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Liebe Mitarbeitende der Uni Leipzig, aktuell erreichen mich ab und zu Anfragen, warum wir nicht alle Gebäude unserer Universität unter Einhaltung der Hygiene-Regeln wieder öffnen und den Hochschulbetrieb in Gänze „hochfahren“. Wie Sie wissen, waren wir nie im Notbetrieb. Wir haben vielmehr einen Minimalbetrieb realisiert. Es waren stets Aktivitäten vor Ort möglich, wenngleich sehr eingeschränkt. Mit einigem logistischen, natürlich auch personellem Aufwand ermöglichen wir nun vermehrt Präsenzveranstaltungen, insbesondere bei anstehenden Prüfungen und in den Laboren. Das setzt stark eigenverantwortliches Handeln voraus. Wir wissen nicht, wie sich die Lage in den nächsten Wochen entwickelt. Es geht weiterhin um Prävention und um Kontinuität der Universität Leipzig.

Trotz Lockerungen und sinkenden Infektionszahlen ist die Corona-Krise leider noch nicht überstanden und die Möglichkeit einer zweiten Infektionswelle im Herbst/Winter wird von vielen Expertinnen und Experten, auch aus unserer Medizinischen Fakultät, als wahrscheinlich betrachtet. Trotzdem: Gerade befinden wir uns in einer Phase des vorsichtigen Aufatmens. Dementsprechend haben wir auch unsere Maßnahmen in der Universität angepasst. Unser Hygieneplan bestimmt das Vorgehen, und die am 3. Juni 2020 verabschiedete und seit 6. Juni 2020 gültige Allgemeinverfügung Sachsens erweitert die Spielräume. 

Sächsische Corona-Schutz-Verordnung

Im Vordergrund stehen derzeit die Organisation der Präsenzprüfungen und der allgemeinen Arbeitssituation. Ein wichtiges Ziel ist es nun, dass im Rahmen der gegebenen Spielräume möglichst viele von Ihnen so weit wie möglich wieder in den Präsenzbetrieb wechseln.

Es gilt also grundsätzlich, natürlich mit fließendem Übergang zum 1. Juli 2020, wieder die Anwesenheit am Arbeitsplatz für die Beschäftigten, während das Arbeiten im Homeoffice die Ausnahme bildet. Diese Ausnahmen besprechen Sie mit Ihrer oder Ihrem Vorgesetzten.

Wie im Hygieneplan dargelegt ist es notwendig, die Mitarbeitenden so zu verteilen, dass sie sich nach Möglichkeit kein Büro teilen müssen. Wir wissen, dass insbesondere die Verteilung der Mitarbeitenden auf Einzelbüros durchaus schwierig ist. Eine ideale Lösung wird es nicht immer geben können. Seien Sie kreativ und überlegen Sie gemeinsam, welche Möglichkeiten genutzt werden können und tauschen Sie sich auch über die Abteilungsgrenzen hinweg aus. Beachten Sie bitte auch, dass es keinen Anspruch auf ein „persönliches“ Büro geben kann, das bei Abwesenheit freigehalten wird. Wir sind alle gemeinsam gefordert, diese immer noch herausfordernde Situation zu meistern.

Viele haben noch immer eine schwierige Kinderbetreuungssituation. Homeschooling und gleichzeitig Videokonferenzen abhalten ist kein Vergnügen, auch wenn sich eine gewisse Routine inzwischen einstellt. Mir ist bewusst, dass insbesondere die Betreuungssituation vielen von Ihnen Sorgen bereitet. Die Lage von Familien im Kontext der Corona-Krise ist leider von der Politik bislang nachrangig behandelt worden, wenngleich es sich um ein zentrales strukturelles und gesellschaftlich hoch relevantes Problem handelt, das alle Bereiche durchzieht.

Auch hier gilt: Sprechen Sie mit Ihrer Leitung, um eine geeignete individuelle Regelung zu finden und binden Sie den Familien-Service und das Personaldezernat ein.

Zudem gilt: Falls Sie Angst vor Ansteckung haben sollten oder mit besonderen Schwierigkeiten aufgrund der derzeitigen Lage zu kämpfen haben, scheuen Sie sich nicht und suchen Sie das Gespräch mit Ihrer Leitung. Das Personaldezernat und der Familien-Service unterstützen Sie gern und stehen Ihnen beratend zur Seite. Bei Fragen rund um den Infektionsschutz am Arbeitsplatz steht Ihnen zudem unser betriebsärztlicher Dienst gern als Ansprechpartner zur Verfügung.

