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Am 26. Juli haben an zwei Standorten der Universität Leipzig die ersten Hochschulzulassungstests für Geflüchtete aus der Ukraine begonnen. An mehreren Terminen im Juli und August kommen je über 90 Ukrainer:innen zum Test, um in ihrem Land ein Studium aufzunehmen oder fortsetzen zu können. Vorangegangen war eine Bitte der ukrainischen Ministerien und Behörden, die Tests in den Räumen deutscher Hochschulen als virtuelle Prüfung durchzuführen.

Im Computerpool der Bibliotheca Albertina sowie im Neuen Augusteum werden an mehreren Tagen zunächst im Juli und August je 92 Geflüchtete zusammen kommen, um den Online-Test abzulegen. Koordiniert wird das Prozedere an der Universität vom Prorektorat für Talententwicklung sowie von Alona Smakovska. Die nationalen Multifachtests müssen Studierende in der Ukraine nach der 11. Klasse absolvieren, um ihr Studium beginnen zu können. Diese können ukrainische Geflüchtete nun kriegsbedingt auch an sechs deutschen Standorten ablegen. Damit soll die Kontinuität der Bildungsbiografien gesichert werden.

Das ukrainische Ministerium für Bildung und Wissenschaft hatte sich zuvor mit der Bitte um Unterstützung an das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gewandt, das zusammen mit der Kultusministerkonferenz und der Hochschulrektorenkonferenz zeitnah Hochschulen gewinnen konnte. „Gerne helfen wir und sind grundsätzlich bereit, die ukrainischen Behörden hier zu unterstützen“, sagt Prof. Dr. Roger Gläser, Prorektor für Talententwicklung: Studium und Lehre an der Universität Leipzig. „Unsere technischen und räumlichen Gegebenheiten sind dafür gut geeignet. Dazu können wir auch auf die starke Mithilfe unserer Mitarbeitenden aus verschiedenen Bereichen der Universität bauen.“

Die Online-Examina werden zwischen dem 22. Juli und dem 3. Oktober 2022 in einheitlich festgelegten Zeitabschnitten an insgesamt sechs Standorten in Deutschland stattfinden: in Berlin sowie an der Goethe-Universität Frankfurt am Main, der Universität Hamburg, der Universität zu Köln und der Universität Leipzig. In München wurde das Kulturzentrum „Gorod“ von dem ukrainischen Ministerium für Bildung und Wissenschaft selbst gewonnen. Es wird erwartet, dass in Deutschland etwa 5.500 Personen an den Tests teilnehmen werden. Die Prüfungen werden zeitgleich in der Ukraine und in den europäischen Ländern durchgeführt, in denen Geflüchtete Schutz gefunden haben.