Dr. Christian-Daniel Strauch

Dr. Christian-Daniel Strauch

Wiss. Mitarbeiter

Slawische Literaturwissenschaft und Kulturstudien (Schwerpunkt Westslawistik)
Geisteswissenschaftliches Zentrum
Beethovenstraße 15, Raum 4401
04107 Leipzig

Telefon: +49 341 97-37455

Kurzprofil

Nach kurzer Karriere als Bankkaufmann studierte ich seit 2003 in Leipzig. Nach Auslandsaufenthalten als Fremdsprachenassistent in Arras (Frankreich) und Arbroath (Schottland) schloss ich mein Studium im Jahr 2009 mit dem Magisterabschluss in Germanistik/Ostslawistik ab. Kurz darauf begann ich als Projektkoordinator am Moldova-Institut Leipzig, einem eingetragenen Verein, der multilaterale Projekte mit den Ländern der ÖP. Mein Interesse galt und gilt dabei den Bereichen Selbstverwaltung, Zivilgesellschaft und demokratische Teilhabe. 2011 begann ich als wissenschaftlicher Mitarbeiter bei der Leipziger Professur für Slavische Literaturwissenschaft und Kulturgeschichte. Ich bin seitdem als Dozent in Veranstaltungen zur Literaturanalyse sowie zur Kulturgeschichte ostslavischer Kulturen tätig. Zu meinen Interessenschwerpunkten gehören neben der Hermeneutik vor allem die belarussische und ukrainische Kulturgeschichte. Seit 2017 bin ich als Dr. phil. promoviert (summa cum laude).

Berufliche Laufbahn

  • 08/2002 - 04/2003
    Bankkaufmann bei der Wartburg-Sparkasse Eisenach
  • 10/2005 - 04/2006
    Fremdsprachenassistent in Arras (Frankreich)
  • 05/2007 - 08/2007
    Studentische Hilfskraft bei Herrn Dr. Uwe Junghanns (Linguistik, Institut für Slavistik, Universität Leipzig)
  • 09/2007 - 05/2008
    Fremdsprachenassistent in Arbroath (Schottland)
  • 10/2008 - 12/2008
    Studentische Hilfskraft bei Herrn Dr. Uwe Junghanns (Linguistik, Institut für Slavistik, Universität Leipzig)
  • seit 04/2010
    Projektkoordinator am Moldova-Institut Leipzig
  • 05/2010 - 07/2010
    Wissenschaftliche Hilfskraft bei Frau Prof. Dr. Birgit Harreß (Slavische Literaturwissenschaft und Kulturgeschichte, Institut für Slavistik, Universität Leipzig)
  • seit 10/2011
    Wissenschaftlicher Mitarbeiter und Dozent am Lehrstuhl für Slavische Literaturwissenschaft und Kulturgeschichte (Institut für Slavistik, Universität Leipzig)

Ausbildung

  • 08/1999 - 06/2002
    Ausbildung zum Bankkaufmann, Kreissparkasse Nordhausen
  • 04/2003 - 09/2009
    Magisterstudium der Germanistik und Ostslawistik, Universität Leipzig
  • 10/2011 - 07/2017
    Promotion zum Dr. phil. mit Dissertation (summa cum laude) zum Thema des Todes im Gesamtwerk von L. Tolstoj.

Literarische Texte ermöglichen Welterkenntnis in zweifacher Hinsicht: Zum einen sind sie kulturelle Repräsentationen der Welten, denen sie entstammen. Zum anderen sind sie selbst in sich abgeschlossene Weltentwürfe. Das das Verstehenwollen die Grundlage und das Verstehenkönnen der Anspruch des Geisteswissenschaften ist, gilt mein Interesse dem hermeneutischen Entschlüsseln kultureller und literarischer Phänomene im Hinblick auf ihren ontologischen Status für einen Text und dessen Kontext. Zu ihrer Beschreibung verwende ich gleichermaßen textimmanente und texttranszendente Zugänge und Methoden der Humanwissenschaften. Ganzheitliches Verstehen ist eine Angelegenheit der poetischen Anthropologie.

Weitere Forschungsschwerpunkte sind die Geschichte und Gegenwart der Ukraine und von Belarus. Mein Augenmerk liegt hier auf dem Nachvollzug von Identitätskonstruktionen und der jeweiligen Nationenbildung. Hier interessieren mich insbesondere Oppositionen wie Romantik vs. Humanismus, Spiritualität vs. Rationalität, Exklusion vs. Inklusion und besonders Faktizität vs. Fiktionalität.

