Prof. Dr. Elisabeth Kaske

Prof. Dr. Elisabeth Kaske

Universitätsprofessorin

Gesellschaft und Kultur des modernen China
Institutsgebäude
Schillerstraße 6, Raum S 310
04109 Leipzig

Telefon: +49 341 97-37152
Telefax: +49 341 97-37159

Kurzprofil

Elisabeth Kaske ist seit April 2017 Professorin für Gesellschaft und Kultur des modernen China an der Universität Leipzig. Vorherige Stationen in Studium und Lehre führten sie von Berlin nach Heidelberg, wo sie 2006 promovierte, und weiter nach Frankfurt, Boston, Wien, Pittsburgh, Taipei, und Princeton. Als Historikerin des modernen China interessiert sie sich besonders für Chinas schwierigen Weg in die Moderne. In früheren Studien untersuchte sie die Geschichte des chinesisch-deutschen Militäraustausches und Technologietransfers sowie die Herausbildung von neuen Konzeptionen von Sprache und Bildung. Gegenwärtig untersucht sie, wie die chinesische Fiskalpolitik und der Verkauf von Rang und Amt mit dem Schicksal der Qing Dynastie in den letzten hundert Jahren ihrer Existenz verknüpft ist. Gleichzeitig widmet sie sich in einem neuen Forschungsprojekt der Frage, wie neue professionelle Eliten, insbesondere Ingenieure, im zwanzigsten Jahrhundert die chinesische Nation visualisierten.

Berufliche Laufbahn

  • 09/2006 - 07/2010
    Juniorprofessur für Sinologie, Universität Frankfurt
  • 09/2008 - 08/2009
    An Wang postdoctoral fellowship, Harvard University, Fairbank Center for Chinese Studies
  • 09/2009 - 02/2010
    Gastprofessur, Institut für Ostasienwissenschaften, Universität Wien (Wintersemester)
  • 08/2010 - 07/2012
    Assistant Professor ofChinese Studies, Department of Modern Languages, Carnegie Mellon University, Pittsburgh
  • 08/2012 - 03/2017
    Associate Professor of Chinese Studies, Department of Modern Languages, Carnegie Mellon University, Pittsburgh
  • 01/2014 - 12/2014
    Taiwan Fellowship, Gastwissenschaftlerin am Institute of Modern History, Academia Sinica, Taiwan
  • 09/2016 - 03/2017
    The Starr Foundation East Asian Studies Endowment Fund Member at the Institute for Advanced Study, School of Historical Studies, Princeton
  • seit 04/2017
    Professorin für Gesellschaft und Kultur des Modernen China, Universität Leipzig

Ausbildung

  • 10/2002 - 07/2006
    Dr. phil. in Sinologie, Universität Heidelberg

Elisabeth Kaske erforscht Chinas Eintritts in die neue westlich-dominierte Weltordnung im neunzehnten und zwanzigsten Jahrhundert. In Bismarcks Missionäre: Deutsche Militärinstrukteure in China, 1884-1890 (2001) schreibt sie die Mikrogeschichte einer Gruppe von deutschen Militärinstrukteuren, die durch die chinesische Gesandtschaft direkt in Berlin angeheuert wurden. Sie hinterfragt darin die Signifikanz der Begriffe „Imperialismus“ und „Semi-Kolonialismus“ für das Verständnis der spät-Qing-zeitlichen Militärreformen. The Politics of Language in Chinese Education, 1895-1919 (2007) kombiniert politische und intellektuelle Geschichte mit Soziolinguistik in einer Studie der „Sprachenfragen“ (questione della lingua) um 1900, als chinesische Intellektuelle erkannten, dass die klassische Schriftsprache den Anforderungen breiter Volksbildung zur Erzeugung nationaler Kohäsion nicht mehr genügte. Das Buch zeigt, wie die Pläne für die Schaffung einer modernen Nationalsprache in Schrift und Wort die nationalen Visionen der politischen Akteure wiederspiegeln. In den letzten Jahren beschäftigt sich Elisabeth Kaske mit dem Ämterverkauf im spätkaiserlichen China und den Verflechtungen zwischen dem Finanzwesen und der Bürokratie. Sie schreibt gegenwärtig eine Monographie unter dem Titel Twilight of the Mandarins: Office Selling and the End of Imperial China. In der Zukunft, widmet sie sich darüber hinaus dem Aufstieg professioneller und technischer Eliten im modernen China.

  • Kaske, E.
    The Pitfalls of Transnational Distinction: A Royal Exchange of Honors and Contested Sovereignty in Late Qing China
    In: Mittler, B.; Yeh, C. V.; Gentz, N.; Gentz, J. (Hrsg.)
    China and the World—the World and China—A transcultural Perspective. Heidelberg: Universitätsverlag. 2019. S. 137–169.
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  • Kaske, E.
    Taxation, Trust, and Government Debt: State-Elite Relations in Sichuan, 1850-1911
    Modern China. 2019. 45 (3). S. 239–294.
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  • Kaske, E.; Lin, M.-l.
    Public Finance, 1800-1950
    In: Ma, D.; von Glahn, R. (Hrsg.)
    Cambridge Economic History of China. Cambridge: Cambridge University Press. 2022. S. 244–279.
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  • Kaske, E.
    Justifying Office-selling for Famine Relief in Nineteenth-century Qing China
    In: Amelung, I.; Schefold, B. (Hrsg.)
    European and Chinese Histories of Economic Thought: Theories and Images of Good Governance. London: Routledge. 2021. S. 19–32.
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  • Kaske, E.
    Austerity in times of war: government finance in early nineteenth-century China
    Financial History Review. 2018. 25 (S1). S. 71–96.
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weitere Publikationen

Elisabeth Kaske lehrt die Sozial- und Kulturgeschichte des modernen China seit 1800. Anhand von wichtigen Themen der Gegenwart sollen Studierende für die gegenwärtige Relevanz historischer Fragestellungen und die historischen Wurzeln gegenwärtiger Probleme sensibilisiert werden. Gleichzeitig sollen die Probleme Chinas in Vergangenheit und Gegenwärt als Probleme der Weltgeschichte begriffen werden.  


Für ein Lehrprojekt siehe:

Kaske, Elisabeth. “Shi Lang Dajiangjun 施琅大将军 Admiral Shi Lang (TV-Drama, PR China 2006).” Representations of History in Chinese Film and Television, 2008. https://projects.zo.uni-heidelberg.de/representations/shilang/shilang.html.

  • 03-SIN-0105 Basismodul Sinologie II Geschichte Chinas I

  • 03-SIN-0206 Basismodul Sinologie II Geschichte Chinas II

  • The Art of the State: Narratives of the State, Bureaucrats, and Corruption in China

  • China and the Great Divergence: Economy, Society, Environment

  • Infrastructure, Empire and Nation in China and Asia

  • Environment, State, and Society in Chinese History

  • National Language Movements in China and Asia