Wie sieht es in der Lehre aus? Wir erhalten im Rektorat sehr viele positive Rückmeldungen zur Umsetzung der digitalen Lehre durch Sie, die Lehrenden unserer Universität. Dass diese große Herausforderung so gut gemeistert wird, ist Ihrer großen Einsatzbereitschaft und Lösungsorientiertheit zu verdanken und ich kann nicht müde werden, Ihnen dafür zu danken. Trotzdem hakt es vielleicht noch an der einen oder anderen Stelle. Um einen Überblick zu bekommen, was in den verschiedenen Disziplinen an Funktionalität benötigt wird, erheben wir gerade unter den Lehrenden die Erfahrungen, Wünsche und Veränderungsbedarfe die digitale Lehre betreffend. Die Ergebnisse, aber auch Ihre Anregungen und Hinweise werden wir im LUMAG veröffentlichen.

Für Anfang Juli ist zudem eine Studierendenbefragung geplant, die insbesondere das digitalisierte Lernen und den damit verbundenen Umstellungen und Herausforderungen in den Blick nimmt. Die Ergebnisse sollten spätestens im August vorliegen, so dass sie ggf. noch für die Planung des kommenden Semesters berücksichtigt werden können.

Eine Frage, die uns alle umtreibt, ist schließlich die Gestaltung des Wintersemesters.

Dies betrifft zuerst den zeitlichen Ablauf. In Abstimmung mit der Landesrektorenkonferenz haben wir an den grundsätzlichen Semesterzeiten (1. Oktober 2020 bis 31. März 2021) nichts verändert. Zu Beginn des Wintersemesters wollen wir mit Rücksicht auf die aus den zentralen Numerus-Clausus-Studiengängen erst verspätet eintreffenden Erstsemester die Eröffnungs- und Orientierungsphase etwas strecken (12.10. bis 23.10.2020), auch um für die neu eintreffenden Studierenden eine besonders gute Anfangsphase zu ermöglichen. Die regulären Veranstaltungen können dann, wie auch an unserer Nachbaruniversität in Dresden, am 26.10.2020 starten.

Realistisch vorausdenkend müssen wir dabei auch einsehen: Bei allen Bemühungen werden wir auch im Wintersemester keine Präsenzvorlesungen durchführen können. Das geben unsere Raumkapazitäten, wie an praktisch allen anderen Hochschulen auch, nicht her.

Auch bei stabilen Infektionszahlen und dem Ausbleiben einer zweiten Infektionswelle müssen wir davon ausgehen, dass zumindest Mundschutz- und
Abstandsgebote viele Monate Teil unserer Lebenswirklichkeit bleiben werden. Das betrifft auch den Alltag an der Universität – mit allen Herausforderungen, die vor allem das Abstandsgebot mit sich bringt.

Trotz enormen Aufwands und vorauszusehenden schwierigen Diskussionen über Prioritäten und individuelle Herausforderungen wollen wir aber mit allen Mitteln versuchen, möglichst viele der anderen Veranstaltungen in Präsenz zu ermöglichen. Die Betreuung von Studierenden in vertretbar kleinen Gruppen erscheint wichtig, gerade für die zu erwartende große Zahl von Erstsemestern.

Wie uns das gelingt, können wir an dieser Stelle noch nicht voraussehen; es rauchen aber bereits die Köpfe, um in Abstimmung mit unserer Raumplanung möglichst handhabbare Modalitäten dieses „neuen Präsenzstudiums“ möglichst bald vorstellen zu können.

Ich bin sehr dankbar dafür und habe großen Respekt davor, wie sich unsere Studierenden und Sie alle als Mitarbeitende an die augenblickliche Phase eines langen Übergangs, einer bereits über viele Wochen und voraussichtlich noch Monate bestehenden Präventions-Situation angepasst haben. Dies hat gewirkt, für unsere eigene Gesundheit wie für die unserer Mitmenschen. Gemeinsam haben wir viel erreicht und können zuversichtlich auf das restliche Sommersemester und das kommende Wintersemester blicken.

So gilt auch weiterhin: Bleiben Sie so gesund wie möglich!

Ihre Rektorin, Beate Schücking

 

Dear staff members of Leipzig University, we occasionally receive enquiries as to why we are not reopening all University buildings in compliance with the hygiene rules and ramping up University operations in their entirety. As you know, we never actually switched to emergency mode. Rather, we reduced University operations to a minimum. On-site activities have always been possible, albeit to a very limited degree. Thanks to a good deal of logistical planning and, of course, staff commitment, we can now offer more face-to-face teaching, especially for upcoming examinations and in the laboratories. This demands a strong sense of personal responsibility. We do not know how the situation will unfold in the next few weeks. The focus is still on prevention and on ensuring that Leipzig University can continue to function.

