Institut für Angewandte Linguistik und Translatologie (IALT)

1. Was begeistert Sie an Ihrem Fachgebiet?

Die Welt des Übersetzens ist so unglaublich vielfältig. Ich finde es spannend, dass man sich als Übersetzer:in immer wieder in neue Themenfelder einarbeiten kann und muss, ob man nun eine handschriftliche Geburtsurkunde aus Venezuela entziffert, eine Transportgenehmigung für Abfallentsorgung aus Katalonien verstehen muss oder den technischen Aufbau einer Druckwalze bis ins Detail kennt.

Außerdem eröffnet mir jede meiner Arbeitssprachen eine neue Welt, die es zu entdecken gilt. Dieser Einblick erweitert nicht nur meinen beruflichen, sondern auch meinen persönlichen Horizont. Sprache und Übersetzen an sich ermöglichen es mir, mich stetig weiterzubilden, im Gespräch mit den unterschiedlichsten Menschen zu bleiben, im Austausch mit anderen Kulturen zu stehen und mich und meine eigene Kultur immer wieder zu reflektieren und zu hinterfragen.

2. Welche Bereitschaft, Interessen, Neigungen und welche Fähigkeiten sollten Studieninteressierte aus Ihrer Sicht mitbringen, um das Studium erfolgreich zu bewältigen?

Ganz allgemein würde ich sagen, dass man für egal welches Studium eine gewisse Selbstdisziplin benötigt, vor allem aber ist Neugierde und Freude am Lernen gefragt. Für ein Studium am IALT ist das Interesse an Sprachen natürlich unabdingbar, nicht nur an Fremdsprachen, sondern ganz besonders auch am Deutschen – in all seinen Nuancen und Spielarten. Das bedeutet auch, außerhalb des Studiums viel zu lesen und zu beobachten. Ein gewisses Faible für das ein oder andere Fachgebiet (Jura, Medizin etc.) kann auch nicht schaden, da bei den meisten Übersetzungen Fachwissen ins Spiel kommt. Und zu guter Letzt eine Portion Entscheidungsfreudigkeit, denn Entscheidungen müssen beim Übersetzen und Dolmetschen quasi andauernd getroffen werden.

3. Welche Berufsbilder und Berufsperspektiven können sich für Absolvent:innen dieses Studiengangs ergeben?

Berufliche Perspektive sind bei einem Translationsstudium viel weiter gefächert, als man auf den ersten Blick meinen könnte. Man kann ganz klassisch als Übersetzer:in oder Dolmetscher:in arbeiten, entweder auf freiberuflicher Basis oder angestellt in einem Unternehmen. Allein hier gibt es schon unzählige Möglichkeiten. Darüber hinaus lässt sich mit dem Wissen um verschiedene Sprachen in den unterschiedlichsten Branchen arbeiten.

4. Welchen Rat würden Sie Studienanfänger:innen mit auf den Weg geben?

Versuchen Sie den Herausforderungen eines neuen Lebensabschnitts mit Offenheit zu begegnen. Studieren Sie nicht stur nach dem Lehrplan, sondern schauen Sie sich auch an anderen Fakultäten um und nehmen Sie Zusatzangebote wahr, auch wenn es dafür keine Leistungspunkte gibt. Und ganz wichtig: Machen Sie mindestens ein Auslandssemester, am besten außerhalb Ihrer Komfortzone!