Personenprofil
Kurzprofil
Elisa Hoven ist Professorin für deutsches und ausländisches Strafrecht, Strafprozessrecht, Wirtschafts- und Medienstrafrecht. Sie studierte Rechtswissenschaft an der Freien Universität Berlin, der Universität Nijmegen sowie der University of Cambridge und war als Gastwissenschaftlerin an den Universitäten Berkeley, Cambridge, Phnom Penh, Harvard, Basel, Los Angeles und Sydney tätig. Ihr Referendariat absolvierte sie in Berlin und am Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag. Für ihre Habilitationsschrift zur Auslandsbestechung erhielt sie den Habilitationspreis der Universität Erlangen-Nürnberg. Ihre Promotion im Bereich des Völkerstrafrechts wurde mit dem Dissertationspreis der FU Berlin ausgezeichnet. Aktuell führt sie Drittmittelprojekte zu „Hate Speech im Internet“ sowie zur Reform des Strafzumessungsrechts durch. Seit Juni 2020 ist Elisa Hoven Richterin am Verfassungsgerichtshof des Freistaates Sachsen.
Berufliche Laufbahn
- seit 09/2018
Professur für deutsches und ausländisches Strafrecht, Strafprozessrecht, Wirtschafts- und Medienstrafrecht an der Universität Leipzig - 10/2019 - 02/2020
Gastprofessorin an der Universität Sydney, Australien - 07/2016 - 10/2016
Gastwissenschaftlerin an der UCLA School of LAW, USA - 10/2015 - 09/2017
Juniorprofessorin für Strafrecht und Strafprozessrecht, Universität zuKöln - 04/2014 - 09/2015
Förderung der eigenen Stelle an der Universität zu Köln durch die DeutscheForschungsgemeinschaft - 07/2013 - 03/2014
Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institute for International Peaceand Security Law, Universität zu Köln (Prof. Dr. Claus Kreß) - 06/2013 - 07/2013
Gastwissenschaftlerin an der Universität Basel, Schweiz - 01/2013 - 05/2013
Gastwissenschaftlerin an der Harvard University, USA - 06/2012 - 12/2012
Gastwissenschaftlerin an der Pannasastra University of Cambodia, Kambodscha - 11/2009 - 04/2010
Gastwissenschaftlerin am War Crimes Studies Center, University ofCalifornia, Berkeley, USA - 06/2009 - 11/2009
Legal Assistant an den Außerordentlichen Kammern in den Gerichten Kambodschas, Civil Parties (Opfervertretung), Phnom Penh, Kambodscha; Produktion des Kurzfilms “The Khmer-Rouge-Tribunal. Cambodia’s Search for Justice“, gefördert durch FU Berlin - 08/2008 - 11/2008
Gastwissenschaftlerin am Lauterpacht Centre for International Law,University of Cambridge, Großbritannien
Ausbildung
- 05/2010 - 05/2012
Rechtsreferendariat am Kammergericht Berlin, Verwaltungsstation im Auswärtigen Amt (Referat Völkerrecht mit Schwerpunkt Völkerstrafrecht), Wahlstation als Legal Consultant am Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag bei Vize-Präsident Dr. Kaul - 10/2002 - 02/2008
Studium der Rechtswissenschaft an der Freien Universität Berlin, Erstes Juristisches Staatsexamen mit der Note„gut“ (13,40 Punkte); Absolventenpreis der FU Berlin - 02/2006 - 08/2006
Studium an der Radboud Universitaet Nijmegen, Schwerpunkt Völkerstrafrecht
Im Fokus meiner Forschung zum materiellen Strafrecht und zum Strafprozessrecht stehen folgende Themenfelder:
· Wirtschaftsstrafrecht, mit Schwerpunkt Unternehmenssanktionenrecht
· Medienstrafrecht und Digitalisierung, mit dem Schwerpunkt Hate Speech
· Strafzumessung: Recht und Praxis
· Sportstrafrecht, Schwerpunkt Antidopinggesetz
· Tierschutzstrafrecht
Am Lehrstuhl werden derzeit zwei Drittmittelprojekte durchgeführt.
„Gerechte Strafzumessung“
Das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderte Projekt hat zum Ziel, Recht und Praxis der Strafzumessung in Deutschland kritisch zu analysieren und Reformvorschläge zu entwickeln. Im Rahmen des Projekts werden Verfahrensakten und Gruppengespräche mit RichterInnen ausgewertet. Diskutiert werden die Einführung einer Datenbank für Strafzumessungsentscheidungen sowie die Gestaltung von fakultativen Strafzumessungsrichtlinien.
„Hate Speech im Internet“
Im Rahmen des vom Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz unterstützten Projekts werden die verschiedenen Facetten von Hate Speech aus kriminologischer, medienwissenschaftlicher, strafrechtlicher und strafprozessualer Perspektive beleuchtet. Das Projekt ist interdisziplinär angelegt und erfolgt in Kooperation mit Kollegen aus den Medien-, den Kommunikationswissenschaften und der Soziologie.
Auf der Basis von empirischen Untersuchungen werden Vorschläge für eine effektive strafrechtliche Bekämpfung von Hate Speech entwickelt.
Es ist mein Ziel, den Studierenden in vorlesungsbegleitenden Veranstaltungen an aktuellen Entwicklungen in der Forschung partizipieren zu lassen und ihnen Einblicke in interessante Anwendungsprobleme und Forschungsfelder zu verschaffen. Daher veranstalte ich in jedem Semester die „Rechtspolitischen Gespräche“, in denen WissenschaftlerInnen und PraktikerInnen mit den Studierenden über aktuelle (straf-)rechtliche Fragen diskutieren.
Ich habe zudem das „Legal Lab Hate Speech“ gegründet, an dem Studierende aller Fachsemester teilnehmen können. Im Rahmen des Labs führen Studierende eigene Forschungsprojekte zum Thema Hate Speech durch und erhalten auf diese Weise einen Einblick in die rechtswissenschaftliche und kriminologische Forschung.
Im Jahr 2019 habe ich den bundesweiten Moot Court Strafrecht ins Leben gerufen. An dem Moot nahmen Teams aus 10 Fakultäten in Deutschland teil, das Finale wurde vor Richtern des 5. Strafsenats des BGH abgehalten. Der Moot Court wird von der Fakultät des Gewinner-Teams fortgesetzt und soll sich zu einer festen Institution entwickeln.
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Moot Court 2020
Nachdem der erste bundesweite Moot Court im Strafrecht (MCS) in Leipzig stattgefunden hat, wird die zweite Runde in Köln ausgerichtet. Die Aufgabe des MCS-Teams ist die Vorbereitung eines Abschlussplädoyers. Dafür erhalten die Teams einen Sachverhalt, der sich u.a. mit den strafrechtlichen Herausforderungen der Digitalisierung und dem Wirtschaftsstrafrecht befasst. Wie schon im letzten Jahr wird der MCS vor einer hochkarätig besetzten Jury von Praktikern aus der Justiz ausgetragen.
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Übung für Fortgeschrittene im Strafrecht
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Legal Lab "Hate Speech im Internet"
Das Legal Lab "Hate Speech im Internet" soll sich Fragen von Hate Speech auf wissenschaftliche Weise nähern. Im Rahmen des Projekts sollen Studierende unter Anleitung von Professorin Hoven das Phänomen Hate Speech näher beleuchten und den strafrechtlichen Umgang mit Hassreden im Internet untersuchen.