Despite the easing of measures and falling infection rates, the coronavirus crisis is not yet over and many experts, including those from our own Faculty of Medicine, believe that a second wave of infections in autumn/winter is likely. Be that as it may, the current phase provides us with some cautious respite. We have adapted the measures introduced at the University accordingly. Our approach is based on the University’s hygiene concept, and Saxony’s general decree – issued on 3 June and in force since 6 June – gives us more room for manoeuvre:

See Saxony’s general decree

Our efforts are currently focused on organising on-campus examinations and the general work situation. One important goal now is to ensure that as many of you as possible can begin working at the University in person again.

In principle, therefore, and of course with a smooth transition, from 1 July employees will once again be required to be present at their place of work, while working from home will be the exception. Please discuss any such exceptions with your supervisor.

As stated in the hygiene concept, it is necessary to separate staff so that they do not share offices if possible. We know that it is particularly difficult to assign employees individual offices. There will not always be an ideal solution. Please be creative: consider all the options together with your
colleagues and even share your ideas with other teams and departments. Please also note that no members of staff are entitled to a “personal” office that is kept free during their absence. We must all work together to overcome this ongoing challenge.

Many of you still face difficulties with childcare. Although a certain routine has now set in, no one enjoys having to juggle homeschooling and work video calls. I am aware that the childcare aspect is a particular concern for many of you. Unfortunately, politicians have yet to prioritise the plight of families during the coronavirus crisis, despite the fact that it poses a key structural problem that pervades all areas of our society. Here too, I urge you to speak to your supervisor to find an arrangement that works for you, and involve the Family Service and Department of Human Resources.

Furthermore, if you are worried about being infected or are experiencing particular difficulties due to the current situation, please do not hesitate
to talk to your supervisor. The Department of Human Resources and Family Service will be happy to support you and provide advice. If you have any questions about protecting against infection in the workplace, our staff medical officers will also be happy to advise you.

What about teaching? The Rectorate has received a lot of positive feedback from you, the University’s teaching staff, about the implementation of online teaching. The fact that we have coped so well with this great challenge is due to your considerable dedication and resolve, for which I cannot thank you enough. Nevertheless, there may still be a few teething problems here and there. In order to understand what functionality is required in the various disciplines, we are currently conducting a survey of teachers’ experiences – what do you want, and what needs to change in online teaching? We will publish the results, but also your suggestions and comments, in LUMAG.

A student survey is also planned for the beginning of July. This will focus in particular on online learning and the changes and challenges this entails. We hope to evaluate the results by August at the latest, so that they can help us to plan the next semester if necessary.

Ultimately, one issue that concerns us all is how to organise the winter semester.

The first thing to consider is timing. In consultation with the State Rectors’ Conference (LRK), we have not changed the basic semester dates (1 October 2020 until 31 March 2021). Taking into account the late arrival of first-semester students on central numerus clausus study programmes, we plan to extend the opening and orientation phase at the beginning of the winter semester slightly (12 October until 23 October 2020), also to facilitate the induction of new students. Regular teaching can then commence on 26 October 2020, as will also be the case at our neighbouring university in Dresden.

But we have to be realistic, which is why we have decided that, in spite of all our efforts, we are still unable to hold any lectures on campus in the winter semester. Like practically all other universities, we simply do not have the space needed to do this.

Even if infection rates remain stable and there is no second wave of infections, we still need to assume that at least face coverings and social distancing will remain part of everyday life for many months. This also applies to everyday life at the University – with all the challenges associated with social distancing in particular.

Despite the huge effort involved and the inevitable difficult discussions about priorities and individual challenges, we want to do everything in our power to offer as much on-campus teaching as we possibly can. We consider it important to supervise students in reasonably small groups, especially for the large numbers of first-semester students we are expecting.

At this point, we cannot yet foresee how we will be able to achieve this, but in consultation with the room allocation team we are already racking our brains to come up with feasible arrangements for this new form of face-to-face teaching as soon as possible.

I am very grateful for this and have great respect for the way our students and all of you as members of staff have adapted to the current phase of a long transition, a situation marked by prevention that has already lasted for many weeks and will probably continue for months to come. This has worked, to the benefit of our own health as well as that of our fellow citizens. Together we have achieved a lot and can look forward to the rest of the summer semester and the coming winter semester with confidence.

Keep looking after yourselves, and stay as healthy as possible!

Your Rector, Beate Schücking