Personenprofil
Kurzprofil
Nadine Menzel ist seit Januar 2010 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Ostslawische Literaturwissenschaft und Kulturgeschichte am Institut für Slavistik. Nach einem Magisterstudium der Ostslawistik und Anglistik an den Universitäten Leipzig und Manchester (GBR) promovierte sie im Jahr 2015 zum Thema Reiseliteratur. Zu den Forschungs- und Lehrschwerpunkten zählen die russische Literatur und bildende Kunst vom 19. bis zum 21. Jahrhundert sowie die Reiseliteraturforschung. Das aktuelle Forschungsvorhaben widmet sich der Mensch-Tier-Beziehung (Human-Animal-Studies) in der ostslawischen Literatur und Kultur vom 18. Jh. bis heute.
Berufliche Laufbahn
- seit 10/2019
Gleichstellungsbeauftragte der Philologischen Fakultät der Universität Leipzig - seit 01/2010
Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Slawische Literaturwissenschaft und Kulturgeschichte (Schwerpunkt Ostslavistik) am Institut für Slavistik der Universität Leipzig - 10/2009 - 12/2009
Wissenschaftliche Hilfskraft am Institut für Slavistik der Universität Leipzig (Lehrstuhl Prof. Dr. Birgit Harreß)
Ausbildung
- 12/2015
Promotion am Institut für Slavistik, Universität Leipzig (summa cum laude) - 03/2012 - 09/2014
Hochschuldidaktische Weiterbildungen und Erwerb des "Sächsischen Hochschuldidaktik-Zertifikats" am HDS (10/2014) - 10/2002 - 03/2009
Studium Ostslavistik/Anglistik an Universität Leipzig und University of Manchester (Magister Artium)
Im Fokus der Arbeit steht die Erforschung der Darstellung kultureller Praktiken (Reisen) und der Beziehungen weltlicher Kreaturen zueinander (Human-Animal-Studies (HAS)) in Kultur und Literatur Russlands und der östlichen Slavia. Eine wesentliche Rolle in der Textanalyse spielt die Annahme, dass die im literarischen Werk angelegte Welt für die Figuren existentielle Grenzen und Möglichkeiten aufweist, die nicht nur unilateral Einfluss nehmen, sondern auch Wechselwirkungen zeitigen (vgl. Reisetexte). Vor diesem Hintergrund soll Literatur als Spiegel der Gesellschaft auf die Beziehungen des Menschen untereinander und zu anderen Geschöpfen befragt werden. Mithilfe der Hermeneutik, des interdisziplinären Instrumentariums der HAS (bspw. Ansätze von Donna Haraway und Bruno Latour) und gattungstheoretischer Fragestellungen soll die ostslavische Literatur auf die benannten Phänomene beleuchtet und Spezifika dieser Literatur/Kultur herausgearbeitet werden.
- Menzel, N.Picturing the Future – Utopia in Travel Writing About Post-revolutionary RussiaIn: Fleischhack, M.; Welz, S.; Ronthaler, J. (Hrsg.)Das Leben und die Seltsamen Abenteuer des Elmar Schenkel, aus Soest, Professor. Nicht von ihm selbst erfasst. 1. Edition. Leipzig: Edition Hamouda. 2019. S. 232-238ISBN: 978-3-95817-040-7
- Menzel, N.Der Mensch das „kranke Tier“. Ein Brief an Friedrich Nietzsche und ein Plädoyer gegen die IgnoranzIn: Schenkel, E.; Hamouda, F. (Hrsg.)101 Briefe an Friedrich Nietzsche zu seinem 175. Geburtstag. Leipzig: Edition Hamouda. 2019. S. 417-420ISBN: 978-3-95817-045-2
- Menzel, N.Nach Moskau und zurück. Die Reiseschriften von Ethel Snowden, Sylvia Pankhurst und Clare Sheridan über das postrevolutionäre Russland im Jahr 1920Wien, Köln, Weimar: Böhlau. 2018ISBN: 9783412501105
- Menzel, N.'Lady Astor's Man' and His Soviet Experiences of the 1920sIn: Lampadius, S.; Schenkel, E. (Hrsg.)Under Western and Eastern Eyes: Ost und West in der Reiseliteratur des 20. Jahrhunderts. Leipzig: Leipziger Univ.-Verl.. 2012. S. 77-89
- Menzel, N.Sokov, Leonid PetrovičIn: Beyer, A. (Hrsg.)De Gruyter Allgemeines Künstlerlexikon. Berlin: De Gruyter. 2019.ISBN: 978-3-11-023270-7
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Ausgewählte Themen der russischen Kulturgeschichte (Russische Kunst, 1860-1980)
Das Seminar gibt einen Überblick über die Strömungen der bildenden Kunst in Russland/der SU. Ausgehend vom Realismus (Peredvižniki) werden die Avantgarde, die Revolutionskunst und die offizielle und inoffizielle Kunst des SozRealismus thematisiert. Paradigmenwechsel werden auf Grundlage von kulturpolitischen Dokumenten nachvollzogen. Ein chronologischer Exkurs in die altrussische Kunst (Ikonenmalerei, Bilderbögen (lubki)) macht bestehende Traditionslinien kenntlich und verständlich.
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Analyse und Interpretation literarischer Texte
Die Übung dient der Erarbeitung von literaturwissenschaftlichen Grundlagen und der Anwendung von Begriffen, Theorien und Methoden. Anhand von ausgewählten Werken der russischen Literatur (Sentimentalismus, Romantik, Realismus, Akmeismus, sozialistischer Realismus) werden gattungstypische Eigenschaften gefiltert, Inhalte strukturiert analysiert und nach ausgewählten Methoden in Ansätzen interpretiert. Die behandelten Werke werden darüber hinaus in der russischen Literaturgeschichte verortet.
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Geschichte der ostslawischen Literaturwissenschaft
Die Vorlesung gibt einen Überblick über die Entwicklung der Literaturtheorie und Literaturkritik in Russland/der SU (Ende 19. sowie 20. Jahrhundert). Die Studierenden werden mit dem sich wandelnden Poetik-Begriff, theoretischen Ansätzen (u.a. Russischer Formalismus) und der Instrumentalisierung von Literaturkritik im Sozialistischen Realismus vertraut gemacht. Zur Veranschaulichung werden ausgewählte theoretische Ansätze auf russische Primärliteratur angewandt und in Interpretationen überführt.
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Russische Literatur des 20./21. Jahrhunderts
Das Seminar gibt einen chronologisch angeordneten Überblick über die wichtigsten Strömungen und Tendenzen der russischen/sowjetischen Literatur des 20. und 21. Jahrhunderts (u.a. der Moderne, des sozialistischen Realismus', des Tauwetters und der postsowjetischen Ära). Die Frage, wie Literaturgeschichte geschrieben wird und ein literarischer Kanon entsteht, soll in die kritische Reflexion, Analyse, Interpretation und Kontextualisierung ausgewählter Werke münden.