Der letztgenannte Punkt begründet mein Interesse an der "prä-faktischen" Phase der russischen Literatur im Mittelalter und der Frühen Neuzeit.

  • Strauch, C.-D.
    Mehrfachbegabungen und Realismus
    In: Mildenberger, H.; Seemann, A.; Dahme, S. (Hrsg.)
    „Die andere Seite“. Das Phänomen der Mehrfachbegabung in den Künsten. Frankfurt am Main: Edition Fichter. 2021. S. 187–198.
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  • Strauch, C.-D.; Molderf, O. (Hrsg.)
    Zwischen Apokalypse und Aufbruch. Der Donbas-Krieg in ukrainischer Krisenliteratur
    Leipzig: Edition Hamouda. 2021.
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  • Strauch, C.-D.
    Unwahrheit als Möglichkeit – A-Faktizität in den ostslawischen Kulturen
    In: Khrushcheva, D.; Schwindt, M.; Zabirko, O. (Hrsg.)
    Figurationen des Ostens: Zwischen Literatur, Philosophie und Politik . Berlin: Frank & Timme. 2022. S. 149–170.
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  • Strauch, C.-D.; Menzel, N. (Hrsg.)
    Wanderjahre in Literatur und Leben: Ontologien des Wandel(n)s
    Berlin: Peter Lang. 2022.
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weitere Publikationen

  • Slawische Literaturwiss. u. Kulturgeschichte/Schwerpkt. Ostslawisch
    Zwischen Apokalypse und Aufbruch. Zeitgenössische ukrainische Krisenliteratur im deutsch-ukrainischen Tandemübersetzen
    Beginn der Kooperation: 01.01.2021
    Beteiligte externe Organisationen: Nationale Ivan-Franko-Universität (Lviv, Ukraine)
    Beteiligte Personen: Strauch, Christian-Daniel; Molderf, Oksana
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weitere Kooperationen

  • Herbstschule
    Der Umgang mit ethnischen Minderheiten im postsowjetischen Raum. Konfliktpotenziale erkennen, analysieren und entschärfen.
    Slawische Literaturwiss. u. Kulturgeschichte/Schwerpkt. Ostslawisch
    Veranstalter_in: Dumbrava, Vasile; Strauch, Christian-Daniel
    13.09.2020 – 21.09.2020
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  • Herbstschule
    Geschichtspolitik, Erinnerungskonflikte und Vergangenheitsbewältigung in Georgien, Russland, Belarus, Ukraine und in der Republik Moldau.
    Slawische Literaturwiss. u. Kulturgeschichte/Schwerpkt. Ostslawisch
    Veranstalter_in: Dumbrava, Vasile; Strauch, Christian-Daniel
    15.09.2019 – 22.09.2019
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  • Herbstschule
    Erinnerungsorte und sowjetische Vergangenheit in der Erinnerungskultur in der Ukraine, Republik Moldau, Armenien, Georgien, Russland und Weißrussland.
    Slawische Literaturwiss. u. Kulturgeschichte/Schwerpkt. Ostslawisch
    Veranstalter_in: Dumbrava, Vasile; Strauch, Christian-Daniel
    06.09.2018 – 14.09.2018
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  • Seminar
    Vitalization of the social dialogue in Ukraine
    Slawische Literaturwiss. u. Kulturgeschichte/Schwerpkt. Ostslawisch
    Veranstalter_in: Dumbrava, Vasile; Strauch, Christian-Daniel
    24.09.2011 – 08.10.2011
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  • Workshop (Leipzig, DE)
    Zwischen Apokalypse und Aufbruch. Zeitgenössische ukrainische Krisenliteratur im deutsch-ukrainischen Tandemübersetzen
    Slawische Literaturwiss. u. Kulturgeschichte/Schwerpkt. Ostslawisch
    Veranstalter_in: Strauch, Christian-Daniel; Molderf, Oksana
    04.09.2021 – 09.09.2021
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weitere Veranstaltungen

  • Die Entdeckung der Ukraine als Nation (Seminar)

    Die Ukraine, geteilt zwischen der Habsburger Monarchie und dem Russischen Zarenreich, begibt sich im 19. Jahrhundert auf die Suche nach einer eigenen nationalen Identität. Was zunächst als rein akademisches Unterfangen beginnt und auf die Emanzipation des Ukrainischen abzielt, entwickelt sich rasch zu einer politischen und schließlich sozialen Frage.

