Prof. Dr. Birgit Harreß

Prof. Dr. Birgit Harreß

Universitätsprofessorin

Slawische Literaturwiss. u. Kulturgeschichte/Schwerpkt. Ostslawisch
Geisteswissenschaftliches Zentrum
Beethovenstraße 15, Raum 4406
04107 Leipzig

Telefon: +49 341 97-37452

Kurzprofil

Birgit Harreß arbeitet seit April 1999 als Professorin für Slavische Literaturwissenschaft und Kulturgeschichte (Schwerpunkt Ostslavisch) am Institut f. Slavistik d. Univ. Leipzig. Nach dem Studium der Osteuropäischen Gesch. und der Slav. an den Univ. Frankfurt /M. und Gießen hat sie als Wiss. Assistentin in Frankfurt am Lehrstuhl für Slav. Literaturwiss. an mehreren wiss. Projekten mitgewirkt. Zu ihren Forschungsaktivitäten zählt die Methodologie der Literatur- u. Kulturwiss. (Schwerpunkt: Phänomenologie) und deren Anwendung auf die russ./sowjet. und poln. Literatur und Kultur des 19. bis 21. Jahrhunderts. Angewandt auf die Lehre steht in der Literaturwiss. die Weltlit. im Zentrum (Interpretation, Komparatistik, Epochenbildung), in der Kulturwiss. die Mentalitätsgesch. (Glaubensleben in Osteuropa, Alltag im Totalitarismus, Identitätssuche im Zeitalter der Globalisierung).

Seit dem 24.11.2020 ist sie Vizepräsidentin der Europäischen Akademie der Wissenschaften und Künste zu Salzburg.

Berufliche Laufbahn

  • seit 10/2012
    Berufungsbeauftragte des Rektorats der Universität Leipzig
  • 04/2010 - 03/2012
    Direktorin des Instituts für Slavistik
  • seit 03/2009
    Aktives Mitglied der Europäischen Akademie der Wissenschaften und Künste in Salzburg (Klasse I: Philosophie und Kulturwissenschaften)
  • seit 04/2005
    Mitglied des Leitungsteams des IEPG (Institut für medizinische Ethik, Grundlagen und Methoden der Psychotherapie und Gesundheitskultur) in Mannheim
  • 10/2001 - 03/2003
    Direktorin des Instituts für Slavistik
  • seit 04/1999
    Professorin für Slavische Literaturwissenschaft und Kulturgeschichte (Schwerpunkt Ostslavisch) am Institut für Slavistik der Universität Leipzig
  • 04/1996 - 03/1997
    Vertretung der Professur für Slavische Literaturwissenschaft an der Universität des Saarlandes
  • 04/1995 - 03/1996
    Vertretung der Professur für Slavische Literaturwissenschaft an der Universität Mainz
  • 04/1991 - 03/1999
    Wissenschaftliche Assistentin am Slavischen Seminar der Universität Frankfurt am Main
  • 01/1986 - 12/1991
    Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Slavische Literaturwissenschaft (Prof. Zelinsky) am Slavischen Seminar der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität Frankfurt am Main
  • 10/1983 - 03/1986
    Wissenschaftliche Hilfskraft am Seminar für Indogermanistik der Universität Frankfurt am Main

Ausbildung

  • 02/1991 - 07/1996
    Habilitation im Fach Slavische Philologie an der Universität Frankfurt am Main
  • 03/1985 - 02/1991
    Promotion im Fach Slavische Philologie an der Universität Frankfurt am Main
  • 10/1978 - 03/1985
    Studium der Osteuropäischen Geschichte, Mittleren und Neueren Geschichte und Slavistik an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main und an der Justus-Liebig-Universität Gießen (Abschluss: Magister Artium)

Seit ihrer Promotion arbeitet Birgit Harreß phänomenologisch, wobei die poetische Anthropologie im Zentrum ihrer Forschung steht. Danach ist das Phänomen der Welt und der Beziehung des Menschen zu ihr die Grundlage einer jeden Interpretation. Auf dieser Grundlage hat sie Texte der russischen und polnischen Weltliteratur untersucht und für Autoren wie Dostoevskij, Tolstoj, Čechov, Gombrowicz oder Szczypiorski Poetiken ausgearbeitet. Da sich die poetische Anthropologie auf Grenzsituationen und Kollisionen konzentriert, ist sie gerade für Texte geeignet, deren Ästhetik wiederholt angezweifelt wurde, etwa für Auschwitz- oder GuLagliteratur. Die poetische Anthropologie ist auch auf die Kulturwissenschaft anwendbar: Textverstehen wird hier zum Kulturverstehen, Kulturverstehen zum Textverstehen. Weltverstehen äußert sich in der Suche nach einem Sinn, nach Werten und Identitäten. Störungen in dieser Suche führen zu Kollisionen, die Kulturen in ihrer Entwicklung dynamisieren.


Als Mitglied des interdisziplinären Arbeitskreises „Psychopathologie, Kunst und Literatur“ in Heidelberg, des Leitungsteams des IEPG (Institut für medizinische Ethik, Grundlagen und Methoden der Psychotherapie und Gesundheitskultur) in Mannheim und der Europäischen Akademie der Wissenschaften und Künste in Salzburg hat Harreß ihre Methode auf internationalen Symposien vorgestellt. In Leipzig wird diese gemeinsam mit den Wissenschaftlichen Mitarbeitern Nadine Menzel und Christian-Daniel Strauch weiterentwickelt.

  • Harreß, B.
    Mensch und Welt in Dostoevskijs Werk. Ein Beitrag zur poetischen Anthropologie
    Berlin: LIT. 2014
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  • Harreß, B.
    Wege aus der Katastrophe : die Bedeutung der Katharsis in der Weltliteratur
    In: Dinescu, V.; Kich, H. A. (Hrsg.)
    Katastrophen Überlebensstrategien : Ethik - Werte - Ziele für eine Gesellschaft in der Krise. Berlin ; Münster: LIT. 2016. S. 163-178
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  • Harreß, B.
    Der verwesende Leib in Dostojewskis „Idiot“: Leib im Spannungsfeld von Vergänglichkeit und Ewigkeit
    In: Kick, H. A.; Schmitt, W. (Hrsg.)
    Leib und Leiblichkeit als Krisenfeld in Psychopathologie, Philosophie, Theologie und Kunst. Ansätze zu einer interdisziplinären Anthropologie von Entsprechen und Verantworten. Alfred Kraus zum 80. Geburtstag. Münster: Lit. 2015. S. 125-139
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weitere Publikationen

  • Lehrgebiete

    • Russische Literatur des 19. und 20. Jahrhunderts
    • Russische Kulturgeschichte des 10. bis 21. Jahrhunderts
    • Polnische Literatur des 20. Jahrhunderts
    • Methodologie der Literaturwissenschaft: Phänomenologie, Ästhetik, Poetische Anthropologie, Literaturwissenschaft und Psychoanalyse
    • Totalitarismus und Literatur
    • Literatur des Absurden