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Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, viele von Ihnen engagieren sich bereits seit Tagen und Wochen weit über das übliche Maß hinaus, um die Herausforderungen der Corona-Krise an unserer Universität zu bewältigen. Sie alle waren und sind äußerst gefordert.

Ich bin sehr dankbar dafür, dass es uns bisher in einer sehr kollegialen Weise gelungen ist, die staatlichen Vorgaben und die in dieser schwierigen Situation gebotenen Maßnahmen des Infektionsschutzes an der Universität Leipzig schnell und konsequent umzusetzen. Es ist außerdem sehr eindrucksvoll zu erleben, wie sehr Sie sich für das Gemeinwohl einsetzen. Unterstützungsangebote zur Durchführung von Covid19-Tests und Handreichungen zum Alltagsumgang mit der Krise bei Menschen mit psychischen Problemen seien hier nur stellvertretend für Ihre eigenständigen Initiativen genannt.

Eine Mehrzahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist in der vergangenen Woche nach Abklärung der Möglichkeiten mit ihren jeweiligen Vorgesetzten ins Homeoffice gewechselt, um von dort die Grundfunktionen in Lehre, Forschung und Verwaltung aufrecht zu erhalten. Um die kritische Infrastruktur zu sichern und unabweisbare Aufgaben zu erledigen, ist bis auf Weiteres aber auch ein gewisses Maß an Präsenz vor Ort erforderlich.

In den letzten Tagen erreichten mich zur aktuellen Arbeitssituation immer wieder Rückmeldungen von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern verschiedener Bereiche der Universität. E-Mail-Nachrichten aus dem Homeoffice oder Telefonate und Begegnungen mit dem Präsenzteam vor Ort zeigen, dass alle sich der jeweiligen Herausforderungen bewusst sind. Lassen Sie mich mit einem kleinen Perspektivwechsel beide Seiten betrachten:

Mir ist bewusst, dass die kommenden Wochen auch familiär für Sie mit großen Herausforderungen verbunden sind. Viele von Ihnen müssen parallel zum Homeoffice die Betreuung Ihrer Kinder, Pflege von Angehörigen und Ihre beruflichen Verpflichtungen unter einen Hut bekommen. Dass Sie dennoch versuchen, parallel zu Schulaufgaben, Kinderbeschäftigung und anderen Verpflichtungen in Zeiten von gesperrten Spielplätzen sowie Ausgangsbegrenzungen den Arbeitsalltag so gut es geht digital zu organisieren, dafür möchte ich Ihnen herzlich danken.

Gleichzeitig gibt es die Kolleginnen und Kollegen, die zur „kritischen Infrastruktur“ der Universität gehören – eine Zuordnung, die dieser Tage in aller Munde ist. Doch was heißt das konkret, wer ist damit gemeint? Es sind Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die vor Ort sein müssen, sich Risiken aussetzen und viel Verantwortung für das reibungslose Funktionieren unserer Infrastruktur tragen. Die im universitären Alltag oft übersehen werden, weil ihre Mitarbeit so selbstverständlich, weil notwendig, ist: Es sind Hausmeisterinnen und Hausmeister, Technikerinnen und Techniker, Tiermedizinerinnen und -mediziner und Tierpflegerinnen und -pfleger, Laborangestellte, Administratorinnen und Administratoren, Pförtnerinnen und Pförtner, Fahrerinnen und Fahrer, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Poststelle und viele, viele mehr. Eine komplette Aufzählung ist kaum möglich. Seien Sie sich bewusst: Ihre Tätigkeit und Ihr Engagement sind – gerade jetzt – nicht selbstverständlich. Im Gegenteil!

Ich möchte an dieser Stelle einen großen Dank an Sie alle richten und Ihre Arbeit würdigen. Im LUMAG werden wir in den nächsten Tagen beispielgebend einige Tätigkeitsbereiche vorstellen.

Wir alle sind aktuell sehr gefordert. Neid, Unverständnis oder Misstrauen zwischen den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Homeoffice und den
Beschäftigten hier vor Ort sind fehl am Platz. Beide Seiten sind unabdingbar. Flexibilität, Solidarität, Achtsamkeit und Besonnenheit sind unter den aktuellen Umständen noch mehr gefragt als sonst im Zusammenleben der Menschen. Privat, aber eben auch an unserer Alma Mater.

Zum Schluss möchte ich noch einmal den zuvor angesprochenen Perspektivwechsel im Großen fokussieren: Lassen Sie uns unserer Privilegien und Verantwortung als Beschäftigte im öffentlichen Dienst bewusst erinnern. Viele Berufsgruppen – insbesondere im Bereich der Selbstständigen – sind in diesen Tagen weitaus dringenderen Problemen und existenziellen Risiken ausgesetzt. Die Folgen dieser Krise werden für uns hoffentlich keine prekären Verhältnisse herbeiführen, und gerade die über 610-jährige Tradition unserer Universität zeigt uns, dass es immer weitergeht.

Für Ihr außerordentliches Engagement, Ihre Flexibilität und Ihre Umsicht bei der gesamtgesellschaftlichen Anstrengung zur Eindämmung des Corona-Virus in den vergangenen und den kommenden Wochen möchte ich Ihnen nochmals von ganzem Herzen danken. Ich hoffe, dass wir uns bald – und vor allem gesund – im regulären Universitätsbetrieb wiedersehen. Bis dahin lesen Sie bitte regelmäßig Ihre E-Mails und die Nachrichten auf der Corona-Webseite der Universität sowie weiterführende Informationen im LUMAG.

Achten Sie bitte auf sich und Ihre Familien und bleiben Sie besonnen, zuversichtlich und gesund!

Ihre Birgit Dräger