsstunden.

In einer Umfrage unter den eingeschriebenen Studierenden habe sie die Idee vorgestellt und abgefragt, wer schon vor Semesterstart mitmachen möchte, berichtet Neubert. Von den
eingeschriebenen 60 Studierenden hätten sofort 45 zugesagt, die restlichen 15 bei Semesterbeginn. „Es sind insgesamt vier Veranstaltungen, in denen dann Zweierteams einem
Lehrer zugeteilt werden“, sagt Neubert. Das Online-Angebot, auf dem sie ein kurzes Erklärvideo sowie ein Kontaktformular für Lehrer veröffentlichte, habe sie über das Landesamt für Schule und Bildung in Leipzig kommuniziert. Die Resonanz war groß. 30 Lehrer sind mittlerweile dabei.
Die Veranstaltungen seien ohnehin für das Sommersemester geplant gewesen. „Ich habe beobachtet, dass nur einige wenige Lehrerinnen und Lehrer in der Praxis digital unterwegs sind“, beschreibt sie ihre Überlegungen, dieses Projekt zu initiieren. Die Seminarstunden finden in Form von Web-Konferenzen statt. Zuvor nehmen die Studierenden Kontakt zu den Lehrerinnen und Lehrern auf und fragen sie nach den gewünschten Inhalten der Online-Unterrichtsstunde. „Dann erstellen die Studierenden kooperativ ein Konzept, das dann in mehreren Schleifen von mir kommentiert und optimiert wird. Bis zur virtuellen Übergabe des Materials an den Lehrer oder die Lehrerin vergehen etwa fünf Tage“, erläutert die Dozentin. Entstanden sind bisher vor allem virtuelle Rundgänge zu historischen Orten, interaktive Lernaufgaben und Quizze sowie Erklärvideos, die die Studierenden selbst erstellen und die Schülern bei der Bearbeitung der Aufgaben helfen.
„Das Win-Win-Prinzip des Austausches zwischen Studierenden mit ihren Ideen, neuen Impulsen, aber geringer Praxiserfahrung sowie Lehrerinnen und Lehrern mit viel Praxis und Interesse an neuen Methoden, das wir seit einigen Jahren vorantreiben, passte in die aktuelle Situation. Wir haben quasi aus der Not eine Tugend gemacht“, sagt Neubert. Zudem werde die Medienkompetenz angehender Lehrerinnen und Lehrer gestärkt.