    Das Seminar bietet darum einen Überblick über nationale und nationalistische Diskurse in Vergangenheit und Gegenwart.

  • L. N. Tolstoj: Sevastopoler Erzählungen (Übung)

    Parallel zur Übung „Lev Tolstojs Romanepos Vojna i mir“ und zur Vorlesung „Lev Tolstoj“ nimmt die Veranstaltung mit den Sevastopoler Erzählungen drei frühere und kürzere Texte Tolstojs in den Blick, die der Gestaltung und existentiellen Verortung des Krieges in Vojna i mir den Weg geebnet haben. Die Beschäftigung dient dabei in erster Linie der Vermittlung von Techniken der Analyse von Erzähltexten. Am Beispiel von F. Tjutčevs Silentium! wird auch die Analyse lyrischer Texte besprochen.

  • Weißrussische/Ukrainische Kulturgeschichte (Seminar)

    Der Weg zu staatlicher Souveränität ist nicht lediglich ein Prozess, der mit einer Revolution beginnt, mit einem Referendum entschieden und mit internationaler Anerkennung abgeschlossen wäre. Vielmehr muss die nationale Existenzberechtigung durch vorzeigbare Literatursprachen und Nationalliteraturen auch als kulturelle Eigenständigkeit legitimiert werden. Das Seminar beschäftigt sich mit Werken und Künstlern, auf die die Belarus und die Ukraine sich berufen.

  • Analyse und Interpretation literarischer Texte (Übung)

    Im Rahmen der Übung sollen die Studierenden mit grundlegenden Arbeitstechniken der Literaturwissenschaftlichen Analyse vertraut gemacht werden. Arbeitsgrundlage sind mit Tjutčevs Silentium!, Gogol's Revizor (Der Revisor) sowie Tolstojs Smert' Ivana Il'iča (Der Tod des Ivan Il’ič) prominente Texte aller drei literarischer „Naturformen“ (Lyrik, Dramatik, Epik), die nach wie vor Gelegenheit zu vielerlei Interpretationsansätzen bieten.

  • Literatur in der Slavia orthodoxa (Seminar)

    Ost- und südlawische Literaturgeschichte vom 11.-18. Jahrhundert in der Kiewer Rus, in Mähren, im Bulgarischen Reich, im Großfürstentum Moskau und in Russland. Zum Textkorpus gehören Heiligenviten ebenso wie Chroniken, Bylinen, Panegyrika, Predigten und Schriften aus der Zeit der Renaissance.

  • Vitalisierung des Sozialen Dialogs in der Ukraine (Seminarleitung in Leipzig u. Lviv)

    Themen:

    • Konzepte zu Reformen gewerkschaftlicher Strukturen
    • Erarbeitung von Normen für transparentes Handeln
    • Entwicklung einer Tradition der Kooperation
    • Stärkung der zivilgesellschaftlichen Rolle von Gewerkschaften
    • Durchsetzung von Informationsrechten
    • Gute Arbeitgeberorganisation


  • Zwischen Apokalypse und Aufbruch: Zeitgenössische ukrainische Krisenliteratur im deutsch-ukrainischen Tandemübersetzen

    Die Literarisierung des Donbass-Konflikts stellt ein Mittel zur Konfliktbewältigung dar. Die so entstandene gegenwärtige ukrainische Krisenliteratur hat dabei das Potential, die Traditionslinien sowjetischer Darstellungen des Zweiten Weltkrieges zu durchbrechen. Die aus vielen verschiedenen Perspektiven vor allem auch von Frauen und Heranwachsenden gezeigten Ereignisse sind ungeeignet, um für die Nationsbildung und die „Stärkung der Heimatfront“ instrumentalisiert zu werden.

  • Die Ukraine im Krieg: Literatur als Kriegsschauplatz und Diskursraum (Seminar)

    Der russische Angriff auf die Ukraine am 24. Februar 2022 stellt nicht den Beginn, sondern die Eskalation eines Krieges dar, den Russland verdeckt bereits seit 2014 gegen seinen Nachbarn führt. Die russischen Rechtfertigungsnarrative haben ihren Ursprung in der auch gemeinsamen ukrainisch-russischen Vergangenheit.

    Das Seminar widmet sich daher besonders den seit 2014 erschienenen literarischen Darstellungen des Donbass-Krieges im Osten der Ukraine.